Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

Wie setze ich einen Bausatz zusammen. Was muss ich mit dieser Schraube tun?
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thoro
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Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#1

Beitrag von thoro » 06.09.2014, 15:47

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und gerade dabei, eine Gitarre aus einem Les Paul-Typ Bausatz von ML-Factory zusammenzubauen.

Als Gitarrist einer kleinen Berliner Rock-Coverband besitze ich einige Gitarren und ich habe mich dieses Jahr intensiv mit zwei äteren Ibanez-Modellen beschäftigt. Nachdem ich eine 1985er RS1010SL auf Vordermann gebracht hatte, habe ich mich an eine 70er Jahre Les Paul Custom-Kopie gewagt, die ich vor über 25 Jahren gekauft habe. Bei diesem Instrument ging ich einen Schritt weiter und habe unter anderem eine Neubundierung durchgeführt, die meiner Ansicht nach auch ganz gut gelungen ist.
Hier im Detail.

Vorher stand diese Ibanez 2350 jahrelang im Keller und jetzt ist sie wieder so gut, dass ich sie andauernd spiele. Überhaupt scheint mir klanglich die Kombination Mahagoni/Ahorn mit Humbuckern am besten zu gefallen.

Da ich schon seit längerer Zeit mit einer Les Paul in Burst-Optik geliebäugelt hatte, mir die Originale aber einfach zu teuer sind, bin ich auf die Idee gekommen, selber Hand anzulegen. Für einen kompletten Aufbau fehlt mir (noch) das passende Werkzeug, deshalb fange ich klein an und habe mir einen einfachen Bausatz von ML-Factory bestellt – später möchte ich dann allerdings auch ein komplettes Instrument bauen.

So sieht der Bausatz aus:

Bild

Bild

Schade, dass das Mahagoni so wild gestückelt ist und so unterschiedliche Farben hat, das hatte ich aber befürchtet.

Hier Detail-Fotos, das dünne Deckenfurnier ist an einigen Stellen im äußeren Bereich nicht so toll – kein Wunder, wenn man bedenkt, dass viele Humbucker-Sets teurer sind als der ganze Bausatz. An den Bundkanten habe ich mich beim ersten In-die-Hand-nehmen sofort geschnitten, die habe ich auf diesem Foto schon etwas bearbeitet, damit das nicht nochmal passiert:

Bild

Einige der mitgelieferten Zubehör-Teile werde ich nicht verbauen. So habe ich vor, die Mechaniken und die gesamte Elektrik zu ersetzen, außerdem auch Details wie die Trussrod-Glocke. Humbucker und ordentliche Potis habe ich noch, der Rest ist bestellt.

Der Sattel sah schon auf den ersten Blick so schlimm und schief aus, dass ich auch ihn ersetzen werde. Nach dem Entfernen war die ganze Pracht dieses dünnen, hohlen Plastikstückes zu sehen. Als Ersatz ist schon ein Graphtech Tusq-Sattel auf dem Weg.

Bild

Ich war vorhin in der Werkstatt und habe schonmal die Kopfplatte mit Laubsäge und Schleifpapier geformt. Mahagoni lässt sich ja echt gut bearbeiten. Sie soll später noch ein Logo Inlay erhalten, eventuell "Gibbons" – das habe ich bei einer Pearly Gates von Billy Gibbons gesehen. Bin gespannt, ob ich das hinbekomme...

Bild

Der nächste Schritt wird jetzt das gründliche Schleifen sein und dann möchte ich das Holz beizen.

Ich hatte zunächst vor, den Burst-Rand mit Nitrolack zu sprayen und dann die Gitarre mit Nitro-Klarlack zu versehen, aber ich scheue die Anschaffung einer passenden Ausrüstung und mir wurde von billigem Lackier-Werkzeug abgeraten. Als ich in dieser Sache einen Benutzer aus diesem Forum um seine Einschätzung bat (Gruß an Vince), fragte er mich, warum ich nicht mit Schellack arbeite.

Die Idee gefiel mir sofort und so habe ich ein wenig nachgelesen und mich zu einem Berliner Fachgeschäft aufgemacht. Ich denke, dass Schellack für meine Zwecke eine gute Sache ist. Ich habe es nicht eilig und stehe eh nicht so auf Sprühlackieren. Den Burst-Rand werde ich dann aber wohl auch beizen müssen, da man mir von der Mischung Beize, Burst-Rand mit Nitro aus der Spraydose und Finish in Schellack abgeraten hat. Der Burst-Ton, den ich plane, ist allerdings eh recht subtil:

Bild

Da ich noch nie Holz gebeizt habe, wird das bestimmt eine interessante Erfahrung. Hoffentlich ruiniere ich mir den Bausatz nicht gleich. Ich werde es vorher mit Reststücken vom Tischler probieren und dann mit der Rückseite der Gitarre anfangen – da kann ich wenigstens etwas herunterschleifen, wenn es nichts wird. Das Mahagoni hätte ich am liebsten in einem warmen Braunton, nicht zu rot. Bin mal gespannt, ob ich das treffe. Vielleicht reicht da auch goldgelbe Beize, damit es nicht zu rötlich wird?

Die Poren des Mahagoni will ich mit Schellack/Bimsmehl füllen. Ich denke, dass ich gerade beim Holz-Finish viel lernen werde. Hier noch ein Foto der Schellack- und Beize-Zutaten, die ich mir geholt habe.

Bild

Ich werde den Bau dieser Gitarre weiter hier dokumentieren und bin für jeden Rat dankbar.

Viele Grüße

Thorsten

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#2

Beitrag von Haddock » 06.09.2014, 20:37

Hallo Thorsten,

willkommen hier und gutes Gelingen! Werde den Thread verfolgen.

Gruss
Urs

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#3

Beitrag von Poldi » 07.09.2014, 12:48

Willkommen und danke für den detaillierten Bericht über den Bausatz.
Auch von mir ein gutes Gelingen.

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#4

Beitrag von taxman » 07.09.2014, 14:54

Auch von mir ein herzliches Hallo.
Wenn Du den Look der Original Paulas haben willst, wird ein gebeiztes Burst nicht das gleiche Ergebnis liefern.
Diesen Look bekommt man nur mit Sprühlackierung hin.
Wenn das nicht das erklärte Ziel ist, geht beizen natürlich. Ich würde aber dringend empfehlen vorher an Teststücken zu üben, es ist nicht ganz einfach. Ich meine der Poldi hat bei seiner einen Paula auch mit Beize gearbeitet, der kann sicher noch Tips geben.

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#5

Beitrag von wasduwolle » 07.09.2014, 17:39

Hi und willkommen im Forum!
Ein Tipp:
Bei furnierten Decken mit dünnem Furnier kann es passieren dass der Leim durch das Furnier durchgegangen ist, und dass dieDecke deshalb dort keine Beize annimmt, Burst lackieren ist deshalb besser. Du kannst natürlich mal wässern, um zu schauen, ob es funktionieren könnte, aber ein Restrisiko bleibt
Grüsse
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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#6

Beitrag von Simon » 07.09.2014, 20:11

Würde bei dieser Decke auch nicht beizen!!! Nimm wirklich lieber Lack für das Burst!!

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#7

Beitrag von thoro » 07.09.2014, 20:50

Herzlichen Dank für euer Willkommen und die Tipps!

Hmm, ich habe auch kein gutes Gefühl, wenn ich mir den Rand des Furniers anschaue. Es sind ein paar kaputte Stellen und auch eine rauhe Stelle dabei. Zur Mitte hin sieht es wesentlich viel besser aus. Deshalb war mein erster Gedanke, den Grundton zu beizen und den Burst-Rand zu lackieren und damit schlechte Stellen zu kaschieren. Anschließend dann Schellack-Politur.

Oder würdet ihr zur Sicherheit auch schon den Grundton mit der Dose lackieren? Naja, das könnte ich ja wahrscheinlich, wie Wasduwolle beschrieben hat, beim Anfeuchten sehen.

Gibt es denn einen Lack, der sich mit einer anschließenden Schellack-Politur gut verträgt? Dann könnte ich wirklich so vorgehen, dass ich nur den dunkleren Burst-Rand lackiere und alles andere mit Beize und Schellack mache.

Morgen kommen wahrscheinlich die bestellten Teile...

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#8

Beitrag von Poldi » 07.09.2014, 21:30

Beizen würd ich auch nicht bei einer Furnierdecke. Wenn da was in die Hose geht schleifst Du mit Sicherheit das Furnier weg.

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#9

Beitrag von wasduwolle » 08.09.2014, 06:57

Warum willst du denn Shellack nehmen? Das ist schon Masterclass....
Ich würde den Burst und die Endlackierung sprühen, da gibt es verschiedene Möglichkeiten, such doch einfach mal danach, da sind hier einige im Forum
Grüsse
Wasduwolle
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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#10

Beitrag von thoro » 08.09.2014, 12:07

Ich finde es einfach reizvoll, das mal auszuprobieren...

Gibt es denn einen lasierenden Sprühlack aus der Dose, der sich gut mit einer anschließenden Schellack-Politur verträgt?

Ich habe hier nur Diskussionen über den anderen Weg gefunden – ein Schellack-poliertes Instrument mit einem Lack zu versiegeln.

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#11

Beitrag von thoro » 13.09.2014, 17:45

Nach all den mir sehr nachvollziehbar erscheinenden Warnungen vor dem Beizen dieser dünnen Furnierdecke werde ich jetzt doch lackieren. Ich habe mir Spraydosen mit Schnellschleifgrund, Klarlack und Transparentlack in Gelb und Bernstein besorgt, die Poren des Mahagoni werde ich mit Holzpaste füllen. Das Epoxidharz ist für das Logo-Inlay gedacht.

Meine Schellack-Ausrüstung wird dann wohl erst in der Zukunft zum Einsatz kommen...

Bild

Man hat mir empfohlen, die Furnierdecke mit Schnellschleifgrund zu füllen. Wäre es nicht besser für das Aussehen der Flammung, direkt den gelben bzw. bernsteinfarbenen Transparentlack auf das Furnier zu sprühen, wenn es vorher schön glatt geschliffen wurde?

Ein paar Zubehörteile sind auch noch gekommen. Für die Glocke werde ich mir etwas einfallen lassen (wegen der zwei Schrauben). Der Tusq-Sattel sieht total hässlich aus, graues Plastik... das hätte ich mir wesentlich schöner vorgestellt und es sieht auf den Bildern in den Shops auch anders aus. Der Hersteller behauptet, es würde stark an Elfenbein erinnern. Vielleicht ja wenigstens vom Klang :-).

Bild

Jetzt fehlt eigentlich nur noch Material für das Logo-Inlay und Zeit, mit der Arbeit fortzufahren. Ich denke, dass ich zuerst die Poren des Mahagoni-Holzes mit der Holzpaste füllen werde. In der Werkstatt trocknet schon mein Mahagoni-Testholz, das ich dann schleifen und testweise mit dem gelben und bernsteinfarbenen Transparentlack überziehen werde. Dann kann ich auch schonmal auf dem Ahorn-Testholz schauen, ob ich den Grundton in Gelb Transparent oder Bernstein Transparent anlegen werde...

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#12

Beitrag von taxman » 13.09.2014, 20:28

Da hast Du wohl eine gute Entscheidung getroffen, lackieren statt beizen. Du kannst die Decke bei Fehlern zur Not auch wieder mit Nitroverdünnung (wenn Du da Nitrolack hast) "abwaschen, also ohne Schleifen korrigieren.
Ich würde die Ahorndecke/Furnier auch mit Schnellschliffgrund füllen, das geht bei Ahorn recht flott. Ob nun Die Farbschichten direkt auf das Top kommen, oder auf eine Lackschicht dürfte keinen Unterschied machen.

Übe auf jeden Fall das "Bursten", bevor Du an die Gitarre gehst. Noch ein Tip (stammt ursprünglich von Capricky): Die Lackdosen vor Gebrauch etwas erwärmen, das macht die Konsistens etwas besser. Dazu einfach die Dose vor Gebrauch 15-30 Minuten in warmes (nicht kochendes!) Wasser stellen, ab und an mal schütteln. Vor Gebrauch würde ich sie dann ordentlich abtrocknen, wäre ärgerlich Wassertropfen auf die Lackfläche zu bekommen ;)

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#13

Beitrag von sunrisebrasil » 14.09.2014, 09:21

Hallo Thorsten,
ein Hinweis:
ich habe letztes Jahr auch einen Mahagoni-Body mit der Clou Paste gefüllert, mit gutem Ergebnis.
Auf Anraten eines erfahrenen Gitarrebauers habe ich aber nicht den Mahagoni-Farbton benutzt, sondern Nussbaum dunkel.
Grund: Mahagoni dunkelt uber die Zeit ziemlich nach.

Grüße
Markus

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#14

Beitrag von taxman » 14.09.2014, 16:17

Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Als Alternative zu Clou geht auch Resto Holzkitt, damit komme ich besser zurecht, läßt sich (zumindest nach meinem Gefühl) besser verarbeiten.

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#15

Beitrag von thoro » 14.09.2014, 18:19

Danke für den Hinweis.

Ihr habt recht, ich stand gestern Abend in der Werkstatt vor meinem Test-Holzstück und dachte mir "Mist, die Poren wollte ich doch dunkel haben". Das Teststück ist nämlich schon etwas dunkler als mein Gitarren-Rohling.

Gestern im Baumarkt hatte ich lustigerweise noch den Topf mit "Nussbaum dunkel" in der Hand und habe hin und her überlegt, ob ich ihn auch mitnehme... werde morgen Abend also nochmal hinfahren.

Wenigstens habe ich abends im Internet Mother of Pearl in der passenden Größe und nicht so teuer gefunden... bin mal gespannt, wie es aussieht. Habe schon gehört, dass man es vor dem Aussägen mit Holzleim auf ein Stück Sperrholz kleben kann, damit es nicht zerbricht – und es danach einfach in Wasser legt, um das Holz wieder zu lösen.

Der Tipp mit dem Erwärmen der Lackdosen ist gut. Hoffentlich haben wir nächste Woche gutes Wetter mit etwas geringerer Luftfeuchtigkeit... werde aber vorher schonmal Tests machen (Gelbton / Burst).

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#16

Beitrag von taxman » 14.09.2014, 19:31

Ja, Perlmutt auf Sperrholz leimen geht recht gut als "Bruchbremse". Auch noch sehr wichtig: Augen und Atemwege schützen beim Sägen/schleifen, Perlmuttstaub ist wohl nicht ganz ungefährlich.

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#17

Beitrag von Bermann » 14.09.2014, 20:10

Statt Holzleim solltest Du Tapetenkleister nehmen - löst sich besser im Wasser auf.

Gruß Hermann

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#18

Beitrag von sunrisebrasil » 14.09.2014, 21:49

Oder Sekundenkleber, und dann (über Nacht) in Aceton) auflösen...

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#19

Beitrag von Bermann » 14.09.2014, 23:28

Markus,
der Vorteil von Kleister ist, das Wasser im Gegensatz zu Aceton keine Kleber des MOP anlöst.
Gruß Hermann

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#20

Beitrag von thoro » 19.09.2014, 00:04

So, jetzt kommt endlich mal ein wenig Fahrt in die Sache, mit einer kleinen Tochter ist Bastel-Zeit ein wertvolles Gut. Inzwischen habe ich ja fast alle Zutaten und schon sehr viele, gute Hinweise bekommen.

Holz und Perlmutt schleife ich mit einer Maske gegen die Partikel und habe mir ja noch eine passende Maske zum Lackieren zugelegt. Das Perlmutt ist übrigens unterwegs und kommt vielleicht zum Wochenende.

Ich habe außerdem dazu entschieden, ein paar neue Humbucker für die Gitarre zu bestellen – Tonerider Alnico II Classics. Die etwas heißeren "Tonerider Rocksongs" klingen in meiner Ibanez Les Paul-Kopie für mich sehr gut und ich hoffe, dass die Alnico II Classics gut zu dieser Gitarre passen und mir gefallen werden. Bin mir allerdings nicht sicher, ob ich sie mit Nickel-Abdeckungen oder in Zebra-Optik nehme. Hat jemand von euch Erfahrungen, was den Ton-Unterschied betrifft?

Mittlerweile habe ich mich an diese kleine Stelle im ohnehin schon dünnen Deckenfurnier gemacht, die einfach ausgebrochen und mit Leim oder etwas in dieser Art gefüllt war (man sieht das auf einem dem dritten Foto im ersten Beitrag). Meine Versuche mit Holzleim/Ahornstaub-Mix waren alle viel zu dunkel, das sah nicht aus. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, noch ein wenig Material zu opfern und ein glatteres Stück herauszuschneiden...

Bild

...und dann mit einem kleinen Stück Ahorn zu füllen:

Bild

Bild

Das sieht auf jeden Fall unlackiert wesentlich besser aus als die dunkle Stelle.

Dann habe ich mich eben noch an die Kopfplatte gemacht, auf die ich gern die Gibson-Glocke mit zwei Schrauben setzen würde. Ich habe aus einem Stück Mahagoni, das noch vom Kopfplatten-Zuschnitt übrig war, eine Abdeckung gebaut, die noch genug Platz für den Halsstab lässt. Die untere Schraube wird dann wohl nur aus einem aufgeklebten Kopf bestehen.

Bild

Eigentlich sollte es das für heute gewesen sein, aber nachdem ich heute Abend die ersten Lackierversuche auf meinem Testholz gemacht habe und so begeistert von der Arbeit mit dem Nitrolack bin, habe ich die Maske aufgesetzt und schonmal eine gelbe Schicht aufgesprüht. Vorher / Nachher:

Bild

Bild

Jetzt bin ich schon die ganze Zeit dabei, ab und zu in die Werkstatt zu gehen und etwas bernsteinfarbenen Rand aufzutragen. Werde nachher noch ein Foto von dem Zwischenstand einstellen... bin jetzt schon froh, dass ich auf die Ratschläge hier gehört habe und doch nochmal von Beize auf Lack umgestiegen bin.

Wann macht man denn eigentlich einen Zwischenschliff? Vor dem Klarlack oder lieber erst, wenn später ein paar Schichten Klarlack drauf sind?

 

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#21

Beitrag von thoro » 19.09.2014, 00:36

Hier wie angekündigt der aktuelle Stand mit ein paar Schichten Bernstein am Rand. Ich bin schon sehr zufrieden, das kommt dem von mir angepeilten Look bereits sehr nah. Vielleicht sollte ich gar nicht noch mehr Farbe auftragen.

Das Mahagoni werde ich nach dem Porenfüllen wohl mit einer dünnen Schicht gelb und dann klar überziehen. Ich hoffe, dass es dann einen schönen warmen, nicht zu rötlichen Braunton bekommt.

Ich mag keine glatt lackierten Hals-Rückseiten. Kann man die ausgehärtete Klarlackschicht am Hals irgendwie nachträglich mit feinem Schleifvlies behandeln, damit sie griffiger wird?

Jetzt wird geschlafen...

Bild
 

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#22

Beitrag von MarcoMUC » 19.09.2014, 09:30

Ja kannst Du @Hals schleifen. Macht manch' Git.spieler sogar als erstes bei neu gekauften Instrumenten. In Deinem Fall kannst Du ja schon beim Feinschliff entsprechend früher aufhören und/oder das Polieren der Halsrückseite ganz weglassen.
Wegen der Farbe würde ich 1-2 Tage warten - habe auch gerade eine Paula mit rotbraunem Burstrand lackiert... ds sah erst ziemlich rot aus. Aber nach 1-2 Tagen (und etwas Sonnenunterstützung) stellt sich der gewünschte Ton ein.

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#23

Beitrag von thoro » 19.09.2014, 10:58

Danke, so werde ich es mit dem Hals machen.

Ja, mal schauen, ob sich die Farbe am Wochenende noch ändert. Hoffentlich nicht zu sehr, sie kann gern so bleiben :D. Habe nochmal die Zubehörteile draufgelegt und ein Foto gemacht. In der Nacht hat sich nicht viel geändert, was schonmal gut ist.

Die Sache mit dem Ausbessern durch das kleine Furnierstück ist übrigens in die Hose gegangen. Man sieht einen kleinen, dunklen Rand rund um das eingesetzte Stück, der nach dem feinen Schleifen nicht zu sehen war. Vielleicht lackiere ich an dieser Stelle noch ein klein wenig deckender, allzu sehr stört es mich aber nicht.

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Re: Mein erstes Projekt hier - Les Paul-Bausatz

#24

Beitrag von MarcoMUC » 19.09.2014, 11:18

Zur Not drückst Du halt eine kleine Delle rein... Relic'd eben ;-)

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#25

Beitrag von Titan-Jan » 19.09.2014, 11:19

WOW, toller Farbton und Farbverlauf. Also MIR gefällt's sehr! Ermutigt mich direkt, sowas auch mal mit Sprühdosen zu testen (solange eine Lackieranlage noch völlig unrealistisch ist).

Kriegt man also von Zweihorn solche transparent-eingefärbten Lacke auch in Sprühdosen?

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