Anlauffräser geschrottet

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Titan-Jan
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Anlauffräser geschrottet

#1

Beitrag von Titan-Jan » 20.08.2014, 16:28

Hey Leute :|

Der extralange Schablonenfräser vom Rall beziehungsweise dessen Kugellager ist mir jetzt um die Ohren geflogen. Nun, ich hatte Glück, es passierte beim Fräsen des Fenster einer Fensterkopfplatte und deswegen war's recht unspektakulär und es flog auch nichts durch die Gegend. Hat mich aber wieder mal an die Notwendigkeit einer Schutzbrille erinnert!!!
IMG_9264.JPG
IMG_9265.JPG
IMG_9268.JPG
Hab mal wealden-tools direkt deswegen angeschrieben und hoffe, ich bekomme Ersatz. Hatte den Fräser mit Sicherheit nicht mehr als 5...10 Stunden im Einsatz bisher. So etwas ärgerliches... *grummel*

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Gerhard
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Re: Anlauffräser geschrottet

#2

Beitrag von Gerhard » 20.08.2014, 16:52

Hmm vielleicht sollte man die Lager ab und zu schmieren?

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Re: Anlauffräser geschrottet

#3

Beitrag von capricky » 20.08.2014, 17:17

Ich hab den auch. Keine Probleme. Möglicherweise gab es Vorschäden, vielleicht beim Aufziehen der Lager Mikrorisse entstanden. Was mich irritiert ist, dass beide Lager wohl gleichzeitig brachen und die schwarzen Streifen am Schaft, wie sind die entstanden? Kann es sein dass der Fräser zu warm wurde? Dann hätte der innere Lagerring zuerst brechen müssen, oder gibt es gar keinen Innenring, der Kugelkäfig sitzt direkt auf dem Schaft, das kann ich an meinem Fräser nicht erkennen, Du jetzt schon... :badgrin: :oops:
Fehlende Schmierung war sicher nicht das Problem, eine zarte Ahnung flüstert mir ständig "Überhitzung"... (think)

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Edit sagt ich habe nicht den gleichen Fräser, meiner hat 8mm Schaft und 12,7mm Fräser- und Lagerdurchmesser

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Re: Anlauffräser geschrottet

#4

Beitrag von irgendwer » 20.08.2014, 18:59

Kann es sein, das der Schaft zum Abfahren der Schablone genutzt wurde?

Auf jeden Fall ist das Fett auf dem Käfig beim unteren Lager schwarz, beim oberen Lager aber klar.
Ich würde auch darauf tippen, dass das Lager zu warm wurde.

Hast Du mal kontrolliert, welche Drehzahl für den Fräser zulässig ist?

Gruss, Max
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Re: Anlauffräser geschrottet

#5

Beitrag von Poldi » 20.08.2014, 19:40

Genau das selbe hatte ich auch. Allerdings nur beim oberen Lager. Ein feiner Riss in der äußeren Lagerschale.
In der E-Bucht gibt es passende Lager.

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Re: Anlauffräser geschrottet

#6

Beitrag von Titan-Jan » 20.08.2014, 23:32

Tja, zu heiß kann schon sein. Hab einfach mal eine "mittlere" Drehzahl gewählt. Habe noch kaum Erfahrung. Verbrennungen am Holz hatte ich jedenfalls nicht und dachte dann, das wäre schon okay so. Konnte das Lager auch ziemlich schnell anfassen, war wenige Sekunden nach Abschalten des Gerätes schon nicht mehr heiß.

Die schwarzen Streifen... weiß auch nicht, woher die kommen, wirklich nicht. Irgendwann waren die halt da... Als Anlauffläche habe ich den Schaft jedenfalls nicht benutzt.

@Poldi: Keine Ahnung wie da die Lager drauf gekommen sind. Die sitzen in einer Nut, die dünner ist als der Schaft... Wie hast du das geschafft?

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Re: Anlauffräser geschrottet

#7

Beitrag von Poldi » 21.08.2014, 05:32

Die Lager werden mit einem Sicherungsring gesicherert. Der sollte sich oberhalb vom ersten (oberen) Lager befinden.
Ich geh mal davon aus das die Lager nicht zu heiß geworden sind. Es werden halt günstige Lager verbaut worden sein die bei der Drehzahl und bei dem, gleichzeitig herschenden, radialen Druck einfach schlapp machen.
Ich nehme auch mal an das an dem Fräser der Sicherungsring als erstes weggeflogen ist und das das obere Lager auf dem Schaft
gewandert ist, daher wohl auch die schwarzen Streifen.

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Re: Anlauffräser geschrottet

#8

Beitrag von Poldi » 21.08.2014, 05:53

Hab gerade gesehen das es bei mir auch das untere Lager war...
T24.jpg

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Re: Anlauffräser geschrottet

#9

Beitrag von capricky » 21.08.2014, 09:19

Also ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Schadensbilder sehen schon nach "Bedienungsfehler" aus. (think)
Ganz klar, das sind sehr filigrane Kugellager und die vertragen überhaupt keine Belastung in axialer Richtung (Längsrichtung). Das passiert, wenn die Frästiefe unter Anlage und Druck des Lagers an der Schablone (das kann auch das zu bearbeitende Teil selbst sein) verstellt wird, bzw, eingetaucht oder gezogen wird.
Ich kann mir vorstellen, dass ihr mit dem Fräser "eingetaucht" seid, also ohne ohne mit den Forstner vorzubohren.

Unter Last steht ja der äußere Lagerring still, Fliehkräfte können den nicht zum Bersten bringen und in radialer Richtung haben diese Radialkugellager immer etwas Spiel (was durch verharzten Dreck natürlich schon mal auf Null bis "fest" gehen kann).

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Re: Anlauffräser geschrottet

#10

Beitrag von Titan-Jan » 21.08.2014, 10:23

Hm... also eingetaucht bin ich damit auch nicht. Schon gar nicht während das Kugellager Kontakt gehabt hätte.

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Re: Anlauffräser geschrottet

#11

Beitrag von irgendwer » 21.08.2014, 21:08

Schau mal auf die Seite von Wealden Tool, dann siehst Du das Du genau einen der Fräser gekauft habst, bei denen dabeisteht:

"** the bearings on these routers are not replaceable."

Ist auch ein sehr ungünstiges Verhältnis von Schaftdurchmesser (8mm) zu Fräserdurchmesser (10mm), wie willst Du dazwischen nachträglich ein Lager mit 10mm Aussendurchmesser draufbringen?

Ich frage mich eh, wie man mit so einem speziellen Fräser auf Einsatzzeiten von 5-10 Stunden kommt.
Der Fräser hat auf den Bildern ja auch schon einige Scharten.
Da kommt wahrscheinlich auf Dauer sowas günstiger:
http://www.sautershop.de/oberfraeser-hm ... -s8?c=9982

Gruss, Max
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Re: Anlauffräser geschrottet

#12

Beitrag von Poldi » 22.08.2014, 05:57

Da hab ich ja Schwein gehabt das ich einen Fräser mit auswechselbaren Lagern habe.
Gut, meiner hat auch ein Verhältniss von 8/12.
Du hast natürlich recht , dass das Durchmesserverhältnis eher subotimal ist.
Aber irgendwie müssen die die Lager ja auch draufbekommen (Schrumpfen, Kleben, Lager erwärmen,...).

@Capricky: Ob es ein Bedienfehler war sei mal dahingestellt. Kann sein, oder auch nicht.
Ich weiß nur, das ich mit den neuen Lagern schon mehr Meter gemacht habe als mit den alten Lagern.

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Re: Anlauffräser geschrottet

#13

Beitrag von capricky » 22.08.2014, 09:19

Poldi hat geschrieben:Da hab ich ja Schwein gehabt das ich einen Fräser mit auswechselbaren Lagern habe.
Auch Titan-Jan kann seinen Fräser retten. Dazu müssen aber die Lagerreste vom Schaft, notfalls vorsichtig die Innenringe der Lager anschleifen und dann mit Hämmerchen und Meisselchen anpochen... für'n Metaller kein Problem 8)
Als Lagerersatz reicht dann eine Hülse aus Messing, Bronze, Stahl mit übermassigem Innendurchmesser, also etwa + 1/10tel mm. Die Hülse sollte dann im Idealfall auch + 1/10tel Übermaß aussen haben, loggisch oder?
Das funktioniert und ist bewährt.

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Re: Anlauffräser geschrottet

#14

Beitrag von Poldi » 22.08.2014, 10:14

capricky hat geschrieben:
Poldi hat geschrieben:Da hab ich ja Schwein gehabt das ich einen Fräser mit auswechselbaren Lagern habe.
Auch Titan-Jan kann seinen Fräser retten. Dazu müssen aber die Lagerreste vom Schaft, notfalls vorsichtig die Innenringe der Lager anschleifen und dann mit Hämmerchen und Meisselchen anpochen... für'n Metaller kein Problem 8)
Als Lagerersatz reicht dann eine Hülse aus Messing, Bronze, Stahl mit übermassigem Innendurchmesser, also etwa + 1/10tel mm. Die Hülse sollte dann im Idealfall auch + 1/10tel Übermaß aussen haben, loggisch oder?
Das funktioniert und ist bewährt.

capricky
Recht hast Du, das funktioniert.
Ich mache das auch so bei Schaftfräsern für die Metallbearbeitung. Einfach Hülse drüber und fettich is.

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