Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#1

Beitrag von Aranox » 18.05.2015, 19:38

Hallo da dies meine erste Gitarre wird und ich mich nicht mit den einzelnen Klängen von verschiedenen Hölzern auskenne bitte ich euch um ein Paar Tips und Kombinationen für eine Blues Jazz Cleangespielte Gitarre.
Ich hoffe bei meinem Erstversuch auf einheimische Hölzer zurückgreifen zu können, (vlt. ja von Holzkarle?) wenn aber exotische Varianten besser währen habe ich kein Problem damit.
Da dies jedoch meine ERSTE Gitarre wird habe ich nicht vor das teuerste Holz der welt zu verbauen.
Kann ich im Budget von ca 100€ für Hals und Body (wird warscheinlich eine Gitarre ohne extra Topfunier/Platte) etwas vernümpftiges bekommen bei dem sich die Arbeit auch lohnt (ich mache das natürlich zum Großteil aus Spaß will aber auch ein annehmbares Endprodukt haben)?

Die Gitarre wird eine Paula mit durchgehendem Hals.
Ich werde die Gitarre für Blues Jazz und Cleansounds verwenden (in der Reinfolge).

Ja ich habe das "Gitarrenkochbuch" gelesen wobei man dort leider nicht so gut wie von euch (hoffentlich) in sachen Holzwahl beraten wird (wenn es einen Therad gibt der für meine Frage passend ist entschuldige ich mich und bitte darum auf jenen Therad verwiesen zu werden).


Ps: Ich hoffe ich kann meine Naivität bezüglich "Gutes Holz für 100€" (nicht auf Holzkarle bezogen!!!!!!!) mit meinem Alter von 16 Jahren entschuldigen!?!

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#2

Beitrag von Poldi » 18.05.2015, 20:42

Erstmal herzlich willkommen hier.
Da die Hölzer für den Klang einer E-Gitarre eine sehr untergeordnete Rolle spielen kannst Du da eigentlich fast alles nehmen.
Auch für 100€ wirst Du bestimmt fündig wenn Du nicht gerade auf eine geriegelte Ahorndecke bestehst.
Frag einfach mal bei Holzkarle oder bei Kaguit nach. Da wirst du bestimmt gut beraten.

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#3

Beitrag von pinacoco » 18.05.2015, 23:54

als Ergänzung zu Poldi:
ich würde vor allem Holz nehmen, das sich leicht bearbeiten lässt.
Das betrifft sowohl Sägen, Fräsen, Schleifen als auch ein späteres Finish.

Dazu gehören aus meiner Sicht gängige Sachen wie:
Erle, Esche, Mahagoni, Palisander, Cedro, Ahorn, Nuss, die meisten Obsthölzer (wenn sie nicht kreuz&quer gevögelt sind)… tbc

eher schwieriger:
Wenge, Ebenholz, Zirikote, … entweder sehr spröde, sehr hart oder Riss-anfällig für Temp und Feuchtigkeit und Wuchsanomalien bei Hölzern wie quilted (gewölkt), spalted (verpilzt), burl (Knolle) etc sind auch eher mit Vorsicht zu genießen.
Geriegelt ist noch passabel :-)
Gruß
Uli

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#4

Beitrag von jhg » 19.05.2015, 06:57

Die Frage ist, bevor du das Holz kaufst:

Warum muss es unbedingt ein durchgehender Hals sein bei einer Paula? Das verkompliziert die Sache nur unnötig (gerade beim ersten Mal)
Hast du dir Gedanken darüber gemacht, wie du die Deckenwölbung vernünftig machen willst? Ansonsten wähle für den ersten Bau ein Modell mit flacher Decke.

Eine gute Preisübersicht siehst du auch bei Espen - einfache Hölzer wählen, dann ist die Investition überschaubar. Die klassische Auswahl bei einer Paula sind eben Mahagnoni Hals und Body mit Ahornaufleimer. (Es gibt ja auch Gründe für einen Aufleimer bei der Paula. Die ganzen Fräsungen lassen sie so etwas einfacher realisieren. Außerdem kann man den Korpus durch Kammern oder Bohrungen etwas erleichtern. Schau dich mal in den Paulathreads des Forums ein bisschen um ....

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#5

Beitrag von Aranox » 19.05.2015, 14:15

Ok ersteinmal DANKE an alle!
Ich werde mich dann warscheinlich mal bei Karle melden.
Wenn das Holz doch keine soo große Rolle spielt hoffe ich dass ich meine Pickups nicht verhaue...(wenn ihr einen Therad kennt in dem pickups wie ich sie am besten brauche gemacht werden (Humbucker) gebt mir bitte bescheid).

@jhg Inwiefern macht ein durchgehender Hals mehr Probleme als ein eingeleimt oder geschraubter?

Das Problem der Fräsungen für Kabel usw. kann ich verstehen aber dachte in diesem Fall dass ich lieber einen guten Hals und Body kaufe anstatt viel für einen Aufleimer auszugeben.
Das mit der Wölbung werde ich vor dem Finnish entscheiden da ich erstmal schauen muss wie sich das Holz verarbeiten lässt.
Wenn ich die Decke wölbe werde ich es mit Stecheisen (glaube die heißen so?!...) und Ziehklingen machen.
Ben Crow von Crimson Guitars hat da eine schöne Videoreihe zu gemacht indem er alles gut erklärt.( https://www.youtube.com/watch?v=qqhwaj3xXx4) (selbstverständlich wird an einem anderen Holz vorher getestet...)

Ich denke ich werde mich anfangs an einheimische Hölzer halten dann kann ich selbst wenn sie nicht gut klingt sagen dass sie eine gute Co2 Bilanz aufweist da sie nicht 3 mal um die Welt geschifft wurde... :D Und eine Gitarre aus Apfel ist ja auch viel cooler als ein Mahagoni Standartding^^... :D

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#6

Beitrag von bigherb » 19.05.2015, 16:08

Mit Stecheisen ist wohl Stechbeitel gemeint. Man kann zwar theoretisch die Deckenwölbung mit allen spanabtragenden Werkzeugen herstellen aber der Aufwand sollte beachtet werden. (Gerade für einen Neueinsteiger bei der Holzbearbeitung)
Ich habe bisher die besten Erfahrungen mit einer Fächerschmiergelscheibe für die kleine Schleifhexe gemacht. Aber das gibt eine tierische Staub-Sauerei. (klappt wunderbar auch für Strat Shapings)
Z.B. sowas http://www.ebay.de/itm/like/31008226671 ... 106&chn=ps

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#7

Beitrag von Aranox » 19.05.2015, 16:53

Ja genau habe Stecheisen gemeint... kann Werkzeuge in Englisch fast besser benennen als in Deutsch... hmmm
Insgesamt ist mir die "alte" Bearbeitung von Holz mit mit muskelkraft fast lieber als mit elektrischen Werkzeugen... (bis auf die Oberfräse..) aber ich werde so einen Winkelschleifer mal testen. Aber ob und wie ich die Oberfläche bearbeite werde ich währen des Baus entscheiden.

Ps: Voll cool wie schnell man in diesem Forum Antworten Bekommt das hilft echt sehr!!!! Danke an alle!!

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#8

Beitrag von jhg » 19.05.2015, 18:11

Für die Bearbeitung per Hand würde ich unbedingt einen Geigenbaulöffel und einen Geigenbauhobel mit gewölbter Sohle empfehlen. Diese beiden Werkzeuge in Verbindung mit ein paar Ziehklingen funktionieren wunderbar. Wichtig sind geeignete Schärfmittel für das Ganze!
Schau mal bei dictum.de unter Geigenbauwerkzeugen
Damit es auch gelingt solltest du aber vielleicht ein bisschen an Reststücken probieren.

Ein durchgehender Hals ist nicht nur wesentlich teurer vom Rohmaterial es bedarf auch einer präzisen Verarbeitung. Wenn du den Hals einleimst bzw. schraubst ist die Gestaltung des Halswinkels wesentlich einfacher. Insgesamt solltest du den Level für die erste Gitarre vielleicht nicht ganz so hoch ansetzen. Du wirst auch bei einer einfacheren Modellwahl genügend Herausforderungen meistern müssen. Ich unterstelle einfach mal dass du aufgrund deines Alters noch nicht ganz so viel Erfahrung im Umgang mit Holz hast. Dazu musst du dir noch die Fertigkeiten im Umgang mit den entsprechenden Werkzeugen aneignen. Wenn du als erste Gitarre z.B. eine LP Junior baust und die sieht hinterher richtig gut aus, dann kannst du auch ohne Probleme eine normale LP mit geschnitzter Decke bauen. Da kannst du dann auch schon mal gleich deine Fertigkeiten im Bezug auf Finish austesten.
Noch ein Wort zu der Holzwahl: eine LP mit Standardmaßen aus massiven, heimischen Harthölzern wird ordentlich schwer werden ...
Versteh das bitte nicht als Miesmache oder so was - es geht nur darum, dass du bei der Arbeit Spaß haben sollst, ein vorzeigbares Ergebnis bekommst und Lust auf eine zweite Gitarre :)

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#9

Beitrag von Aranox » 19.05.2015, 19:01

Ich werde mir einmal die von dir genannten Werkzeuge anschauen.
Das mit dem Halswinkel ist so eine Sache... Ich wollte eigentlich keinen Halswinkel benutzen sondern den Hals auf das selbe Level wie den Body leimen. Das Griffbrett mit Sattel würde die Höhe der Saitenlage richtung Hals Vorgeben und Die Höhenverstellbare Bridge die Seitenlage richtung Bridge. (Ergibt das Sinn? :D) Beste Bespielbarkeit bei niedriger Saitenlage würde ich per Trussrod regeln.

Die Bridge wollte ich aus Messing/Kupfer machen, (intonations) unverstellbar wie bei einer Archtop oder Akustikgitarre... aber ein anderer Therad dafür...

Nein durch deine/eure Anregungen Tips und Hilfestellungen verderbt ihr mir gar nichts!! Im Gegenteil ich bin sehr Froh drüber!

Ja fürs Erste wird es dann wohl eine Gitarre mit eingeleimten Hals. Wenn jedoch einheimische Hölzer zu schwer währen was währe gut? Würde Walnuss gehen oder sind nur Sachen wie Mahagoni Bubinga etc. gut? (karle hat da ein Paar Brettchen Walnuss auf Ebay)

Ich werde mir jetzt erstmal den Unterschied eine LP Junior und einer Normalen angucken.

Währe ein schönes (vlt schwarzes) Binding um den Body sehr schwierig? Was für Holz bitte kein Plastik würde man dont benutzen?

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#10

Beitrag von jhg » 19.05.2015, 23:20

Eine Paula ohne Halswinkel funktioniert nicht. Schau dir das mal auf den Bauplänen an oder zeichne selber einen 1:1 Plan.

Die Saitenhöhe kann man nicht über den Trussrod regeln! Damit wird nur die Durchbiegung des Halses geregelt und die Saitenlage damit so eingestellt, dass die nicht schnarren. Wenn aber kein Winkel da ist musst du die Bridge in der Decke versenken oder aber du bist einer eine Tele bzw. Strat - die funktionieren ohne Halswinkel. Aber auch nur weil die sehr flache Brücken haben.

Als leichte Bodyhölzer aus heimischer Herkunft würden sich Erle, Pappel, Linde - wenn du schwerere, härtere Hölzer nimmst musst du den Body entweder dünner machen oder mit einer schweren Gitarre leben :)

Wenn du die Bridge ohne Verstellmöglichkeit machen willst musst du wegen der Kompensation halt ein wenig rumprobieren - sonst ist sie am Ende immer daneben ....

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#11

Beitrag von kehrdesign » 20.05.2015, 00:08

Aranox hat geschrieben:...
Wenn jedoch einheimische Hölzer zu schwer währen was währe gut? ...
Es gibt sowohl unter den heimischen schwere und leichte Hölzer wie auch unter den fremden. Die geeigneten hat ja Uli (pinacoco) bereits schon genannt.
Aranox hat geschrieben:...
Ich werde mir jetzt erstmal den Unterschied eine LP Junior und einer Normalen angucken.
...
Eine Standard-Paula hat einen viel voluminöseren Body als bspw. eine Junior oder eine Strat. Deshalb wirkt sich das Holzgewicht bei erstgenannter viel stärker aus, so dass gewöhnlich bei der Paula gechambert wird, also Hohlräume unter der gewölbten Decke geschaffen werden. Die LP-Junior hat ähnlich einer SG oder Strat einen ungewölbten und viel dünneren Body.

Als einheimisches Halsholz empfehle ich übrigens Ahorn; ist recht steif, lässt sich ordentlich bearbeiten, auch an der Oberfläche.

Zur Bearbeitung mit der Fächerscheibe nur soviel, es ist ohne leistungsfähige Absaugung eine mächtige Sauerei und ohne Atemschutz auch nicht gerade gesundheitsförderlich. Ich nutze für diese Freiform-Arbeiten nur diverse Hobel, Bildhauerfeilen und Ziehklingen. Bei einer gewölbten Decke a'la Paula wird üblicherweise die grobe Form mittels Oberfräse in Stufen vorgearbeitet.


Ach ja und noch was:
Ich mag ja damit gewaltig Widerspruch provozieren, aber der richtige Bluessound ist für mich nur Single Coils zu entlocken, was sich traditionell (abgesehen von den großen P90-SCs) eigentlich nicht mit Paulas vereinbaren lässt.

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#12

Beitrag von Poldi » 20.05.2015, 05:53

jhg hat geschrieben:Eine Paula ohne Halswinkel funktioniert nicht. Schau dir das mal auf den Bauplänen an oder zeichne selber einen 1:1 Plan.
Eine Paula ohne Halswinkel funktioniert schon.
Allerdings steht der Hals soweit aus der Halstasche raus das das echt zum ko...en aussieht.
Das sieht man häufig bei den Japan-Kopien aus den 70ern mit Schraubhals.

Ansonsten gebe ich Dir in allen Punkten recht. (clap3)

Auch ein Binding ist nicht schwer. Du solltest allerdings den Zugriff auf eine Oberfräse haben. Zusammen mit einem Bindingfräser
ist so ein Bindingkanal in ein paar Minuten fertig.
Allerdings sollte man den Umgang mit der Oberfräse üben, der Gerät kann ganz schön Aua machen.

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#13

Beitrag von dhaefi » 20.05.2015, 08:14

Poldi hat geschrieben: Auch ein Binding ist nicht schwer. Du solltest allerdings den Zugriff auf eine Oberfräse haben. Zusammen mit einem Bindingfräser
ist so ein Bindingkanal in ein paar Minuten fertig.
Allerdings sollte man den Umgang mit der Oberfräse üben, der Gerät kann ganz schön Aua machen.
Da stimme ich voll und ganz zu. Einzig das Holzbinding erachte ich als etwas knifflig für die erste Gitarre. Ich wollte das damals auch so bei meiner LP - das Horn am Cutaway ist aber diesbezüglich schon etwas eng im Radius. Ich würde eher empfehlen, ein Plastikbinding zu machen bei der ersten.
Fakt ist, dass du nach der ersten Gitarre sowieso noch weitere bauen willst. Dann kann man bei jeder neuen Gitarre auch ein neues Detail oder eine neue Schwierigkeit (Holzbinding, durchgehender Hals, ...).

Als erste Gitarre würde ich heute eine Tele bauen. Die Form ist nicht jedermanns Sache aber an einfachheit kaum zu unterbieten. Und Singlecoils sind natürlich schon bluesiger.

Grüsse,
Daniel

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#14

Beitrag von Aranox » 20.05.2015, 16:42

Ok ich denke ich werde mit dem Binding mal bis zur zweiten Gitarre warten.
Ich werde mich im Forum mal umschauen wie man mit ner Oberfräse die Halstasche mit Winkel ausfräst. Muss die Fräsung dann 100% perfekt sein oder lässt sich die Saitenlage dann noch mit der Höhenverstellung der Bridge Optimieren?
Kann ich nicht Anhand der Mensur herausfinden wie die Intonation der Saiten ist und dann bei einer Unverstellbaren Bride im Vorfeld, wie bei einer Akustischen Bridge, die Bridge abfeilen und dann sehr exat am Body anbringen? (habe hier ein schönes stück messing liegen aus dem ich die Bridge und den Sattel machen will)
Das Bearbeiten des Messings wird kein Problem, mein Dad ist schon ewig schlosser und ich helfe ihm auch schon ewig bei jeglichen Reperaturen...

Zum Holz: Ich werde mal Kaguit fragen ob er mir was zusammenstellt, hoffe da geht was für um die 120€.
Leider kann ich mich nicht in einem großen Gitarrengeschäft umhören aber vlt finde ich im Internet ja ein Paar Sampels für P90's.
Kann man ne Gitarre annehmbar Schirmen so dass Singelcoils nicht entsetzlich rauschen? (hab mal was von Graphitfarbe und/oder Kupferfolie gehört).
Meine Yahama-Tele rauscht wie ein Tornado deswegen habe ich ein wenig Angst vor Singelcoils... war aber auch ein billiges Ding.

Bin echt sehr dankbar für eure anregungen und Tips!!!

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#15

Beitrag von Poldi » 21.05.2015, 05:31

So eine Halstasche sollte schon perfekt gefräßt werden.
Die Tiefe der Halstasche passt Du ja an den Gegebenheiten der Gitarre an. Eine Halstasche für eine Tele ist
sicherlich zeitlich nicht so aufwendig wie für eine Paula. Aber es ist alles machbar und mit Sicherheit keine Marsmission.
Die Saitenlage kannst Du schon mit der Bridge einstellen, allerdings sollte der Halswinkel einigermaßen stimmen (wenn einer benötigt wird).
Zum Thema Schirmung benutze mal die SuFu. Da wurde hier schon einiges geschrieben.

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#16

Beitrag von kehrdesign » 21.05.2015, 10:19

Aranox hat geschrieben:...
Kann man ne Gitarre annehmbar Schirmen so dass Singelcoils nicht entsetzlich rauschen? (hab mal was von Graphitfarbe und/oder Kupferfolie gehört).
Meine Yahama-Tele rauscht wie ein Tornado deswegen habe ich ein wenig Angst vor Singelcoils... war aber auch ein billiges Ding. ...
Sofern es sich um das typische SC-Brummen handelt, legt man ja 'ne Masseverbindung zur Bridge; damit sollte bei Berührung der Saiten (und aller damit leitend verbundenen Metallteile) dieser lästige Brumm verschwinden. Mitunter hilft auch schon die Veränderung des Standortes (Entfernung zu typischen 50 Hz-Quellen wie Neonröhren, Transformatoren ...).

Die Abschirmung des E-Faches spielt für dieses Problem 'ne weniger wirkungsvolle und untergeordnete Rolle.

Eine elegante (leider auch nicht ganz banale) Antibrumm-Maßnahme wäre die Installation 'ner sogen. Dummy-Spule. Dabei wird der Humbucking-Effekt ausgenutzt, ohne den Klang der Single Coils wesentlich zu beeinträchtigen. Mache Dir mal die Mühe und lies Dir DIESEN Thread durch.

Ferner gibt es auch nahezu brummfreie SCs wie die 7ender Noiseless, die Lace Sensors und im Billigbereich die EMG Select, mit all denen ich sehr gerne arbeite; alle im typischen SC-Format. Auch wenn das vom inneren Aufbau her keine reinen SCs sind, liegen sie vom Klang her im SC-Spektrum.
Ob es was Vergleichbares in der P90er-Fraktion gibt, weiß ich nicht, halte es aber nicht für unwahrscheinlich.

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#17

Beitrag von kehrdesign » 21.05.2015, 10:48

Hmm, jetzt sehe ich gerade, dass es ja hier nur um die Holzzusammenstellung gehen soll. :?

(think) Aranox,
vielleicht ist es ja besser, wenn Du 'nen Entwurfs-/Bauthread aufmachst. Da kann chronologisch jedes sich ergebende Teilgebiet beackert werden.

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#18

Beitrag von Aranox » 21.05.2015, 12:36

Ich werde mir den Therad mal geben...
Ich habe mich selbst etwas gewundert wie das hier so "ausgeartet" ist... :D
Das mit dem Bautherad ist ne gute Idee, werde ich mal machen.

Danke für den Link!!

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#19

Beitrag von pinacoco » 21.05.2015, 18:40

Mach unbedingt nen Thread auf - vor allem bei der erste Gitarre.
Dann wird dir bei allen Fragen sicherlich (auch bevor Fehler entstehen) geholfen.
20 Augen sehen eben mehr als 2 ;-)
Gruß
Uli

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Re: Holzzusammenstellung für eine Jazz und Blues Paula

#20

Beitrag von Aranox » 28.05.2015, 17:41

Habe einen Fred erstellt, ist aber noch nichts spannendes drinnen.
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=6&t=5245

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