Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#1

Beitrag von Yiti » 21.10.2010, 17:22

Hallo,
Zufällig bin ich heute an einem Parkett /Laminat-Laden vorbei gefahren und gleich schob sich mein rechter Fuß vom Gas- zum Bremspedal hin. Und kurz danach konnte ich ganz neue Massiv-Platten aus Bambus bewundern. Zwar für den Boden in Luxusambienten gedacht, aber für mich ohne skrupel auch als E-Gitarren-Baumaterial vorstellbar.
http://www.globalwoodfloors.de
Diese Optik wurde ich dem Rohstoff Bambus gar nicht zugetraut:
http://www.globalwoodfloors.de/oferta/k ... ick_tiger/
Ich eröffne jetzt diesen Thread damit nun alle unbeantwortbaren und beantwortbaren Fragen zum Material Bambus gestellt werden können...
Im alten Forum wurde über Bambus ("Griffbrettgras") auch diskutiert, bzw. gestritten.
http://www.gearbuilder.de/forum/m-1232296650/
Capricky hatte dort auch eine Quelle ("Der Alles-Bambus Shop") genannt:
http://www.alles-bambus.de/catalog/index.php?cPath=72
lg Yiti

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#2

Beitrag von taxman » 21.10.2010, 21:42

Ich meine Bauhaus hat Bambus als Küchenarbeitsplatte im Sortiment. Kann mich aber nicht mehr an die Optik und die genauen Maße erinnern. Wäre evtl. noch ein Tip.

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#3

Beitrag von Lex Luthier † » 21.10.2010, 21:48

STÄRKE: 12 mm
BREITE: 130 mm
LÄNGE: 1830 mm
- lackiert
find ich nicht so günstig

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#4

Beitrag von Reverend Sykes » 21.10.2010, 22:05

Bambus ist meines Wissens ja eigentlich kein Holz sondern Gras. Kann ich das trotzdem mit Holzleim kleben, oder braucht's da einen besonderen Leim?

Grüße

Rüdiger
Liebe Grüße
Rüdiger


"Blues players don't mess around with the guitar, they hit the bloody thing." (Rory Gallagher)
…m;les to go before I sleep…
Für Eile hab ich keine Zeit.

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#5

Beitrag von Yiti » 21.10.2010, 22:48

STÄRKE: 12 mm BREITE: 130 mm LÄNGE: 1830 mm - lackiert
find ich nicht so günstig
Ja, leider. Aber wenn der Lack abgetragen wird (Ziehklinge, Bandschleifer o.ä), kann man sich gewünschte Formate zusammenleimen.
Bambus ist meines Wissens ja eigentlich kein Holz sondern Gras. Kann ich das trotzdem mit Holzleim kleben, oder braucht's da einen besonderen Leim?
Wie man Massiv-Bambus mit Holz-Trägermaterial verleimt, kann man hier nachlesen:
http://www.bambeau.de/pdf/pdfs/bambeau_Platten_VH.pdf

Verleimung der BAMBEAU® P1S Platte auf Trägermaterial
Die Leimauftragsmenge wie auch die Leimtechnik hängt von der Saugfähigkeit der Trägerplatte ab. Grundsätzlich sind wasserarme PVAC-Leime zu verwenden. es können aber auch Flächenleime oder PU-Klebstoffe verwendet werden.
Die PU-Klebstoffe scheiden jedoch meist wegen der schnellen Abbindezeit bei den Flächenverleimungen aus.
Die Abbindezeit verlängert sich bei PVAC-Leimen, da Bambus durch seine hohe Zelldichte den Leim nur verzögert aufnimmt und deshalb die Dübelwirkung später einsetzt.
Die Breitenverleimung sollte bei dem P1S Dickfurnier erst nach dem Verleimen auf der Trägerplatte stattfinden. Die Platten lassen sich dann leichter fügen.
Bei dem anschließenden Verpressen kann dann ein höherer Druck auf die Fuge ausgeübt werden.
Es sollte genügend Zeit zwischen Verleimung und Lackierung vergehen, um den Feuchten, die durch die Verleimung in die Fuge eingedrungen sind, die Möglichkeit zu geben, aus der schichtverleimten Platte zu verdunsten.
So kann verhindert werden, dass sich nach der Oberflächenvergütung Fugen abzeichnen, reißen oder öffnen.
Setzt man anstelle des PVAC Leimes zur Breitenverleimung einen PU-Leim, so hat das den Vorteil, dass man nicht auf das Ausdünsten der verleimten Fuge warten muss. Der PU-Leim gewährleistet eine saubere Ausfüllung einer vielleicht nicht hundertprozentig gefügten Fuge, die sich nach dem Laclieren weniger als Fehlstelle in der Oberfläche abzeichnet.
Beim P1S Dickfurnier ist zu beachten, dass sich durch eine Stoßtrocknung in der Furnierpresse (bei 80° - 90°C und ca. 3 Minuten Verweildauer, bei zugefahrener Presse, ohne Druck) mit anschließend direkter Entnahme und gleichmäßiger Abkühlung, eine äußerst homogene Holzfeuchte einstellt. Dieser Vorgang sollte zweimal durchgeführt werden.
Man verhindert durch die Stocktrocknung, dass eventuell verbliebene Feuchtenester zu Spannungen in der verleimten Fläche führen.
Das P1S Dickfurnier kann auf jedes Trägermaterial aufgebracht werden, das mit einem handelsüblichen PVAC Leim verarbeitet werden kann. Aus Gründen der Formstabilität sollte auch der Gegenzug aus dem gleichen Bambusmaterial bestehen

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#6

Beitrag von multistring systems » 21.10.2010, 23:21

Ich verklebs mit Epoxy (endfest300), geht sehr gut! Zwischen Bambus und Alu nehm ich (bespw. Korpusflügel) gerne auch schneller aushärtenden Epox, der etwas flexibler bleibt.
I was born on my birthday, I'm human, and don't tell no one but, I'm naked under my clothes!

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#7

Beitrag von multistring systems » 21.10.2010, 23:58

so sieht das dann aus:
Dateianhänge
38mm aus 2 x 19mm
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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#8

Beitrag von Yiti » 16.02.2011, 20:46

Hello Bamboofans,
immer noch gibt es keine Holz(Gras)lieferanten, die Gitarrenbody- und Halsrohlingerohlinge aus stabverleimten Bambuslaminat im Angebot hätten. In der Möbelbranche setzt sich Bambus immer mehr durch und eher in dem nobleren Bereich.
Interessant ist dieses Angebot :
Prinzipiell lässt sich beinahe jedes Produkt aus Bambus fertigen.
Senden Sie uns Ihre Ideen per E-Mail. Ein Photo oder eine einfache Zeichnung reicht dabei völlig aus.
Wir erstellen Ihnen dann gerne ein kostenloses Angebot, dass durch den Direktvertrieb günstiger wird, als Sie dies vielleicht vermuten.
http://www.bambusparkett.de/index.php?o ... 8&Itemid=8
Wenn mich hier keiner überholt, werde ich vor meiner #2 Bamboo-Gitte dort zuerst auf den Busch klopfen.
grüße Yiti
edit... nie wieder werde ich ein Schneidebrett seinem Zweck entfremden. In seinem Inneren lässt sich alles entsorgen (puke)

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#9

Beitrag von Yiti » 11.06.2011, 19:07

Hallo Bambooinis,
schon wieder ringe ich mit der Versuchung, ein Bambusschneitbrett für den Gitarrenbau zu gebrauchen:
Bild
http://www.gartentotal.de/product_info. ... 6919977985
Die Stabverleimung ist vertikal, was gleichmäßiger aussieht und die Dicke 35 mm ist fast SG-tauglich.
Die Länge 450 mm ist OK, und die Breite 300 mm lässt sich mit den abgeschnittenen Resten ergänzen.
Nur der Sau-Preis 56 EUR gefällt mir nicht, obwohl, vielleicht ist es wegen der Qualität ....
grüße Yiti
PS: Meine Solid-Bamboo-G wird bald wieder weitergebaut (los)

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#10

Beitrag von Trollo » 27.03.2012, 21:03

Bei meiner Bamboocaster isses ja u.A. dieses Rohmaterial geworden:
>Klick<
Und aus dem hier bau' ich grade 'ne V:
>Klick<
Gruß,
Trollo
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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#11

Beitrag von bigherb » 28.03.2012, 07:15

@ Trollo
Wie muß ich mir das vorstellen ? Bambus ist doch hohl. Werden da Wand-Streifen zusammengeleimt ähnlich Laminat ?

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#12

Beitrag von clonewood » 28.03.2012, 07:36

bigherb hat geschrieben:@ Trollo
Wie muß ich mir das vorstellen ? Bambus ist doch hohl. Werden da Wand-Streifen zusammengeleimt ähnlich Laminat ?
natürlich...sonst hätte man ja eine Floßoptik...also praktisch einen Hollowbody :lol:

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#13

Beitrag von Trollo » 28.03.2012, 09:05

Exakt. Die Grashalm-Wände werden "sternförmig längs" in längliche Quader geschnitten, und dann zusammen laminiert.
Die dunkle Färbung (z.B. bei den Streifenbrettern) erhält man übrigens durch "Backen", wobei der im Bambus enthaltene Zucker karamellisiert. Lecker! ;)
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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#14

Beitrag von potomac » 28.03.2012, 12:11

@Trollo - Hast Du einen Schimmer mit welchen Klebern die bei der Brettherstellung arbeiten? Könnte mir vorstellen, dass der Kleberanteil recht hoch ist? Bei meiner Bambusgitarre ist mir da allerdings nichts aufgefallen, alle Fugen waren praktisch nicht sichtbar verklebt.
Gruß
Wolfgang

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#15

Beitrag von bigherb » 28.03.2012, 13:16

....wobei diese Panflötenoptik aus meiner Sicht einen besonderen Reiz hätte.
Unsereins kennt Bambus nur als Spazierstock oder "Foltertod ala James Bond". Der wilde Bambus kann sehr hoch werden und auch recht dick. In Asien baut man Bau-Gerüste aus Bambus. Somit kann ich mir schon vorstellen, dass genügend Material für stabile verleimbare Leisten möglich sein sollten.

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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#16

Beitrag von Trollo » 28.03.2012, 14:10

potomac hat geschrieben:@Trollo - Hast Du einen Schimmer mit welchen Klebern die bei der Brettherstellung arbeiten? Könnte mir vorstellen, dass der Kleberanteil recht hoch ist? Bei meiner Bambusgitarre ist mir da allerdings nichts aufgefallen, alle Fugen waren praktisch nicht sichtbar verklebt.
Genau weiss ich's leider auch nicht.
Der Kleberanteil könnte einerseits recht gering sein, weil mir die Laminierung meist (!) auch recht fugenfrei vorkam.
Andererseits könnte ich mir auch vorstellen, dass die in der Bambusbrettfabrik erst'mal alle Streifen in einen großen Klebertopf schmeißen und die ordentlich durchziehen lassen...
Bei der V hatte ich ja die eine blöde Fuge direkt auf der Decke (na toll!), die sich aber Gott sei Dank rausschleifen ließ.
Den Kleber konnte ich dabei leider nicht identifizieren. Wegen china-typischem "einfach und billig" würde ich aber ganz evtl. auf irgendein Kunstharz tippen.
Γρήγορα ψήνει το ψωμί, αλλά ψήνει άσχημα.
.
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Re: Bambus - Massivplatten, Furnier etc.

#17

Beitrag von Yiti » 28.03.2012, 15:20

Trollo hat geschrieben:
potomac hat geschrieben:@Trollo - Hast Du einen Schimmer mit welchen Klebern die bei der Brettherstellung arbeiten? .......
Genau weiss ich's leider auch nicht.
Der Kleberanteil könnte einerseits recht gering sein, weil mir die Laminierung meist (!) auch recht fugenfrei vorkam.
Andererseits könnte ich mir auch vorstellen, dass die in der Bambusbrettfabrik erst'mal alle Streifen in einen großen Klebertopf schmeißen und die ordentlich durchziehen lassen......
Ja, so wirds gemacht :idea:
http://www.thermoholz-deutschland.de/html/bambus.html
Bambus wird in Längsrichtung in einzelne Stäbe gespalten. Diese Stäbe werden hochkant gebündelt und mit wasserfesten Harzen, die nach EU-Normen geprüft wurden und dementsprechend zugelassen sind, vermischt. Unter hohem Druck wird dieses Gemisch dann, ähnlich dem Verfahren der Stabverleimung, zu Blockbohlen gepresst, deren Oberflächen im Nachgang gehobelt und gefräst werden. Der durch diesen Vorgang entstandene Werkstoff besitzt äquivalente Eigenschaften zu Holz und ist auch so zu behandeln und zu verarbeiten.
Es entsteht keinerlei Schadstoffbelastung. Das Herstellungsverfahren der Fa. SunDeck Bamboo unterscheidet sich wesentlich von der Produktion von Dielen aus gepressten Bambusfasern, die mit bis zu 30% Harzanteil unter Hochdruck zusammengepresst werden

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