Anfaengerfragen: Radius Decke und Boden (OM) + anderes
Verfasst: 16.01.2019, 23:12
Moin,
ich bin wieder in den Einstieg eingestiegen, und baue fleissig Schritt fuer Schritt meine Hilfsmittel auf. Meine Bauversuche fuer eine EGitarre habe ich ein wenig hinten angestellt, da ich eigentlich so gut wie garnicht mehr elektrisch spiele. Also direkt akustisch
Ich habe eine ganze Weile gesucht und ueberlegt und bin darauf gekommen, dass ich gerne eine OM (oder aehnlich) bauen moechte. OM, weil ich gerne eine etwas kleinere/kompaktere Gitarre haben moechte (ich habe eine sehr, sehr schoen klingende Dreadnought von Martin), die die gleiche Mensur hat. Und es gibt einen Plan, in den Ressourcen von Grellier.
Ich habe eine Liste erstellt von den Hilfsmitteln, die ich denke zu brauchen. Bevor ich dazu komme, habe ich allerdings eine Verstaendnis-, bzw. Planungsfrage. Im Plan sind zwei Radien angegeben: Boden 15 feet (also etwa 4.5m), Decke 25 feet (~7.5 m). Bei meinen Akustikgitarren sehe ich die Kruemmung des Bodens, aber nicht die der Decke. Meine Frage nun: sind Decke und Boden Teile einer Kugelschale? Forme ich die Beleistung so, dass der jeweilige Kruemmungsradius auf der Leimseite gegeben ist? Falls ja, wie macht man das am besten?
Und eine moeglicherweise echt bloede Frage: wie wird der Hals am Korpus befestigt? Schwalbenschwanz in V-Form ist mir klar, aber gibt es da noch eine Schraube/Einschlagmutterverbindung? Kleben? Ein Blick in meine Gitarren bringt da keine Erleuchtung, und der Schritt ist in den bebilderten/ausfuerhlichen Baubeschreibungen nicht gezeigt (in denen, die ich bislang gefunden habe).
Hilfsmittel -- Fragen:
- Biegeeisen: ich habe schon ein wenig probiert, aber bislang war's eher unbefriedigend. "Heissluftpistole in Rohr" klappt nicht gut, die heisse Luft muss ja auch irgendwo hin. Ich habe es mit einer Heizroehre aus einem Minibackofen probiert -- hatte viel zu viel Leistung, wodurch man eine ziemlich aufwendige Leistungsregelung braeuchte. Die Variante mit ein paar Toaster-Heizwendeln verschweige ich lieber im Detail. Kurz: ich suche nun nach einer besseren Loesung. Die Varianten mit einer Gluehbirne erscheinen mir erstmal ein wenig suspekt -- werden die heiss genug? Nach viel Lesen und ein bisschen ausprobieren plane ich meine ersten/ernsten Versuche mit Kirschholz zu machen, da es angeblich mit am einfachsten zu biegen sei. Ich habe schon minimale Erfahrungen mit duennem Ahornfurnier gemacht (ging gut) und relativ dickem Mahagoni Starkfurnier -- hat nicht funktioniert (zu kalt? zu dick?)
Was ich schon habe:
- ich habe mir eine Stosslade gebaut, bei der der Hobel von/an einem Profil gefuehrt wird, damit es moeglichst gerade laeuft. Zum Festhalten des Holz habe ich auf der einen Seite eine Kniehebelklemme festgeschraubt. Auf der anderen Seite bin ich mir noch nicht sicher, wie das Festhalten gut funktioniert.
- Ich habe eine Fraeshalterung fuer die Griffbrettkruemmung; ich weiss gerade nicht mehr, wer der Erfinder war. Ich habe mir das von der Doku von zisoft abgeguckt. Wo immer ich schleifen vermeiden kann, da mache ich das auch
- ich bin dabei eine Aussenform fuer die Gitarre zu bauen, so dass ich die Zargen dort einspannen kann und einen besseren Griff fuer die Bearbeitungsschritte habe.
Was mir noch fehlt, bzw. was ich noch gerne haette waeren:
- Schablonen fuer die Decke/Boden oder wenigstens eine Haelfte
- Fraesschablonen zum Kopierfraesen fuer die Halsverbindung
Eine konkrete Frage fuer den Anfang habe ich auch:
- schneidet ihr die Zargen auf halbwegs korrekte Breite *bevor* gebogen wird? Oder spart man sich einen Rest auf, bis man die Decke/den Boden auf Test aufsetzen kann? Falls das zweite, wie aufwendig waere das dann eine "gerade" Kante fuer die Reifchen hinzubekommen?
Ich bin vorerst noch in der Such- und Probierphase. Eine weitere Sache, die mich einigermassen verunsichert ist die Holzsuche. Ich meine jetzt nicht das "sichtbare" Holz, sondern all die unsichtbaren Komponenten. Ganz konkret das Holz fuer die Beleistung. Einige empfehlen nur "echtes Tonholz" zu verwenden, andere nehmen halbwegs gut abgelagertes/getrocknetes Holz aus der Holzhandlung oder gar aus dem Baumarkt. Habt ihr Empfehlungen oder Hinweise, wie man da zu einer Entscheidung kommen kann?
Fuer heute sind das erstmal genug Fragen. Von meiner Seite aus werden bestimmt noch mehr dazu kommen.
Gruesse,
Christoph
ich bin wieder in den Einstieg eingestiegen, und baue fleissig Schritt fuer Schritt meine Hilfsmittel auf. Meine Bauversuche fuer eine EGitarre habe ich ein wenig hinten angestellt, da ich eigentlich so gut wie garnicht mehr elektrisch spiele. Also direkt akustisch
Ich habe eine ganze Weile gesucht und ueberlegt und bin darauf gekommen, dass ich gerne eine OM (oder aehnlich) bauen moechte. OM, weil ich gerne eine etwas kleinere/kompaktere Gitarre haben moechte (ich habe eine sehr, sehr schoen klingende Dreadnought von Martin), die die gleiche Mensur hat. Und es gibt einen Plan, in den Ressourcen von Grellier.
Ich habe eine Liste erstellt von den Hilfsmitteln, die ich denke zu brauchen. Bevor ich dazu komme, habe ich allerdings eine Verstaendnis-, bzw. Planungsfrage. Im Plan sind zwei Radien angegeben: Boden 15 feet (also etwa 4.5m), Decke 25 feet (~7.5 m). Bei meinen Akustikgitarren sehe ich die Kruemmung des Bodens, aber nicht die der Decke. Meine Frage nun: sind Decke und Boden Teile einer Kugelschale? Forme ich die Beleistung so, dass der jeweilige Kruemmungsradius auf der Leimseite gegeben ist? Falls ja, wie macht man das am besten?
Und eine moeglicherweise echt bloede Frage: wie wird der Hals am Korpus befestigt? Schwalbenschwanz in V-Form ist mir klar, aber gibt es da noch eine Schraube/Einschlagmutterverbindung? Kleben? Ein Blick in meine Gitarren bringt da keine Erleuchtung, und der Schritt ist in den bebilderten/ausfuerhlichen Baubeschreibungen nicht gezeigt (in denen, die ich bislang gefunden habe).
Hilfsmittel -- Fragen:
- Biegeeisen: ich habe schon ein wenig probiert, aber bislang war's eher unbefriedigend. "Heissluftpistole in Rohr" klappt nicht gut, die heisse Luft muss ja auch irgendwo hin. Ich habe es mit einer Heizroehre aus einem Minibackofen probiert -- hatte viel zu viel Leistung, wodurch man eine ziemlich aufwendige Leistungsregelung braeuchte. Die Variante mit ein paar Toaster-Heizwendeln verschweige ich lieber im Detail. Kurz: ich suche nun nach einer besseren Loesung. Die Varianten mit einer Gluehbirne erscheinen mir erstmal ein wenig suspekt -- werden die heiss genug? Nach viel Lesen und ein bisschen ausprobieren plane ich meine ersten/ernsten Versuche mit Kirschholz zu machen, da es angeblich mit am einfachsten zu biegen sei. Ich habe schon minimale Erfahrungen mit duennem Ahornfurnier gemacht (ging gut) und relativ dickem Mahagoni Starkfurnier -- hat nicht funktioniert (zu kalt? zu dick?)
Was ich schon habe:
- ich habe mir eine Stosslade gebaut, bei der der Hobel von/an einem Profil gefuehrt wird, damit es moeglichst gerade laeuft. Zum Festhalten des Holz habe ich auf der einen Seite eine Kniehebelklemme festgeschraubt. Auf der anderen Seite bin ich mir noch nicht sicher, wie das Festhalten gut funktioniert.
- Ich habe eine Fraeshalterung fuer die Griffbrettkruemmung; ich weiss gerade nicht mehr, wer der Erfinder war. Ich habe mir das von der Doku von zisoft abgeguckt. Wo immer ich schleifen vermeiden kann, da mache ich das auch
- ich bin dabei eine Aussenform fuer die Gitarre zu bauen, so dass ich die Zargen dort einspannen kann und einen besseren Griff fuer die Bearbeitungsschritte habe.
Was mir noch fehlt, bzw. was ich noch gerne haette waeren:
- Schablonen fuer die Decke/Boden oder wenigstens eine Haelfte
- Fraesschablonen zum Kopierfraesen fuer die Halsverbindung
Eine konkrete Frage fuer den Anfang habe ich auch:
- schneidet ihr die Zargen auf halbwegs korrekte Breite *bevor* gebogen wird? Oder spart man sich einen Rest auf, bis man die Decke/den Boden auf Test aufsetzen kann? Falls das zweite, wie aufwendig waere das dann eine "gerade" Kante fuer die Reifchen hinzubekommen?
Ich bin vorerst noch in der Such- und Probierphase. Eine weitere Sache, die mich einigermassen verunsichert ist die Holzsuche. Ich meine jetzt nicht das "sichtbare" Holz, sondern all die unsichtbaren Komponenten. Ganz konkret das Holz fuer die Beleistung. Einige empfehlen nur "echtes Tonholz" zu verwenden, andere nehmen halbwegs gut abgelagertes/getrocknetes Holz aus der Holzhandlung oder gar aus dem Baumarkt. Habt ihr Empfehlungen oder Hinweise, wie man da zu einer Entscheidung kommen kann?
Fuer heute sind das erstmal genug Fragen. Von meiner Seite aus werden bestimmt noch mehr dazu kommen.
Gruesse,
Christoph