Gitarrenkoffer
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- thoto
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Re: Gitarrenkoffer
Einfach super!
Aber wie hast du die Vertiefungen denn gemacht? Per Hand mit den Fingern jeden Buchstaben eingedrückt oder hast du die ausgesägten Buchstaben verkleinert und als Stempel benutzt?
Wie verhält sich denn Kontaktkleber?
Aber wie hast du die Vertiefungen denn gemacht? Per Hand mit den Fingern jeden Buchstaben eingedrückt oder hast du die ausgesägten Buchstaben verkleinert und als Stempel benutzt?
Wie verhält sich denn Kontaktkleber?
- thoro
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Re: Gitarrenkoffer
Vielen Dank!
Bei dem Relief ist das Problem nun, dass man jede Vertiefung mit dem Leder füllen muss, und dass muss dabei eben gerafft werden und schlägt nach außen leichte Falten. Man sollte in der Mitte des Motivs beginnen und sich nach außen vorarbeiten, dabei muss die Struktur des gesamten Stückes im Auge behalten werden, damit das Material möglichst aus allen Richtungen "geholt" wird. Ich habe das mit der Hand gemacht und kann mir auch nicht vorstellen, dass es anders machbar wäre. Man muss ja die ganze Zeit darauf achten, dass das Kunstleder nicht zu stark gedehnt wird und reißt.
Wahrscheinlich wäre es beim zweiten Mal schon wesentlich entspannter...
Ich war gestern Abend nicht ganz zufrieden, weil es an manchen Stellen noch etwas wellig wirkte, das hat sich aber über Nacht gegeben und jetzt sieht es gut aus. Freue mich schon richtig auf den Koffer.
Denke ich schon. Wenn ich nicht so ein Formkoffer-Freak wäre, hätte ich mir einfach einen gebrauchten MusicMan-Koffer geholt oder einen vorhandenen benutzt. Ich habe noch einen total schönen kanadischen Koffer, den ich mit einer Vintage Ibanez gekauft habe.hatta hat geschrieben:Ich hab mir den selbstbau allerdings ausm kopf geschlagen und nachdem kein original lieferbsr ist einen nachbaukoffer um 78€ bestellt. Ich hoffe der hält was er verspricht
Mit dem Kleber streicht man beide Flächen ein und wartet, bis er sich nicht mehr klebrig anfühlt. Jetzt drückt man beide Flächen aufeinander und es klebt sofort. Damit kann man wirklich sehr bequem das Leder auch um Ecken kleben.thoto hat geschrieben:Aber wie hast du die Vertiefungen denn gemacht? Per Hand mit den Fingern jeden Buchstaben eingedrückt oder hast du die ausgesägten Buchstaben verkleinert und als Stempel benutzt? Wie verhält sich denn Kontaktkleber?
Bei dem Relief ist das Problem nun, dass man jede Vertiefung mit dem Leder füllen muss, und dass muss dabei eben gerafft werden und schlägt nach außen leichte Falten. Man sollte in der Mitte des Motivs beginnen und sich nach außen vorarbeiten, dabei muss die Struktur des gesamten Stückes im Auge behalten werden, damit das Material möglichst aus allen Richtungen "geholt" wird. Ich habe das mit der Hand gemacht und kann mir auch nicht vorstellen, dass es anders machbar wäre. Man muss ja die ganze Zeit darauf achten, dass das Kunstleder nicht zu stark gedehnt wird und reißt.
Wahrscheinlich wäre es beim zweiten Mal schon wesentlich entspannter...
Ich war gestern Abend nicht ganz zufrieden, weil es an manchen Stellen noch etwas wellig wirkte, das hat sich aber über Nacht gegeben und jetzt sieht es gut aus. Freue mich schon richtig auf den Koffer.
- thoro
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Re: Gitarrenkoffer
Kleines Update.
Der Koffer ist jetzt komplett mit dem Kunstleder bezogen, es hat gut geklappt. Das Kunstleder lässt sich sehr gut verarbeiten, man muss nur aufpassen, mit dem lösungsmittelhaltigen Kleber nicht auf die gute Seite zu kommen, dann ist ziemlich schnell eine Macke drin. Deshalb habe ich mir angewöhnt, die Arbeitsfläche immer mit einem alten Lappen zu säubern, wenn beim Einstreichen etwas danebengegangen ist.
Im Hintergrund sieht man Bauteile einer Ritterburg, die ich als Weihnachtsgeschenk für meine Tochter baue. Das ist auch der Grund dafür, dass es mit dem Gitarrenkoffer nicht ganz so schnell vorangeht .
Ich werde demnächst die Scharniere und Verschlüsse anschrauben und dann geht es an den rosa Plüsch...
Der Koffer ist jetzt komplett mit dem Kunstleder bezogen, es hat gut geklappt. Das Kunstleder lässt sich sehr gut verarbeiten, man muss nur aufpassen, mit dem lösungsmittelhaltigen Kleber nicht auf die gute Seite zu kommen, dann ist ziemlich schnell eine Macke drin. Deshalb habe ich mir angewöhnt, die Arbeitsfläche immer mit einem alten Lappen zu säubern, wenn beim Einstreichen etwas danebengegangen ist.
Im Hintergrund sieht man Bauteile einer Ritterburg, die ich als Weihnachtsgeschenk für meine Tochter baue. Das ist auch der Grund dafür, dass es mit dem Gitarrenkoffer nicht ganz so schnell vorangeht .
Ich werde demnächst die Scharniere und Verschlüsse anschrauben und dann geht es an den rosa Plüsch...
- headstock
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Re: Gitarrenkoffer
Moin,
wirklich chic, aber mich würden die einzelnen Schritte mit Fotos sehr interessieren. Wie hast du z.B. das mit den Stößen und den Rändern gemacht, umgelegt?
Gruß Martin
wirklich chic, aber mich würden die einzelnen Schritte mit Fotos sehr interessieren. Wie hast du z.B. das mit den Stößen und den Rändern gemacht, umgelegt?
Gruß Martin
- thoro
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Re: Gitarrenkoffer
Im Gegensatz zu den Arbeiten beim Gitarrenbau habe ich das Verleimen des Biegesperrholzes und auch das Verkleben des Bezugs als recht stressig empfunden.
Man ist die ganze Zeit beim Einstreichen, Andrücken, Wegwischen etc. und die 10-15 Minuten, die beim Kleber für das Antrocknen angegeben sind, habe ich (jedenfalls gefühlt) nie erreicht. Er fühlte sich immer schon vorher trocken an und hat auch super gehaftet.
Ich habe mit einer kleinen Dose eines Industrieklebers begonnen, der als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wird und als der dann leer war, habe ich mir im Baumarkt einfach eine 650g-Dose Pattex Kraftkleber transparent geholt. Der ließ sich leichter verarbeiten, weil er etwas flüssiger ist und man mit einem Pinsel sehr angenehm aus der großen Öffnung der Dose den Kleber nehmen kann. Wenn ich nochmal sowas vorhabe, werde ich gleich zu Pattex greifen, mit Atemschutzmaske habe ich bei beiden Klebersorten gearbeitet.
Durch die ungewohnten und dadurch etwas stressigen Abläufe habe ich die Fotos immer erst nach den jeweiligen Arbeitsschritten gemacht, ich hoffe, dass man den Bau trotzdem nachvollziehen kann. Ansonsten berichte ich gern Details.
Zu deiner Frage eine Skizze mit Erklärungen:
Man ist die ganze Zeit beim Einstreichen, Andrücken, Wegwischen etc. und die 10-15 Minuten, die beim Kleber für das Antrocknen angegeben sind, habe ich (jedenfalls gefühlt) nie erreicht. Er fühlte sich immer schon vorher trocken an und hat auch super gehaftet.
Ich habe mit einer kleinen Dose eines Industrieklebers begonnen, der als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wird und als der dann leer war, habe ich mir im Baumarkt einfach eine 650g-Dose Pattex Kraftkleber transparent geholt. Der ließ sich leichter verarbeiten, weil er etwas flüssiger ist und man mit einem Pinsel sehr angenehm aus der großen Öffnung der Dose den Kleber nehmen kann. Wenn ich nochmal sowas vorhabe, werde ich gleich zu Pattex greifen, mit Atemschutzmaske habe ich bei beiden Klebersorten gearbeitet.
Durch die ungewohnten und dadurch etwas stressigen Abläufe habe ich die Fotos immer erst nach den jeweiligen Arbeitsschritten gemacht, ich hoffe, dass man den Bau trotzdem nachvollziehen kann. Ansonsten berichte ich gern Details.
Zu deiner Frage eine Skizze mit Erklärungen:
- Ich habe zuerst Boden und Deckel geklebt und dabei einen Rand gelassen.
- Den Rand habe ich anschießend um die abgerundeten Kanten geklebt. Dabei muss man das Kunstleder teilweise einschneiden, ich habe es aber so eingeschnitten, dass die abgerundete Kante noch komplett bedeckt ist.
- Danach habe ich den Rand auf eine Höhe geschnitten, in meinem Fall habei ich eine Überlappung von 1,5 cm gewählt. Es macht nichts, dass man bei diesem Rand noch Einschnitte sehen kann, er wird ja im nächten Schritt von einer Schicht überdeckt. Wichtig ist nur, dass er eine gleichmäßige Höhe hat.
- Jetzt habe ich vorbereitete Randstreifen aufgeklebt, ich habe auf der offenen Seite, die danach in den Deckel bzw. Boden geklappt wird, 3 cm Überstand gelassen.
- Der überstehende Teil wird umgeklappt und verklebt. Dabei musste ich nichts mehr einschneiden, weil das Skai-Kunstleder dehnbar genug ist.
- DoppelM
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Re: Gitarrenkoffer
Moin Thoro! Super Arbeit! Überlege immer wieder ob ich für meinen Höfner President nicht einen Koffer bauen sollte, da es absolut nix passendes gibt.
Ich habe mal ein Bogencase gebaut und habe dabei Tolex und Weißleim genutzt, wie beim Boxenbau. Da hast Du recht lange Zeit zu hinzurücken und zu ziehen, musst aber klammern und mit einem Fön arbeiten damits um die Ecken kommte und sich nicht verzieht. Hinterher ist das auch Bombenfest.
Wo genau bekommt man denn dieses Flexply?
Ich habe mal ein Bogencase gebaut und habe dabei Tolex und Weißleim genutzt, wie beim Boxenbau. Da hast Du recht lange Zeit zu hinzurücken und zu ziehen, musst aber klammern und mit einem Fön arbeiten damits um die Ecken kommte und sich nicht verzieht. Hinterher ist das auch Bombenfest.
Wo genau bekommt man denn dieses Flexply?
- thoro
- Holzkäufer
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Re: Gitarrenkoffer
Danke, DoppelM. Das "Flexply" oder auch Biegesperrholz Ceiba habe ich vom hiesigen Holzhändler "Holz Possling", der hat es auf Lager. Man kann es aber auch im Internet bestellen. Ich würde einfach mal vor Ort nachfragen, es scheint für einen größeren Händler nicht allzu exotisch zu sein.
Da die Ritterburg für meine Tochter nun fertig ist, habe ich mir noch etwas Zeit für den Koffer gegönnt und ihn ebenfalls fertiggestellt. Diesmal hatte ich auch wieder mehr Ruhe zum Fotografieren.
Ich habe die Position der beiden Scharniere mit einer langen Geraden bestimmt und mit Klebeband markiert, da sich die Scharniere ja beim Öffnen möglichst nicht verdrehen sollen.
Verschraubt habe ich alles mit vernickelten M4 Schrauben, die in Einschlagmuttern greifen. Ich habe das gemacht, weil das Biegesperrholz auf mich recht weich wirkt.
Aus diesem Grund habe ich die Unterlegscheiben am Griff auch noch mit etwas Material unterstützt.
So sah der Koffer dann mit Scharnieren und Verschlüssen aus. Ich habe außerdem auf der Unterseite und der Seite mit den Scharnieren noch "Taschenfüße" mit 20 mm Durchmesser angebracht, damit der Bezug nicht so schnell zerkratzt.
Ich habe letztes Jahr eine Heißklebepistole geschenkt bekommen und wusste nie, was ich damit machen sollte. Immer hat sich eine bessere Alternative angeboten. Aber für diese Arbeit erscheint sie mir passend. Endlich mal ein Vorteil im Vergleich zur Arbeit mit Holzleim. Man kann damit sehr schnell und plastisch arbeiten.
Zuerst wurde der Rand-Streifen mit Plüsch versehen.
Passt schon sehr gut, die Stelle mit dem Pfeil habe ich absichtlich frei gelassen, damit dort später der Ledergurt Platz hat.
Die gleiche Prozedur wiederhole ich mit 2 cm starkem Schaumstoff, der unter der Gitarre liegt.
Passt, auch der Gurt hat genug Platz.
Vom Zuschnitt des Deckels und Bodens hatte ich noch einen Papierbogen, den ich um 5 mm verkleinert habe. Passt auch.
Jetzt habe ich den 2 cm starken Schaumstoff für den Deckel zugeschnitten. Für den Schalter, die Poti-Kappen und die Saiten/Brücke habe ich Material weggeschnitten, damit der Deckel auch gut passt.
Anschließend mit Plüsch verklebt.
An den Seiten kann man den Plüsch gut mit einem Bartschneider trimmen, damit er nicht aus dem Koffer ragt.
Nachdem ich mich noch durch das kleine Fach, den Deckel und den Kopfbereich gearbeitet habe, ist der Koffer nun fertig.
Die Gitarre passt und sitzt gut. Auf diesem Foto gab es noch keine "Plüsch-Rand-Rasur" .
Die Unterseite mit den Taschenfüßen. Für die vernickelten Taschenfüße wollte der ansässige Schuster 4 Euro pro Stück (!) haben, ich habe dankend abgelehnt. Online habe ich dann 10 Stück für 5,10 inklusive Versand bekommen.
Die Oberseite mit Logo:
Es war ein ziemliches Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Jetzt weiß ich auch, warum viele Custom-Gitarren, die nicht gerade die Maße eines Klassikers haben, im Gigbag geliefert werden.
Was mir beim Bau des Koffers aufgefallen ist: beim Umgang von Kunstleder und lösungsmittelhaltigem Kleber muss man wirklich sehr sauber arbeiten und die Werkbank die ganze Zeit "im Griff haben". Sobald das Kunstleder mit dem Kleber in Berührung kommt, hat man eine Macke drin.
Der Griff macht einen guten Eindruck, der Koffer lässt sich angenehm tragen. Ich bin auch sehr zufrieden mit dem braunen Skai-Kunstleder und dem Plüsch in Puderrosa. Ich war mir bis heute nicht ganz sicher, ob das Rosa nicht etwas zu hell ist, aber ich finde es absolut passend. Die Hardware ist, wie bei der Gitarre, komplett vernickelt. Ich finde das einfach schöner als Chrom.
Freue mich schon darauf, die Gitarre in dem neuen Koffer zur nächsten Probe zu tragen. Wobei es meiner Band momentan nicht gut geht, weil uns der Bassist fehlt. Kennt jemand einen guten, netten Bassisten in Berlin, der Lust auf Rock, Hardrock, Metal hat und mit der Musik nicht sein Geld verdienen muss?
Ich hoffe, dass mein Bericht den ein oder anderen dazu motiviert, auch mal einen passgenauen Formkoffer für sein Instrument zu bauen.
Viele Grüße
Thorsten
Da die Ritterburg für meine Tochter nun fertig ist, habe ich mir noch etwas Zeit für den Koffer gegönnt und ihn ebenfalls fertiggestellt. Diesmal hatte ich auch wieder mehr Ruhe zum Fotografieren.
Ich habe die Position der beiden Scharniere mit einer langen Geraden bestimmt und mit Klebeband markiert, da sich die Scharniere ja beim Öffnen möglichst nicht verdrehen sollen.
Verschraubt habe ich alles mit vernickelten M4 Schrauben, die in Einschlagmuttern greifen. Ich habe das gemacht, weil das Biegesperrholz auf mich recht weich wirkt.
Aus diesem Grund habe ich die Unterlegscheiben am Griff auch noch mit etwas Material unterstützt.
So sah der Koffer dann mit Scharnieren und Verschlüssen aus. Ich habe außerdem auf der Unterseite und der Seite mit den Scharnieren noch "Taschenfüße" mit 20 mm Durchmesser angebracht, damit der Bezug nicht so schnell zerkratzt.
Ich habe letztes Jahr eine Heißklebepistole geschenkt bekommen und wusste nie, was ich damit machen sollte. Immer hat sich eine bessere Alternative angeboten. Aber für diese Arbeit erscheint sie mir passend. Endlich mal ein Vorteil im Vergleich zur Arbeit mit Holzleim. Man kann damit sehr schnell und plastisch arbeiten.
Zuerst wurde der Rand-Streifen mit Plüsch versehen.
Passt schon sehr gut, die Stelle mit dem Pfeil habe ich absichtlich frei gelassen, damit dort später der Ledergurt Platz hat.
Die gleiche Prozedur wiederhole ich mit 2 cm starkem Schaumstoff, der unter der Gitarre liegt.
Passt, auch der Gurt hat genug Platz.
Vom Zuschnitt des Deckels und Bodens hatte ich noch einen Papierbogen, den ich um 5 mm verkleinert habe. Passt auch.
Jetzt habe ich den 2 cm starken Schaumstoff für den Deckel zugeschnitten. Für den Schalter, die Poti-Kappen und die Saiten/Brücke habe ich Material weggeschnitten, damit der Deckel auch gut passt.
Anschließend mit Plüsch verklebt.
An den Seiten kann man den Plüsch gut mit einem Bartschneider trimmen, damit er nicht aus dem Koffer ragt.
Nachdem ich mich noch durch das kleine Fach, den Deckel und den Kopfbereich gearbeitet habe, ist der Koffer nun fertig.
Die Gitarre passt und sitzt gut. Auf diesem Foto gab es noch keine "Plüsch-Rand-Rasur" .
Die Unterseite mit den Taschenfüßen. Für die vernickelten Taschenfüße wollte der ansässige Schuster 4 Euro pro Stück (!) haben, ich habe dankend abgelehnt. Online habe ich dann 10 Stück für 5,10 inklusive Versand bekommen.
Die Oberseite mit Logo:
Es war ein ziemliches Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Jetzt weiß ich auch, warum viele Custom-Gitarren, die nicht gerade die Maße eines Klassikers haben, im Gigbag geliefert werden.
Was mir beim Bau des Koffers aufgefallen ist: beim Umgang von Kunstleder und lösungsmittelhaltigem Kleber muss man wirklich sehr sauber arbeiten und die Werkbank die ganze Zeit "im Griff haben". Sobald das Kunstleder mit dem Kleber in Berührung kommt, hat man eine Macke drin.
Der Griff macht einen guten Eindruck, der Koffer lässt sich angenehm tragen. Ich bin auch sehr zufrieden mit dem braunen Skai-Kunstleder und dem Plüsch in Puderrosa. Ich war mir bis heute nicht ganz sicher, ob das Rosa nicht etwas zu hell ist, aber ich finde es absolut passend. Die Hardware ist, wie bei der Gitarre, komplett vernickelt. Ich finde das einfach schöner als Chrom.
Freue mich schon darauf, die Gitarre in dem neuen Koffer zur nächsten Probe zu tragen. Wobei es meiner Band momentan nicht gut geht, weil uns der Bassist fehlt. Kennt jemand einen guten, netten Bassisten in Berlin, der Lust auf Rock, Hardrock, Metal hat und mit der Musik nicht sein Geld verdienen muss?
Ich hoffe, dass mein Bericht den ein oder anderen dazu motiviert, auch mal einen passgenauen Formkoffer für sein Instrument zu bauen.
Viele Grüße
Thorsten
- DoppelM
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Re: Gitarrenkoffer
Sehr schön. Verdammt, meine Prokektliste wird schneller länger als ich sie abarbeiten kann. Und als meinem Geldbeutel guttut.
Wie viel wiegt er denn im fertigen Zustand?
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- Poldi
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Re: Gitarrenkoffer
Er hat es getan...ROSA Plüsch...ich glaub es nicht.
Der Koffer sieht aber super aus.
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- Haddock
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Re: Gitarrenkoffer
Sehr sehr schick! Die Plüsch-Rand-Rasur ist natürlich neben dem Koffer selbst ein Highlight...
- Simon
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Re: Gitarrenkoffer
Mir fällt gerade nichts frevelhafteres ein, als den Rasierer mit ROSA PLÜSCH zu entweihen.
Aber der Koffer ist trotzdem oberhammerersteklassesupergeilbombastisch!
Aber der Koffer ist trotzdem oberhammerersteklassesupergeilbombastisch!
Meine aktuellen Gitarrenbau-Projekte:
#19...#23 Cigar Box Guitars - Mini Signature Serie
#24 Tele-Goldtop, semihollow
Mein Dosengitarren-Projekt:
Vorstellungsthread Online-Shop YouTube-Kanal
#19...#23 Cigar Box Guitars - Mini Signature Serie
#24 Tele-Goldtop, semihollow
Mein Dosengitarren-Projekt:
Vorstellungsthread Online-Shop YouTube-Kanal
- thoro
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Re: Gitarrenkoffer
Haha, herzlichen Dank!
Plüsch in Puderrosa ist eben nur was für echte Männer ohne Furcht vor... ...Puderrosa.
Ich habe den Koffer jetzt doch wiegen können. Durch den Bezug mit Kunstleder und die zusätzlichen 4 mm Sperrholz für das Logo kommt er auf stolze 4,9 kg. Dafür macht er aber auch einen sehr soliden Eindruck und er ist im Vergleich zu meinen anderen Koffern wirklich kompakt.
Ich hätte nicht erwartet, dass er so genau schließt – ich war mir ja nicht mal sicher, ob mit dem Biegesperrholz überhaupt ein solides Ergebnis zustande kommt.
Plüsch in Puderrosa ist eben nur was für echte Männer ohne Furcht vor... ...Puderrosa.
Ich habe den Koffer jetzt doch wiegen können. Durch den Bezug mit Kunstleder und die zusätzlichen 4 mm Sperrholz für das Logo kommt er auf stolze 4,9 kg. Dafür macht er aber auch einen sehr soliden Eindruck und er ist im Vergleich zu meinen anderen Koffern wirklich kompakt.
Ich hätte nicht erwartet, dass er so genau schließt – ich war mir ja nicht mal sicher, ob mit dem Biegesperrholz überhaupt ein solides Ergebnis zustande kommt.
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