Humbucker Revoicing

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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bea
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Re: Humbucker Revoicing

#26

Beitrag von bea » 13.01.2013, 15:20

Als ich das mal durchgespielt habe, wunderte ich mich über die Ergebnisse. Q wurde viel zu groß abgeschätzt. Grund ist, dass die o.a. Formel für Q gilt, wenn ein eventueller Lastwiderstand gegen unendlich geht. In unserem Fall geht das aber aber selbst dann nicht, wenn man als Lastwiderstand wie in der Meßschaltung 1 MOhm annimmt. Die allgemeinere Formel, in der ein externer Lastwiderstand berücksichtigt ist, findet man im Zollner, Abschn. 5.5.4, S. 5-58:

Q=sqrt(LC*(1+R/R_L))/(RC+L/R_L)

Mit den Werten der Meßschaltung, also R_L=1 MOhm, führt das dann zu immer noch recht großen, aber realistischeren Werten. Zur Zeit bin ich mir nicht ganz sicher, wie man diese Daten am besten angibt - für den unbelasteten Toanbnehmer, für einen Tonabnehmer mit minimaler realistische Belastung, also z.B. R_L=1 MOhm (das entspricht den Bedingungen, unter denen der Tonabnehmer aus meinem V-Bass typischerweise läuft) oder mit einem oder mehreren realistischeren Lastwiderständen, wie sie für passive Gitarren üblich sind, also z.B. 110 k und 200 k (Lautstärke- und Klangregler je 250 k bzw 500 k, Verstärker 1 M) . Was meint Ihr?
LG

Beate

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Re: Humbucker Revoicing

#27

Beitrag von 12stringbassman » 13.01.2013, 17:54

Beides. Einmal mit 1MegOhm||50pF (Oszi-Eingang) und einmal so wie in der Realität, also 500kOhm (Vol-Poti) || 470-680nF (6m Kabel) || 1MegOhm (Amp).
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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bea
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Re: Humbucker Revoicing

#28

Beitrag von bea » 13.01.2013, 19:40

Im Prinzip mache ich das ja auch. Allerdings halte ich nicht allzu viel davon, den Pickup ohne Last-C zu messen.
Wir haben: 30 pF Eingang Oszi + 90/130 pF vom Tastkopf + Windungskapazität im Bereiche weniger bis einiger dutzend pF + unbekannte Streukapazitäten vom Versuchsaufbau. Wenn wir eine kleine Lastkapazität vorsehen, fallen die unbekannten Größen nicht so ins Gewicht. Dafür aber natürlich die Toleranz des Kondensators, das ist aber in der Regel weniger.

In der Realität haben wir parallel zum Volumen-Poti meist auch die Tonblende. Im Bereich der Resonanzfrequenz ist der Betrag des kapazitiven Widerstands des Kondensators der Tonblende O(1 kOhm). Daher muss auch der ohmsche Widerstand der Tonblende berücksichtigt werden. Zusammengefasst (beide Potis und Eingasgswiderstand Amp) entspräche das dann 110 k bzw. 200 k. Grundsätzlich hätte ich allerdings keinen Streß, auch mit etwas größeren Werten zu rechnen.

Die Werte von Lemme für Q kann ich übrigens nicht reproduzieren (die Resonanzfrequenzen aber schon). Ist irgendwo dokumentiert, auf welchen Lastwiderstand er sich bezieht.
LG

Beate

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bea
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Re: Humbucker Revoicing

#29

Beitrag von bea » 22.03.2013, 23:48

Ich habe das mal bei meinem RD-Bass ausprobiert. Der klang wegen der hohen Eigenresonanz der Viva-PUs irgendwie "grätzig".

Die Größenordnung der Parallelkapazität kann man aus der Formel xf_0 = 1/6,3 * (x²LC)**-0.5 abschätzen:
Wenn ich die Resonanz um den Faktor x verändern will, muss ich die Gesamtkapazität um den Faktor x² verändern.

Mehr als einen groben allerersten Richtwert der Größenordnung darf ich allerdings nicht erwarten. Entscheiden müssen auf jeden Fall die Ohren.

Den Viva habe ich rechnerisch im SC-Modus auf die Eigenresonanz des J-Bass-PUs gezogen (des STK). Das ergab so um die 820 pF, und das passt auch ganz gut. Jetzt klingt der Bass deutlich harmonischer.
LG

Beate

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