Beizanleitung für Sunburst durch Schwammauftrag

[Schellackmeister]

Zum Beizvorgang:

Alle Farben werden mit kleinen Schwämmen aufgetragen. Man sollte die Technik unbedingt vorher auf einem Probestück üben. Die Farbtöne werden je nach Wunsch verdünnt.

1. Body befeuchten und dann eine leicht verdünnte schwarze Beize auftragen.
2. Mit einem nassen Schwamm die überschüssige Beize richtig auswaschen. Das mache ich am Wasserhan um den Schwamm immer wieder zu säubern. Dabei übe ich auch schon Druck auf die gebeizte Fläche aus um möglichst viel wieder abzuwaschen.
3. Nun darf der Body trocknen. Allerdings lass ich ihn nicht vollständig trocknen.
4. In der Mitte Gelb.
5. Um das Gelb einen Streifen Grün.
6 Am Rand einen Streifen Blau. Die Beizen werden nun mit den Schwämen solange sie noch nass sind inneinander gearbeitet.
7. Am Rand gibt es noch einen ca. 1 cm breiten Streifen Schwarz.
8. Nach einer Einwirkungsphase von ca. 5 Minuten nehme ich die überschüssige Farbe ab. Dabei arbeite ich von innen nach außen. Das Zentrum der Gitarre wird nun mit einen nassen Schwam noch leicht ausgewaschen.

Mit dieser Technik kann man auch ohne Sprühpistole wunderbare Sunburstlackierungen erreichen. Ich finde persönlich das Sprühen mit der Pistole sogar schwerer. Bei der Beiztechnik hat man relativ viel Zeit und kann Fehler relativ leicht korrigieren.

[Hollow]

Die Anleitung ist klasse, doch natürlich gehört da eine ordentliche Portion Übung dazu, damit das so wird...

Gruß Tommi

[SabbathSibby]

Kompliment, die Methode scheint echt klasse zu sein!

Wie hast du das bei deinem Beispiel hinbekommen, dass der Rand ungebeizt bleibt?

[Simon]

Super! Vielen dank für den Workshop!!!

[reinhard]

Wie hast du das bei deinem Beispiel hinbekommen, dass der Rand ungebeizt bleibt?

das würde mich auch interessieren ...

[unfassbaaar]

Ich vermute mal ganze stark, er hat das "fakebinding" vorher abgeklebt und klarlackiert...dann den Korpus gebeizt.. Das Binding war dann ja geschützt....

[SabbathSibby]

Da koenntest du Recht haben. Mir kam auch ne aehnliche Idee, vor allem deutet beim Foto vom ungebeizten Korpus Einiges darauf hin. Man kann am Rand naemlich nen deutlich dunkleren Streifen erkennen, wo das Holz irgendwie behandelt aussieht...

Nun waere natuerlich interessant zu erfahren, mit was der Rand behandelt und welche Beize verwendet wurde, dass man auch wirklich nen klaren Uebergang hinbekommt.

[Blackhawk]

Wenn ich mich richtig erinnere hat er das Fekebinding mit Clou Schnellschleifgrund behandelt.

[12stringbassman]

Im ehemaligen Forum hat er es erklärt.....

[Poldi]

Wenn ich mich richtig erinnere hat er das Fekebinding mit Clou Schnellschleifgrund behandelt.

Das hat er wohl.
Ich habe das bei meiner PRS auch so gemacht, klappt gut.

[Poldi]

Hier noch eine Beizanleitung für Sunburst durch Schwammauftrag

Ich bin wie folgt vorgegangen:
- Die Decke Gelb gebeizt, trocknen lassen
- 2. Schicht Gelb, trocknen lassen
- 3. Schicht Gelb, und in das nasse Gelb am Rand eine Lage Dunkelrot aufgetragen, ca. 2-3 cm breit.
- Das Rot dann von aussen nach innen in das Gelb verreiben
- Dann mit gelbgetränkten Schwamm von innen nach aussen in kreisenden Bewegungen gewischt, 2-3 mal
Aufgetragen wurde die Beize mit Spülschwämmen.

[Arsen]

Habe gerade noch einen Gitarrenbauer gefunden, der wirklich gute Bursts beizt - die sehen imo echt aus wie lackiert: http://bbs.espguitars.com/showthread.php?t=63918

[12stringbassman]

Nicht schlecht.
Mich würde interessieren, was er auf den ersten zwei Bildern aufgetragen hat, um die Maserung so anzufeuern. Farblose Beize (=Wasser)? Öl kann ja nicht sein, denn dann nähme das Holz die später aufzutragende Beize nicht mehr an....

[capricky]

Nicht schlecht.
Mich würde interessieren, was er auf den ersten zwei Bildern aufgetragen hat, um die Maserung so anzufeuern. Farblose Beize (=Wasser)? Öl kann ja nicht sein, denn dann nähme das Holz die später aufzutragende Beize nicht mehr an....

Es ist eine gelb - bräunliche Beize, irgendwas aus dem Regal, Kiefer beispielsweise.
...und wahrscheinlich bin ich wieder der Einzige, der diese Schwammbeiztechnik im Ergebnis wieder richtig sch...ade findet. Die Holzmaserung und Farbkombination sind wunderbar, davon lassen sich wohl viele blenden.

capricky

[12stringbassman]

...und wahrscheinlich bin ich wieder der Einzige, der diese Schwammbeiztechnik im Ergebnis wieder richtig sch...ade findet.

Und warum? Was gefällt Dir denn da jetzt wieder ned?

[capricky]

...und wahrscheinlich bin ich wieder der Einzige, der diese Schwammbeiztechnik im Ergebnis wieder richtig sch...ade findet.

Und warum? Was gefällt Dir denn da jetzt wieder ned?

Es sind diese typischen "Beizartefakte", dieser "Dreck" in den Poren, die hat man bei einer korrekten Burstlackierung eben nicht.

capricky

[12stringbassman]

...die hat man bei einer korrekten Burstlackierung eben nicht.

Aber kriegt man damit diese Tiefe, diese Dreidimensionalität hin?

[capricky]

Aber kriegt man damit diese Tiefe, diese Dreidimensionalität hin?

Ich denke nur damit und zwar ausschließlich im "Nahbetrachtungsbereich". Aus "einmeterfuffzich" Entfernung sieht man kaum noch Unterschiede zwischen Beizung, Börstung und Fotoflämung. Bei der Beizung sieht das geschulte Auge sofort die Sprenkel, die nehmen die Tiefe. Die Beizung gibt dem "Echten" den "Tatsch" der Fälschung, einer Kopie. Es macht nicht edel, sondern eher ordinär

capricky

[Arsen]

Hm...meinst du damit diese dunkler gefärbten Poren, die man z.B. auf Seite 2, Bild 4+5 sehen kann?

Ich finde den Burst an sich, also den Übergang der Farbverläufe an sich eigentlich ziemlich gelungen ehrlich gesagt...
Hie noch mal in "fertig": http://limitzero.in/wp-content/uploads/ ... sD-1-1.jpg


Ein Negativbeispiel wiederum wäre diese hier: http://www.guitar-planet.co.uk/wp-conte ... r-900a.jpg
Da sieht man, wie ich finde, vorallem oben rechts deutliche Unterschiede in den Farben, die durch das Beizen entstehen.

[capricky]

Hm...meinst du damit diese dunkler gefärbten Poren, die man z.B. auf Seite 2, Bild 4+5 sehen kann?

Ich finde den Burst an sich, also den Übergang der Farbverläufe an sich eigentlich ziemlich gelungen ehrlich gesagt...
Hie noch mal in "fertig": http://limitzero.in/wp-content/uploads/ ... sD-1-1.jpg


Ein Negativbeispiel wiederum wäre diese hier: http://www.guitar-planet.co.uk/wp-conte ... r-900a.jpg
Da sieht man, wie ich finde, vorallem oben rechts deutliche Unterschiede in den Farben, die durch das Beizen entstehen.

Die Farbübergänge sind wirklich gut gelungen, selbst das "Negativbeispiel" ist nicht wirklich zu bemeckern.
Mich stört halt nur der nach meiner Meinung falsche handwerkliche Ansatz, solche "Goldstücke" wie die gezeigten Ahorndecken sollten besser "poliert" und nicht mit "Goldbronze" gestrichen werden.

capricky

[12stringbassman]

Und wie macht man es nun "richtig"?

[Joachim]

Interessante Meinungen hier. Ich war bis jetzt der Ansicht dass man mit Beizung, allenjalls mit Kontrastbeizung; dunkle Beize zuerst, abschleifen dann hell drüber, so eine Tiefe der Maserung hinkriegt wie es mit keiner Lackierung mit tranparenten Farblacken möglich ist. Lasse mich aber gerne belehren...aber mit Beispielen.
Grüsse
Joachim

[helferlain]

Das würde mich auch mal interessieren. Beispiele für ein ähnliches Burst, einmal mit Beize und einmal nur mit transparentem Lack.

[capricky]

Das würde mich auch mal interessieren. Beispiele für ein ähnliches Burst, einmal mit Beize und einmal nur mit transparentem Lack.

Sowas muss man sich real ansehen, live, nicht auf Bildern.

capricky

[Alex]

Sobald ich vom dalbergia alex ein paar reste bekommen, mache ich die test und kann sie dann auch rumschicken,,,,