Thinline Archtop à la Byrdland
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Thinline Archtop à la Byrdland
Sonntag ist Archtop-Tag
Die Außen-Wölbung des Bodens habe ich bis auf das i-Düpferl (das kommt später) ausgearbeitet.
Dann war ich unsportlich und habe das Innere mit dem Fostnerbohrer grob ausgehöhlt. Dazu habe ich in den Schraubstock der Ständerbohrmaschine das abgesägte Endstück eines Besenstieles eingespannt (zur Abtastung der Außenwölbung) und und habe dann mit dem Tiefenanschlag der Bohrmaschine den Boden bis 11mm Restmaterial ausgebohrt.
Anschließend habe ich mit dem Ausstoßeisen die gröbsten Rammeln beseitigt und dessen Spuren wiederum mit dem Fingerhobel so weit begradigt, dass die Löcher, die die Zentrierspitze des Fostnerbohrer hinterlassen hatte, gerade eben verschwunden sind.
So, jetzt brauch ich erstmal eine Pause. Außerdem muss ich dringend etwas gegen den Blutverlust tun. Auf der Infusionsflasche aus braunem Glas steht "Schweiger Helles Export"
Die Außen-Wölbung des Bodens habe ich bis auf das i-Düpferl (das kommt später) ausgearbeitet.
Dann war ich unsportlich und habe das Innere mit dem Fostnerbohrer grob ausgehöhlt. Dazu habe ich in den Schraubstock der Ständerbohrmaschine das abgesägte Endstück eines Besenstieles eingespannt (zur Abtastung der Außenwölbung) und und habe dann mit dem Tiefenanschlag der Bohrmaschine den Boden bis 11mm Restmaterial ausgebohrt.
Anschließend habe ich mit dem Ausstoßeisen die gröbsten Rammeln beseitigt und dessen Spuren wiederum mit dem Fingerhobel so weit begradigt, dass die Löcher, die die Zentrierspitze des Fostnerbohrer hinterlassen hatte, gerade eben verschwunden sind.
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Ein Monat ist ins Land gegangen und ich bin endlich mal wieder dazu gekommen, an der Archtop weiter zu schnitzen.
Vorher war nicht daran zu denken, in der "Werkstatt" genannten Müllhalde zu arbeiten.
Meine neue Werkbank samt Spannwerkzeugen wurde erstmals ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch zugeführt: Meine kleine Hobelsammlung hat Zuwachs bekommen (rechts im Bild mit Schraubklappe). War sozusagen Beifang bei der Scheer-Oberfräse, die ich bei Andreas Rall erworben habe. Diese Höbelchen hat er noch gar nicht in seinem Online-Shop abgebildet. Sie sind trotz Schraubklappe günstiger als die vergleichbarer Größe bei Dick erhältlichen. Ein bischen Zuwendung brauchen solche Hobel in ladenneuem Zustand ohnehin (Spiegelseite spiegelnd machen, Fase formen, Hobelmaul anpassen etc.), deshalb muss da nicht unbedingt Herdim drauf stehen
Die Zargen habe ich per Hand auf eine Dicke von ca. 2,5mm gehobelt, auf eine Breite von 50mm geschnitten und die Kanten in der Stoßlade begradigt und parallel abgerichtet. Vorsichtshalber habe ich gleich mal zwei Paar gemacht, bei den ersten Biegeversuchen wird es möglicherweise Bruch geben (Rohmaterial liegt noch für mindestens 6 weitere Paar rum).
Vorher war nicht daran zu denken, in der "Werkstatt" genannten Müllhalde zu arbeiten.
Meine neue Werkbank samt Spannwerkzeugen wurde erstmals ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch zugeführt: Meine kleine Hobelsammlung hat Zuwachs bekommen (rechts im Bild mit Schraubklappe). War sozusagen Beifang bei der Scheer-Oberfräse, die ich bei Andreas Rall erworben habe. Diese Höbelchen hat er noch gar nicht in seinem Online-Shop abgebildet. Sie sind trotz Schraubklappe günstiger als die vergleichbarer Größe bei Dick erhältlichen. Ein bischen Zuwendung brauchen solche Hobel in ladenneuem Zustand ohnehin (Spiegelseite spiegelnd machen, Fase formen, Hobelmaul anpassen etc.), deshalb muss da nicht unbedingt Herdim drauf stehen
Die Zargen habe ich per Hand auf eine Dicke von ca. 2,5mm gehobelt, auf eine Breite von 50mm geschnitten und die Kanten in der Stoßlade begradigt und parallel abgerichtet. Vorsichtshalber habe ich gleich mal zwei Paar gemacht, bei den ersten Biegeversuchen wird es möglicherweise Bruch geben (Rohmaterial liegt noch für mindestens 6 weitere Paar rum).
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
So, heute habe ich die gute alte Scheer-Fräse eingeweiht.
Zuerst habe ich aus der Mutter-aller-Schablonen eine Korpus-Außenkontur-Schablone gemacht (die andere vom Fredd-Anfang war ja für den Abgriff von innen für die Zargenform) (das Foto entstand nach dem fräsen)
Die F-Löcher habe ich beide von der einen Mutterschablone mit der stationären Oberfräse mit Anlaufzapfen (vulgo: "Overarm Pin-Router") symmetrisch auf die Tochterschablone übertragen. Die Korpus-Kontur ebenfalls. Pin und Fräser beide 6mm. Die so gefertige Schablone wird mit doppelseitigem Klebeband auf die fast fertig ausgeformte Decke geklebt Dann habe ich die F-Löcher beide nach der Schablone in die Decke gefräst. Das eine bereits per Hand ausgeschnittene Loch war zum Glück etwas zu klein und ging in dem neuen fast vollständig auf Auf dem Bild ist wieder der 6mm-Fräser zu sehen. Später habe ich die Löcher nochmal mit einem 8mm-Fräser und dem gleichen 6mm-Pin ringsrum um 1mm vergrößert, damit das Bindig Platz hat.
Die Korpus-Kontur habe ich anschließend mit dem 6mm-Fräser und einem 10mm-Pin mit 2mm Übermaß nachgefräst, so dass später auf jeden Fall genug Fleisch zum verleimen mit den Zargen da ist.
Der alte Fräsmotor hat eine Aufnahme mit Innengewinde M16x1 für richtig große Fräser. Hier zu sehen ein 16mm Fräser mit 50mm Arbeitslänge mit Adapter M10 IG auf M16x1 AG. Damit habe ich mit dem 16mm-Pin die Kontur der Zargen-Form nochmal in einem Rutsch nachgefräst. Ich habe mir zwar eine Spannzangen-Aufnahme mit Außengewinde M16x1 besorgt, und kann damit auch Schaftfräser mit 8mm und 12mm benutzen. Hier zu sehen ist ein 8mm-Fräser in der riesigen Spannzange Das Problem ist, dass der alte Fräsmotor nur feste 11.000 U/min kann. Für 6mm- oder auch 10mm-Fräser wäre mindestens die doppelte Drehzahl wünschenswert.
In absehbarer Zeit werde ich mir daher für die filigraneren Arbeiten einen zweiten Fräsmotor an das Gestell bauen, bei dem die Drehzahl einstellbar und hoch genug ist.
Zuerst habe ich aus der Mutter-aller-Schablonen eine Korpus-Außenkontur-Schablone gemacht (die andere vom Fredd-Anfang war ja für den Abgriff von innen für die Zargenform) (das Foto entstand nach dem fräsen)
Die F-Löcher habe ich beide von der einen Mutterschablone mit der stationären Oberfräse mit Anlaufzapfen (vulgo: "Overarm Pin-Router") symmetrisch auf die Tochterschablone übertragen. Die Korpus-Kontur ebenfalls. Pin und Fräser beide 6mm. Die so gefertige Schablone wird mit doppelseitigem Klebeband auf die fast fertig ausgeformte Decke geklebt Dann habe ich die F-Löcher beide nach der Schablone in die Decke gefräst. Das eine bereits per Hand ausgeschnittene Loch war zum Glück etwas zu klein und ging in dem neuen fast vollständig auf Auf dem Bild ist wieder der 6mm-Fräser zu sehen. Später habe ich die Löcher nochmal mit einem 8mm-Fräser und dem gleichen 6mm-Pin ringsrum um 1mm vergrößert, damit das Bindig Platz hat.
Die Korpus-Kontur habe ich anschließend mit dem 6mm-Fräser und einem 10mm-Pin mit 2mm Übermaß nachgefräst, so dass später auf jeden Fall genug Fleisch zum verleimen mit den Zargen da ist.
Der alte Fräsmotor hat eine Aufnahme mit Innengewinde M16x1 für richtig große Fräser. Hier zu sehen ein 16mm Fräser mit 50mm Arbeitslänge mit Adapter M10 IG auf M16x1 AG. Damit habe ich mit dem 16mm-Pin die Kontur der Zargen-Form nochmal in einem Rutsch nachgefräst. Ich habe mir zwar eine Spannzangen-Aufnahme mit Außengewinde M16x1 besorgt, und kann damit auch Schaftfräser mit 8mm und 12mm benutzen. Hier zu sehen ist ein 8mm-Fräser in der riesigen Spannzange Das Problem ist, dass der alte Fräsmotor nur feste 11.000 U/min kann. Für 6mm- oder auch 10mm-Fräser wäre mindestens die doppelte Drehzahl wünschenswert.
In absehbarer Zeit werde ich mir daher für die filigraneren Arbeiten einen zweiten Fräsmotor an das Gestell bauen, bei dem die Drehzahl einstellbar und hoch genug ist.
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Die Ausarbeitung der Innenseite des Bodens nähert sich dem Ende
und nochmal drübergeschliffen dann schaltete ich das Deckenlicht aus und sah im Streiflicht das: Also nochmal die Ziehklinge Die Außenseite schaut aber schon ganz gut aus (denke ich) Viel fehlt also nimmer
Mit schmunzeln nehme ich in diesem Zusammenhang immer wieder die Anstrengungen der Antiquitätenfälscher hier im Forum zur Kenntnis, wenn die exakte Wölbung der Decke einer Paula diskutiert wird
Mit der Ziehklinge habe ich die letzten Spuren der Höbelchen geglättet (dachte ich)und nochmal drübergeschliffen dann schaltete ich das Deckenlicht aus und sah im Streiflicht das: Also nochmal die Ziehklinge Die Außenseite schaut aber schon ganz gut aus (denke ich) Viel fehlt also nimmer
Mit schmunzeln nehme ich in diesem Zusammenhang immer wieder die Anstrengungen der Antiquitätenfälscher hier im Forum zur Kenntnis, wenn die exakte Wölbung der Decke einer Paula diskutiert wird
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Ich zeichne gerade das Griffbrett. Es wird eine "normale" Paula-Mensur mit 24,75" werden. Als Basser habe ich mit meinen Würschtelfingern damit ja schon Probleme somit kam die kurze Byrdland-Mensur vorerst nicht in Betracht.
Die Byrdland hat im Original Block-Inlays, inkl. dem eigentlich überflüssigen Inlay im 1. Bund (wer den nicht trifft, sollte entweder ne Entziehungskur machen oder das Instrument wechseln ).
So einen Satz in Perlmutt habe ich hier auf dem Tisch liegen und habe ihn mal eingezeichnet:
Gefällt mir eigentlich nicht wirklich. Zu bieder, zu brav, zu nah am Original, 1950er-Jahre-Mief
Außerdem viel zu einfach.
Ein Beutelchen mit Abalone-Stücken hab ich allerdings auch noch auf dem Tisch
Ich könnte aus dem Abalone Streifen schneiden von sagen wir mal 4mm Breite und diese diagonal in die MOP-Blöcke einlegen. Bei den großen Blöcken vor dem 12. Bund richtig eingelegt, in gleichbleibendem Winkel, wodurch sie zu den höheren Lagen breiter werden:
Wenn das oberhalb des 12. Bundes so forstsetzte, sähe es aber bestimmt blöd aus. Das Abalone-Inlay im MOP-Inlay wäre größer als der Rest MOP.
Was meint Ihr? Wie soll ich tun?
Die Byrdland hat im Original Block-Inlays, inkl. dem eigentlich überflüssigen Inlay im 1. Bund (wer den nicht trifft, sollte entweder ne Entziehungskur machen oder das Instrument wechseln ).
So einen Satz in Perlmutt habe ich hier auf dem Tisch liegen und habe ihn mal eingezeichnet:
Gefällt mir eigentlich nicht wirklich. Zu bieder, zu brav, zu nah am Original, 1950er-Jahre-Mief
Außerdem viel zu einfach.
Ein Beutelchen mit Abalone-Stücken hab ich allerdings auch noch auf dem Tisch
Ich könnte aus dem Abalone Streifen schneiden von sagen wir mal 4mm Breite und diese diagonal in die MOP-Blöcke einlegen. Bei den großen Blöcken vor dem 12. Bund richtig eingelegt, in gleichbleibendem Winkel, wodurch sie zu den höheren Lagen breiter werden:
Wenn das oberhalb des 12. Bundes so forstsetzte, sähe es aber bestimmt blöd aus. Das Abalone-Inlay im MOP-Inlay wäre größer als der Rest MOP.
Was meint Ihr? Wie soll ich tun?
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
MOP und Abalone zu mischen sieht nicht schlecht aus.
Ibanez
Allerdings würde ich eher zu Split Inlays tendieren.
Gibson
Aber das ist reine Geschmackssache.
Gruss
Hans
Ibanez
Allerdings würde ich eher zu Split Inlays tendieren.
Gibson
Aber das ist reine Geschmackssache.
Gruss
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Zuerst möchte ich mal loswerden daß mir die Arbeit bis jetzt sehr gut gefällt und ich Dich und ein paar andere hier um das Wissen, das Können und die Tricks, mit denen Ihr arbeitet, bewundere. Ich stelle fest, ich habe noch sehr viel zu lernen.
Die angedachten Inlays wären mir für diese Gitarre grafisch zu streng. Wenn es rechteckige sein sollen dann bitte nicht mit diesen Diagonalen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, den Inlays irgendwo einen Radius zu verpassen, das würde dem Charakter der Gitarre mehr entsprechen.
Die angedachten Inlays wären mir für diese Gitarre grafisch zu streng. Wenn es rechteckige sein sollen dann bitte nicht mit diesen Diagonalen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, den Inlays irgendwo einen Radius zu verpassen, das würde dem Charakter der Gitarre mehr entsprechen.
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
@Hans:
Super! Genau das hab ich irgendwie im Hinterkopf gehabt und wusste nur nicht, wo ich nachschauen muss. Ich könnte mir eine Kombination aus beidem vorstellen. Also Die Anordnung so wie bei der Ibanez, aber gesplittet wie bei der Gibson.
@Joe:
Danke für das Kompliment! Wissen? Können? Hm, ich mach's einfach und probiere rum. Wissen und Können ist was anderes
Zu den Inlays: Rundliche Inlays egal welcher Art fände ich genau nicht gut. Es soll eben keine verzärtelte Jazz-Gitarre werden, sondern ein dreckiges Rock'n'Roll-Gerät.
Das Tailpiece zum Beispiel werde ich nicht verschnörkselt und vergoldet machen, sondern aus Edelstahlblech biegen uns zusammenlöten (mein Spengler hilft mir dabei), ein paar Verziehrungen reinsägen und das ganze mattieren. Ebenso werden die PU-Kappen und alle anderen Metallteile matt-chrom-satin-dingsbums. Das Holz wird satt schwarz gebeizt, evt. mit einem leicht helleren Bereich in der Mitte von Top und Boden sowie Halsrückseite.
Super! Genau das hab ich irgendwie im Hinterkopf gehabt und wusste nur nicht, wo ich nachschauen muss. Ich könnte mir eine Kombination aus beidem vorstellen. Also Die Anordnung so wie bei der Ibanez, aber gesplittet wie bei der Gibson.
@Joe:
Danke für das Kompliment! Wissen? Können? Hm, ich mach's einfach und probiere rum. Wissen und Können ist was anderes
Zu den Inlays: Rundliche Inlays egal welcher Art fände ich genau nicht gut. Es soll eben keine verzärtelte Jazz-Gitarre werden, sondern ein dreckiges Rock'n'Roll-Gerät.
Das Tailpiece zum Beispiel werde ich nicht verschnörkselt und vergoldet machen, sondern aus Edelstahlblech biegen uns zusammenlöten (mein Spengler hilft mir dabei), ein paar Verziehrungen reinsägen und das ganze mattieren. Ebenso werden die PU-Kappen und alle anderen Metallteile matt-chrom-satin-dingsbums. Das Holz wird satt schwarz gebeizt, evt. mit einem leicht helleren Bereich in der Mitte von Top und Boden sowie Halsrückseite.
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Am Sonntag, Montag und heute früh war ich fleißig.
Ich habe die Decke auf die endgültige Stärke gebracht Anschließend habe ich die erste Partie Binding in die F-Löcher geklebt und etwas später bündig geschnitten und geschabt Dann kam der zweite Teil Bindig, der ja in den Ecken mit dem von vorhin auf Gehrung sein soll Derweil der Kleber trocknet, habe ich mich um die Beleistung gekümmert. Da die Gitarre zwei Tonabnehmer haben wird, kommt eigentlich nur eine parallele Beleistung in Frage. Das Material für die Beleistung ist aus dem selben Stück geschnitten wie die Decke selbst. Ich habe vor dem Fügen der Decke einfach auf der Splintseite der Keile je 10mm runtergeschnitten und gut versteckt und die kommen jetzt zum Einsatz.
Ich habe die Decke auf die endgültige Stärke gebracht Anschließend habe ich die erste Partie Binding in die F-Löcher geklebt und etwas später bündig geschnitten und geschabt Dann kam der zweite Teil Bindig, der ja in den Ecken mit dem von vorhin auf Gehrung sein soll Derweil der Kleber trocknet, habe ich mich um die Beleistung gekümmert. Da die Gitarre zwei Tonabnehmer haben wird, kommt eigentlich nur eine parallele Beleistung in Frage. Das Material für die Beleistung ist aus dem selben Stück geschnitten wie die Decke selbst. Ich habe vor dem Fügen der Decke einfach auf der Splintseite der Keile je 10mm runtergeschnitten und gut versteckt und die kommen jetzt zum Einsatz.
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Leisten ausschneiden und die Krümmung mit dem kleinen Hobel glätten und an die Innenseite der Decke anpassen
Gleich heute früh habe ich dann das gesamte Bindig nochmal bündig geschnitten und ge-ziehklingt
Die Rückseite der Leisten wird erst bearbeitet, wenn sie verleimt sind. Dazu muss ich mir aber erst noch meinen eigenen Kopf darüber zerbrechen, wie ich die Leisten anpresse, da ich keine Zwingen mit ausreichend großer Ausladung habe. Ein Himmelbett wie es die Akustik-Gitarrenbauer benutzen will ich mir für die zwei Steckerln nicht extra bauen Gleich heute früh habe ich dann das gesamte Bindig nochmal bündig geschnitten und ge-ziehklingt
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Das Binding ist die echt gut gelungen! (clap)
Wie ich sehe hast du den Bindingkleber von Andres Rall benutzt; klebt der gut? Bin zur Zeit am Infos für Bindings sammeln
Komm schon bau dir ein Himmelbett; dann hast du eine Ausrede warum die nächste Gitarre eine Akustik sein soll
Wie ich sehe hast du den Bindingkleber von Andres Rall benutzt; klebt der gut? Bin zur Zeit am Infos für Bindings sammeln
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Ja, der pappt gut. Er löst das ABS leicht an und verkrallt sich gut mit dem Holz. Über Nacht mit Klebestreifen fixiert ruhen lassen, hebt sehr gut. Man muss allerdings ein bissl fix arbeiten.
Himmelbett? Nàà, sicher ned. Ich wüsste ja gar nicht, was ich mit einer Akustik-Gitarre anfangen sollte???
Himmelbett? Nàà, sicher ned. Ich wüsste ja gar nicht, was ich mit einer Akustik-Gitarre anfangen sollte???
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Och die sind doch ganz niedlich
Vielleicht kannst du ja irgendwas anderes als Himmelbett missbrauchen; ein Kastel oder einen niedrigen Tisch??
Vielleicht kannst du ja irgendwas anderes als Himmelbett missbrauchen; ein Kastel oder einen niedrigen Tisch??
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Servus Hias12stringbassman hat geschrieben: Dazu muss ich mir aber erst noch meinen eigenen Kopf darüber zerbrechen, wie ich die Leisten anpresse, da ich keine Zwingen mit ausreichend großer Ausladung habe.
Sei doch nicht so "geizig" und kauf Dir noch 2 Klemmsia Zwingen mit 200mm Ausladung.
Die braucht man eh ständig und kosten auch nicht die Welt.
Gruß Thomas
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Klemmsia-Zwinge besorgt und geleimt ist auch schon, nur Fotos davon gibt's nicht
Vor dem Zargenbiegen hatte ich immer Bammel. Es werden ja auch so viele Schauermärchen davon erzählt und komplizierte Vorrichtungen dazu gebaut.
Dabei war's so einfach, dass ich wieder keine Fotos davon habe, weil es schon erledigt war, bevor ich an die Kamera dachte.
Hier das Ergebnis: Das Stück im Cutaway fehlt noch.
Links im Vordergrund mein "Biegeeisen": Ein Stück Rohr ø60mm in der Vorderzange eingespannt. Zuerst hatte ich einfach eine Heißluftpistole oben reingesteckt. Fand ich aber uncool, also wurde eine Biegerohr-Innebeleuchtung eingebaut. Das Leuchtmittel scheint mit 500W ausreichend dimensioniert zu sein; die Oberflächentemperatur erreicht knapp 300°C. Daher ist die Beleuchtung dimmbar ausgeführt. Die fliegende Verdrahtung muss natürlich noch VDE-gerecht gemacht und das Ganze in einen wärmedämmenden Sockel eingebaut werden.
Liebe Kinder: nicht einfach nachmachen
Der Zargenstück im Cutaway wird gebogen: und in die Form eingesetzt: Notiz an mich:
Die Form braucht außen an den neuralgischen Stellen noch mehrere "Hackel", damit die Zwingen an den schrägen Flächen nicht abrutschen.
Vor dem Zargenbiegen hatte ich immer Bammel. Es werden ja auch so viele Schauermärchen davon erzählt und komplizierte Vorrichtungen dazu gebaut.
Dabei war's so einfach, dass ich wieder keine Fotos davon habe, weil es schon erledigt war, bevor ich an die Kamera dachte.
Hier das Ergebnis: Das Stück im Cutaway fehlt noch.
Links im Vordergrund mein "Biegeeisen": Ein Stück Rohr ø60mm in der Vorderzange eingespannt. Zuerst hatte ich einfach eine Heißluftpistole oben reingesteckt. Fand ich aber uncool, also wurde eine Biegerohr-Innebeleuchtung eingebaut. Das Leuchtmittel scheint mit 500W ausreichend dimensioniert zu sein; die Oberflächentemperatur erreicht knapp 300°C. Daher ist die Beleuchtung dimmbar ausgeführt. Die fliegende Verdrahtung muss natürlich noch VDE-gerecht gemacht und das Ganze in einen wärmedämmenden Sockel eingebaut werden.
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Der Zargenstück im Cutaway wird gebogen: und in die Form eingesetzt: Notiz an mich:
Die Form braucht außen an den neuralgischen Stellen noch mehrere "Hackel", damit die Zwingen an den schrägen Flächen nicht abrutschen.
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
wow, alles sehr beeindruckend.
I was born on my birthday, I'm human, and don't tell no one but, I'm naked under my clothes!
http://www.unfretted.com
http://www.gearbuilder.de/fn/
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Auf die Verwendung von Halogenstäben und Dimmer musst erst mal kommen.Einfach und gut12stringbassman hat geschrieben: Links im Vordergrund mein "Biegeeisen": Ein Stück Rohr ø60mm in der Vorderzange eingespannt. Zuerst hatte ich einfach eine Heißluftpistole oben reingesteckt. Fand ich aber uncool, also wurde eine Biegerohr-Innebeleuchtung eingebaut. Das Leuchtmittel scheint mit 500W ausreichend dimensioniert zu sein; die Oberflächentemperatur erreicht knapp 300°C. Daher ist die Beleuchtung dimmbar ausgeführt. Die fliegende Verdrahtung muss natürlich noch VDE-gerecht gemacht und das Ganze in einen wärmedämmenden Sockel eingebaut werden.
Liebe Kinder: nicht einfach nachmachen
Sogar mit Erdung,Respekt!
Hast die Seiten zuvor eingelegt oder nur angefeuchtet?
max
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
ist gar nicht angeschlossenmaxinferno hat geschrieben:Sogar mit Erdung,Respekt!
Nur kurz unter den Wasserhahn gehalten und während des Biegens immer wieder mit der Sprühflasche drauf. Die Warnhinweise aus mehreren Quellen bezüglich verstärkter Bruchgefahr bei Riegelahorn insbesondere in Verbindung mit starker Wässerung empfand ich als einleuchtendmaxinferno hat geschrieben:Hast die Seiten zuvor eingelegt oder nur angefeuchtet?
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken.maxinferno hat geschrieben:Auf die Verwendung von Halogenstäben und Dimmer musst erst mal kommen.Einfach und gut
Die Idee mit den Halogen-Leuchtmitteln kam mir beim Durchlesen der verschiedensten Quellen bezügl. Zargenbieger/Fox-Bender. Da werden oft große Glühbirnen eingesetzt (die ja nun neuerdings nicht mehr erhältlich sind). Halogenstrahler mit der großen Wärmeentwicklung kenne ich aus dem Beruf.
Eine Zeit lang spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken, auch so einen Fuchs-Bieger, aber mit Halogen-Stäben zu bauen. Die Idee mit dem Dimmer hat mir PL-Guitars eingeimpft: viewtopic.php?f=42&t=800&hilit=zargenbieger#p9602
Das Strat-Tone-Poti fehlt mir noch
Nun habe ich erstmal nur ein Biegeeisen improvisiert und bin damit eigentlich zufrieden, eine Foxbender-ähnliche Vorrichtung werde ich mir für die paar Zargen, die noch dazu nur 50mm breit sind, definitiv nicht mehr bauen. Da müsste ich schon pro Monat eine Gitarre bauen, damit sich das rentiert.
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Weiter geht's:
Die Enden der fertig gebogenen Zargen mit dem Flachwinkel-Hobel rechtwinklig bestoßen Der Halsblock hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet, bis alles gepasst hat und die Zwingen endlich an Ort und Stelle waren. Das ist übrigens ein Rest vom Korpus des 12-Saiters, Amerikanischer Nussbaum und Riegelahorn. Mit Ponal verleimt, hoffentlich klingt er gut (damals hatte ich noch keine Ahnung, dass es außer Leim auch noch Leim gibt.... ) Das wird der kleine Klotz für die Spitze des Cutaways Die Zargen müssen an der Spitze nicht auf Gehrung zusammenlaufen. Diese Ecke wäre auch beim Material Ahorn recht anfällig zum spreißeln, daher wird sie noch stumpf abgeschnitten und ein kleiner Keil aus ABS kommt drauf, so wie hier:
Die Enden der fertig gebogenen Zargen mit dem Flachwinkel-Hobel rechtwinklig bestoßen Der Halsblock hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet, bis alles gepasst hat und die Zwingen endlich an Ort und Stelle waren. Das ist übrigens ein Rest vom Korpus des 12-Saiters, Amerikanischer Nussbaum und Riegelahorn. Mit Ponal verleimt, hoffentlich klingt er gut (damals hatte ich noch keine Ahnung, dass es außer Leim auch noch Leim gibt.... ) Das wird der kleine Klotz für die Spitze des Cutaways Die Zargen müssen an der Spitze nicht auf Gehrung zusammenlaufen. Diese Ecke wäre auch beim Material Ahorn recht anfällig zum spreißeln, daher wird sie noch stumpf abgeschnitten und ein kleiner Keil aus ABS kommt drauf, so wie hier:
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
Keine Ahnung wie es passieren konnte, aber irgendwie ist mir dein Baubericht bisher völlig entgangen, da hab ich heut ja einiges zu lesen!
Und was ich bisher beim Überfliegen so sehen konnte: Respekt, saubere Arbeit, das macht Lust auf Hobeln!
Werde das Ganze auf jeden Fall gespannt weiterverfolgen!
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Re: Thinline Archtop à la Byrdland
mir ging es fast aehnlich
mir gings ja genauso, war nur zu feige es zuzugeben ...wahrscheinlich unbewußte ignoranz, weil mein hirn 12 Basssaiten auf ner Byrdland einfach nicht zusammenkriegt
die Arbeit, die Du hier zeigst ist schon verdammt gut! mannoman!
I was born on my birthday, I'm human, and don't tell no one but, I'm naked under my clothes!
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