Tja, wie soll ich sagen, liebe bea... Ich würde gerne wissen, was ich überhaupt wissen soll... prioritätenmäßig...
Will sagen, ich weiß zur Zeit noch nicht, welche Dinge kritisch sind und zugleich geringe Toleranzbreiten haben.
Ich erinnere mich, dass Du hier in einem der ersten Threadbeiträge (#4) aus deiner Anfangszeit berichtetest und auch eine gewisse Scheu vorm Messen hattest.
Ferner erinnere ich mich an einen capricky-Kommentar (#5), dass beim Trisman-Mod schon irgendetwas herauskommen würde, weil diese Kleinverstärkerschaltungen so tolerant seien und einigen Bockmist aushalten würden.
Beide Beiträge haben mich irgendwie beruhigt. Man braucht sich bei korrektem vorsichtigen Vorgehen nicht vorm Messen zu drücken. Und da der GA-5 offenbar einiges aushält, braucht man auch beim Modden keine allzugroße Schüchternheit an den Tag legen. - Dennoch gibt es anscheinend doch an gewissen Stellen der Schaltung so gewisse Flaschenhälse beim Stromfluß, die man mal überwachen könnte. Ich weiß zur Zeit nicht, wo diese kritischen schmaltoleranten Stellen sitzen und was und wie man dann da messen sollte und wie man den erhaltenen Zahlenwert einzuschätzen hat. - Mit anderen Worten: Mir fehlt das Theoriewissen, das ihr euch (Du und capricky) mühevoll in den Jahren endloser Fachliteraturlektüre angeeignet habt. Das werde ich natürlich auch nicht mehr aufholen können. Mir würde es aber schon reichen, wenn ich die GA-5-relevanten paar Schwachpunkte kennen würde, wenn ich wüsste wie man sie misst, und wenn ich die erhaltenen Werte einschätzen könnte.
Bei #8 (bezieht sich noch auf den Trisman-Schaltplan!) schreibst Du...
Rechnen und Messen ist m.E. vor allem dann angesagt, wenn man an Betriebsspannung und Arbeitspunkt der Endstufe rumschraubt. Das geschieht hier, an einer Röhre, die ganz hart an den zulässigen Limits betrieben wird. Da sollte man sich zumindest bewusst machen, wie und in welche Richtung die Änderung gehen. Malen nach Zahlen sollte man an dieser Stelle tunlichst unterlassen.
In der Vorstufe dieser Geräte kann man natürlich in recht weitem Rahmen "kreativ" vorgehen - da bin ich komplett bei Dir.
Sowas gibt mir schonmal ein wenig Richtung.
Dort wird auch eine Schwachstelle bezeichnet, was ebenfalls instruktiv ist...
Aber rein von der Technik her hat die oben gezeigte Schaltung eine massive Schwachstelle: der Gitterableitwiderstand der Endröhre *muss* ein Festwiderstand sein. Andernfalls kommt die Röhre bei einem Defekt des Potis in einen kritischen Betriebszustand.
Lass daher die 220 kOhm hinter C2 auf jeden Fall drin - kann bis auf 1 MOhm vergrößert werden; ich würde 470-680 k nehmen, damit die Belastung der Vorstufe zusammen mit dem Master-Poti gleich bleibt. Wie oben schon erwähnt, ist der Gridstopper deutlich zu klein. Nach meiner Erfahrung gibt es an dieser Stelle gerne blocking distortion. Daher irgendwas deutlich jenseits von 10 kOhm verwenden.
Oder der Trafo-Schwachpunkt (#60), weswegen wohl auch der Hammond-AÜ empfohlen wird:
Das "Problem" ist m.e. vor allem der sehr knapp ausgelegte Ausgangsübertrager, der vermutlich seine liebe Not mit dem Ruhestrom haben wird, den die EL84 bei 250 V benötigt. Die 300 V sind mit einiger Sicherheit eine Sparmaßnahme. In den ersten Geräten der Baureihe war auch ein Übertrager mit der für diese Spannung eigentlich optimalen Primärimpedanz von 7 kOhm verbaut.
In meinem Gerät habe ich die Anodenspannung daher auch erst nach dem Tausch des Trafos durch einen besseren abgesenkt. Und genau deshalb würde ich auch erwägen, die Stromversorgung und den Katodenwiderstand wieder zurückzubauen.
Die Stelle, die ich hier und jetzt suchte ist die Butter-bei-die-Fische-Stelle in #73:
Interessant sind vor allem die Spannungen an den Katoden und die Anodenspannungen (bzw. die Spannungen an den Abgriffen der Siebkette. Das geht nur im laufenden Betrieb und mit der den potentiell tödlichen Spannungen an den Anoden entsprechender Vorsicht).
Letztlich gibt es einen recht großen Spielraum für die Werte, wenn die Arbeitspunkte stimmen. Das sind so um die 1.5-2 V an den Katoden der ECC83 und je nach Auslegung der Endstufe 7.3-9 V an der Katode der EL84. Kleinere Werte bewirken immer einen größeren Strom durch die Röhre.
Was da zulässig ist, hängt von der Anodenspannung ab.
Ach so, die Schirmgitterspannung, also das vom 2. Abgriff der Siebkette (B) kommt, *muss* kleiner als die Anodenspannung sein. Erwartungswert zwischen 250 und 300 V, wenn R10 noch auf 940 Ohm vergrößert ist, eher um die 250 V, original knapp über 300.
Dort dann auch:
Wenn Du die Klemmen gekauft hast, die ich vorgeschlagen habe: die schwarze an Masse, sowohl am Amp als auch am Meßgerät. Dann mit der roten Meßspitze die Meßpunkte berühren (bei der EL84 liegen die an der Fassung). Die Meßbereiche *immer* vom größten Bereich herunterschalten. Und vor allem: alle Messungen zunächst trocken, bei ausgeschaltetem Gerät, "üben", damit Du weißt, wo Du messen musst, wie Du den Meßpunkt sicher erreichst, und, ob das Platinchen sicher liegt und nicht wegrutscht.
Messprojekt 1: Schirmgitterspannung und Anodenspannung vergleichen. Schirmgittersp. sollte/müsste kleiner sein als Anodensp..
Zunächst also Schirmgitterspannung messen - Schwarzer Abgreifer an Masse, Roter an "das, was vom 2. Abgriff der Siebkette (B) kommt". Wenn ich mir den Schaltplan so ansehe, ist damit doch wohl die Leiterbahn gemeint, die von Pin 9 der EL84 abgeht, nicht wahr?! - Das ist jetzt passenderweise genau die Leitung, die capricky im Beitrag #219 bebildert hat. Und wie es der Zufall so will, ist das genau das Thema, mit dem sich auch capricky plagt