Sidewinder bauen
Verfasst: 14.05.2016, 02:34
moin,
meine Splitcoil-Versuche habe ich eingestellt, da trotz heftiger Wicklungszahlen (2x 9000 0,05er Draht auf Ferrit-Klingen) der Output doch zu wünschen übrig ließ. Grund dafür ist mit großer Wahrscheinlichkeit, daß beim Splitcoil (also 2 Teilspulen für je 3 Saiten) eine Spannung von einer Saite nur in einer der beiden Teilspulen induziert wird, da fehlt natürlich die Hälfte. Da ich aber auch einen Klang Richtung Fender Vintage-SC haben wollte, war über weitere Maßnahmen nichts zu machen, den alles, was den Pegel da noch erhöht (mehr Wicklung, Eisen...), senkt Resonannzfrequenz und Güte in Bereiche, in denen ich sie nicht haben will.
Im Thread "Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?" http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... 770#p95864 bin ich dann auf der Suche nach einem effizienten Prinzip für einen brummarmen Singlecoil-Sound mit gutem Pegel langsam Richtung Sidewinder gekommen, die meisten Details sind im genannten Thread auch beschrieben.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert (frei nach Hanibal Smith )
Aus 2 Sidewindern, die jeder für sich als brummkompensierter SC dienen können, wird dann am Ende noch ein Humbucker im Gibson-Format, also 3 in 1. Die erste Hälfte, also 1 Sidewinder aka Singlecoil ist fertig und vermessen und tut genau, was er soll: Hohe Resonanzfrequenz, relativ hohe Güte, brummkompensiert und dabei im Pegel noch stärker als mein Vergleichs-Singlecoil. Wer sagt also, daß noiseless SCs entweder leiser oder aber mittenbetonter sein müssen als echte Singlecoils?
Der Aufwand ist allerdings recht hoch - die Daten:
2 querliegende Ferrit-Bars 6x3x60 mm stoßen mit ihren Nordpolen an einer hochkant stehenden Stahlkinge 3x14x66 mm zusammen und bilden so ein Kreuz, die Klinge bildet den eigentlichen Abtastpunkt. Die Seiten werden von 1 mm Plexi gebildet, irgendwas muss die Spule ja beim Wickeln zusammenhalten.
Bauhöhe 14 mm, Breite 18 mm, also passen 2 davon in's Humbucker-Maß und baut noch flach. Darauf 2x 4500 Wicklungen 0,06er Draht (eine davon reverse), seriell verschaltet Masse -> Außenwicklung 1. Spule -> Außenwicklung 2. Spule - Ausgang.
Gewachst wird natürlich auch noch.
Für einen ersten Eindruck eine Gegenüberstellung eines vintage-mäßigen Singlecoils mit Ferritbalken unten und Stahl-Polepieces, einer Spule eines Seymour Duncan SH4 (Brüllwürfel), meines Splitcoils und meines Prototyps. Frequenzgangmessungen mit Geberspule mit Last 569 pF und 328 KOhm, die Pegel danach skaliert nach Output-Messung mit rotierender Stahlachse. Abstand der Stahlachse über einem Polepiece/Polschraube gleich, beim SH4 war die Polschraube bündig.
Klar ist der SH4 lauter, er hat mehr Draht und eine deutlich höhere Induktivität (5,14 zu 2,95H) und auch Eisen in den Spulen (ohne Polschrauben sinkt die Induktivität auf ca. 3,2 H). Dafür brummt er auch wie Hölle, hat Abtastlücken zwischen den Polen, bringt keine Brillanzen und ist aufgrund der niedrigen Resonanz passiv nur begrenzt formbar.
Der Standard-Singlecoil bringt bei vergleichbarer Resonanz weniger Güte, etwas weniger Pegel und reichlich Brummen.
Der Splitcoil mit 2x 9000 Wicklungen und Ferrit-Bars nicht eben schwächlich aufgebaut und auch in der Magnetfeldbildung nicht ineffizient, verliert im Pegel aber über 6 dB und hat, weil etwas heißer gewickelt, noch eine niedrigere Resonanzfrequenz. Ich sehe das als recht klaren Beweis, das Splitcoils nicht sonderlich effizient sind, sorry Precision-Bass
Mein Sidewinder-Elaborat hat auch noch irgend ein Problem, denn eine Spule hat eine signifikant geringere Güte als die andere und zwigt zrotz ähnlichen Werten für Induktivität und RDC auch weniger Ausgangspegel an der rotierenden Saite. Wahrscheinlich irgendwo ein Windungsschluss, es kann also im Endprodukt noch etwas besser und lauter werden.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden, weil sich eine Kombination aus Brummfreiheit, Höhenübertragung und Pegel in der Summe so wohl nur selten findet.
Der zweite Sidewinder wird etwas heißer mit 0,05er Draht gewickelt (mit 0,06er ist der Wickelraum 6x5,5 mm nahezu voll) und soll auf eine Resonanz von ca. 3500 Hz kommen, der bringt dann auch noch mehr Pegel.
Beide Sidewinder zusammengeschaltet (ist ja von außen eh ein Humbucker ) sollten dann bei 2800 Hz mit mehr als anständigem Pegel kommen und. Alle Varianten noiseless.
meine Splitcoil-Versuche habe ich eingestellt, da trotz heftiger Wicklungszahlen (2x 9000 0,05er Draht auf Ferrit-Klingen) der Output doch zu wünschen übrig ließ. Grund dafür ist mit großer Wahrscheinlichkeit, daß beim Splitcoil (also 2 Teilspulen für je 3 Saiten) eine Spannung von einer Saite nur in einer der beiden Teilspulen induziert wird, da fehlt natürlich die Hälfte. Da ich aber auch einen Klang Richtung Fender Vintage-SC haben wollte, war über weitere Maßnahmen nichts zu machen, den alles, was den Pegel da noch erhöht (mehr Wicklung, Eisen...), senkt Resonannzfrequenz und Güte in Bereiche, in denen ich sie nicht haben will.
Im Thread "Pickup - physikalische Grundlagen und Zusammenhänge?" http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... 770#p95864 bin ich dann auf der Suche nach einem effizienten Prinzip für einen brummarmen Singlecoil-Sound mit gutem Pegel langsam Richtung Sidewinder gekommen, die meisten Details sind im genannten Thread auch beschrieben.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert (frei nach Hanibal Smith )
Aus 2 Sidewindern, die jeder für sich als brummkompensierter SC dienen können, wird dann am Ende noch ein Humbucker im Gibson-Format, also 3 in 1. Die erste Hälfte, also 1 Sidewinder aka Singlecoil ist fertig und vermessen und tut genau, was er soll: Hohe Resonanzfrequenz, relativ hohe Güte, brummkompensiert und dabei im Pegel noch stärker als mein Vergleichs-Singlecoil. Wer sagt also, daß noiseless SCs entweder leiser oder aber mittenbetonter sein müssen als echte Singlecoils?
Der Aufwand ist allerdings recht hoch - die Daten:
2 querliegende Ferrit-Bars 6x3x60 mm stoßen mit ihren Nordpolen an einer hochkant stehenden Stahlkinge 3x14x66 mm zusammen und bilden so ein Kreuz, die Klinge bildet den eigentlichen Abtastpunkt. Die Seiten werden von 1 mm Plexi gebildet, irgendwas muss die Spule ja beim Wickeln zusammenhalten.
Bauhöhe 14 mm, Breite 18 mm, also passen 2 davon in's Humbucker-Maß und baut noch flach. Darauf 2x 4500 Wicklungen 0,06er Draht (eine davon reverse), seriell verschaltet Masse -> Außenwicklung 1. Spule -> Außenwicklung 2. Spule - Ausgang.
Gewachst wird natürlich auch noch.
Für einen ersten Eindruck eine Gegenüberstellung eines vintage-mäßigen Singlecoils mit Ferritbalken unten und Stahl-Polepieces, einer Spule eines Seymour Duncan SH4 (Brüllwürfel), meines Splitcoils und meines Prototyps. Frequenzgangmessungen mit Geberspule mit Last 569 pF und 328 KOhm, die Pegel danach skaliert nach Output-Messung mit rotierender Stahlachse. Abstand der Stahlachse über einem Polepiece/Polschraube gleich, beim SH4 war die Polschraube bündig.
Klar ist der SH4 lauter, er hat mehr Draht und eine deutlich höhere Induktivität (5,14 zu 2,95H) und auch Eisen in den Spulen (ohne Polschrauben sinkt die Induktivität auf ca. 3,2 H). Dafür brummt er auch wie Hölle, hat Abtastlücken zwischen den Polen, bringt keine Brillanzen und ist aufgrund der niedrigen Resonanz passiv nur begrenzt formbar.
Der Standard-Singlecoil bringt bei vergleichbarer Resonanz weniger Güte, etwas weniger Pegel und reichlich Brummen.
Der Splitcoil mit 2x 9000 Wicklungen und Ferrit-Bars nicht eben schwächlich aufgebaut und auch in der Magnetfeldbildung nicht ineffizient, verliert im Pegel aber über 6 dB und hat, weil etwas heißer gewickelt, noch eine niedrigere Resonanzfrequenz. Ich sehe das als recht klaren Beweis, das Splitcoils nicht sonderlich effizient sind, sorry Precision-Bass
Mein Sidewinder-Elaborat hat auch noch irgend ein Problem, denn eine Spule hat eine signifikant geringere Güte als die andere und zwigt zrotz ähnlichen Werten für Induktivität und RDC auch weniger Ausgangspegel an der rotierenden Saite. Wahrscheinlich irgendwo ein Windungsschluss, es kann also im Endprodukt noch etwas besser und lauter werden.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden, weil sich eine Kombination aus Brummfreiheit, Höhenübertragung und Pegel in der Summe so wohl nur selten findet.
Der zweite Sidewinder wird etwas heißer mit 0,05er Draht gewickelt (mit 0,06er ist der Wickelraum 6x5,5 mm nahezu voll) und soll auf eine Resonanz von ca. 3500 Hz kommen, der bringt dann auch noch mehr Pegel.
Beide Sidewinder zusammengeschaltet (ist ja von außen eh ein Humbucker ) sollten dann bei 2800 Hz mit mehr als anständigem Pegel kommen und. Alle Varianten noiseless.