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Wechseldrehwüchsiges Holz für Griffbretter

Verfasst: 22.03.2017, 13:29
von iporka
Moin moin,

ich habe einige trockene Kanteln Bilinga aus denen ich Griffbretter schneiden
möchte. Allerdings ist das optisch ansprechende honig/orange-farbene Holz stark
wechseldrehwüchsig. Kann man das trotzdem für Griffbretter verwenden
oder gibt es Gründe die dagegen sprechen?

Viele Grüße,

Mat

Re: Wechseldrehwüchsiges Holz für Griffbretter

Verfasst: 22.03.2017, 14:29
von gitarrenmacher
Aufsägen, die Enden mit Wachs versiegeln, mit genügend Stapelhölzchen aufsetzen und mit Zwingen -so 3-4 Stück- für ein paar Monate weglegen.
Wenn sich dann nach dem Ausstapeln immer noch was dreht oder wirft würde ich es nicht nehmen.

So habe ich es mit Ebenholzkanteln gemacht, die ich selbst aufgetrennt habe, hat gut funktioniert.
Testweise habe ich mal ein versägtes Stück daneben gelegt. Das war dann schön krumm. :D

Re: Wechseldrehwüchsiges Holz für Griffbretter

Verfasst: 22.03.2017, 16:14
von iporka
Merci!

Dann gilt es also Hauptsächlich das Zappeln nach dem Auftrennen zu bekämpfen.
Ich hab' noch 'ne Anfängerfrage in dem Zusammenhang (sorry aber bisher habe
ich die GB fertig gekauft):
Sägerau weglegen oder gehobelt weglegen?

Viele Grüße,

Mat

Re: Wechseldrehwüchsiges Holz für Griffbretter

Verfasst: 22.03.2017, 16:47
von Simon
Ich habs immer sägerau weggelegt, bzw gestapelt.....

Re: Wechseldrehwüchsiges Holz für Griffbretter

Verfasst: 22.03.2017, 17:44
von 12stringbassman
Genau, denn so hast Du später noch genug "Fleisch" zum weghobeln.

Re: Wechseldrehwüchsiges Holz für Griffbretter

Verfasst: 23.03.2017, 10:21
von capricky
Ich habe "Verdachtsgriffbrettrohlinge" immer einseitig gehobelt gelagert. Wenn sie sich dann doch geworfen oder gewellt haben, kann man sie immer noch auf eine Halskantel leimen und kann sie dann bearbeiten, Sind sie endgültig auf Dicke, Radius gebracht und geschlitzt, haben die keine Lust mehr zu zappeln. ;)

capricky

Re: Wechseldrehwüchsiges Holz für Griffbretter

Verfasst: 27.03.2017, 14:27
von iporka
Moin moin,

hab' am Wochenende mal 4 Kanteln Bilinga aufgesägt. Die 28mm dicken Kanteln haben leider nur je
ein Griffbrett ergeben. Das Bilinga neigt zu Oberflächenrissen, daher war nur der Kern brauchbar.
Um keine Überraschungen zu erleben, habe ich die Stücke dann auf 10-12mm gehobelt. Alles soweit
rissfrei. (dance a) Bei den schönsten Stücken habe ich allerdings Zweifel ob ich die ohne Zylinderschleifmaschine
je glatt bekomme. Wechseldrehwuchs sieht zwar toll aus macht mir beim Hobeln aber richtig
Probleme (Ausrisse). Die dünnen Abschnitte lege ich für Rosetten und Einlegearbeiten auf Seite.

Dann haben mich noch zwei total verdrehte Kanteln Jatoba gewidmet. Die erste lies sich problemlos
verarbeiten (Rift) und wird ebenfalls ein tolles Griffbrett. Beim Schneiden der Flader-Kantel gabs dann
aber Überraschungen. Der Sägespalt war sofort wieder geschlossen und das Sägeband fing an zu
klemmen. Nur unter brutalem Einsatz von Keilen konnt ich den Schnitt vollenden. Das frisch gesägte
Brettchen war dann gleich wieder krumm. Als hätte das Holz gebettelt entspannt zu werden um sich
dann gleich wieder zu verziehen... :shock:
Also habe ich die Buckel kurzerhand mit dem Putzhobel entfernt. Von der Seite betrachtet ist der Verlauf
der Jahrringe nun gleichmäßig und von oben leckere Flader. Ich möchte fast wetten dass dieses Griffbrett
demnächst wieder krumm und schief ist. (whistle)

Enden versiegelt, und mit recihlich Hölzchen zwischen stabile Platten gezwingt. Nun heissts abwarten...

Fazit: 5 (6) Griffbretter zum Preis von einem, davon zwei toll gezeichnet; die Hobelskills deutlich verbessert;
Muskelkater vom Hobeln :lol: ; der billige Eisenhobel fliegt bei nächster Gelegenheit in die Schrottkiste - mit
meinem uralten Holzhobel kann ich leichter arbeiten; Kunz 12.62plus Flachwinkel-Bankhobel und schmalen
Kunz 12.3plus mit zusätzlichem Zahnhobeleisen auf den Wunschzettel gesetzt. :!:

Danke für die Tipps!

So long,

Mat