Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
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Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#1

Beitrag von viento » 29.04.2015, 16:22

Für meinen neuen Akustik-Gitarren-Bau habe ich mir Ränder aus Schlangenholz ausgesucht.
Zum Biegen habe ich noch keine Information über Temperatur, Wässern und Sonstiges gefunden.
Irgendwo im Net fand ich eine kurze Info, dass das Holz sehr gerne springt oder bricht.
Vielleicht hat hier jemand schon Erfahrung damit und kann mir Tipps geben damit es klappt.
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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#2

Beitrag von Gerhard » 29.04.2015, 16:42

Solche harten, dichten Hölzer muss man meiner Erfahrung nach sehr heiß biegen (über 200°). Gegen brechen hilft zuverlässig ein Biegeblech auf der Zugseite. Schmale Bleche kann man sich aus Getränkedosen leicht herausschneiden. Biegst du manuell oder mit dem Foxbender?
lg

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#3

Beitrag von viento » 30.04.2015, 00:12

Leider biege ich manuell auf einer Stahlröhre, die ich mit einem Heißluftpüster heize.
Die Röhre hat ca.10 cm Durchmesser und ist etwas elliptisch leicht zusammen gedrückt.
Bild
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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#4

Beitrag von viento » 26.07.2015, 01:02

Noch etwas:
Hat jemand Erfahrung mit einem "Weichmacher" ?
Es gibt im englisch-sprachigen Bereich (US,AUS...) einen sog. " Super Soft 2™ Veneer Softener " für Holz.
Oder man könnte auch "fabric softener".(=Stoff-Weichspüler) nehmen,las ich.
Beide machen das zu biegende Holz etwas weicher, besonders der "super soft 2".

Furnier Weichmacher gibt es in Deutschland von der Firma Benz Furniere. Leider kostet ein 5L Gebinde um die 50€. Das ist mir sowohl mengenmäßig als auch €-mäßig leider zu viel. Aus dem ausland lostet das wegen des Versandes noch mehr...

Aber vielleicht weiß jemand da etwas zu dem Thema.
Freundlicher Gruß!

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#5

Beitrag von pinacoco » 26.07.2015, 12:11

Noch nie gehört.
Gruß
Uli

-------------------
Hör nie auf anzufangen, fang nie an aufzuhören.

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#6

Beitrag von viento » 28.07.2015, 00:43

Meine Schlangenholz Bindings habe ich inzwischen gebogen.
In den Taillen sind sie leider etwas aufgesplittert, aber das fügt sich beim Leimen, da es nach innen geht.
Zwei sind mittig etwas längs ein kleines Stückchen gespalten - als ob das schon vor dem Biegen so war.
An wenigen Stellen folgt die Biegung nur zu 99% dem Gitarrenrand und das stört. Alles in allem gefällt mir das jetzt nicht. :(
Ich heb mir die Teile mal für später auf und such jetzt ein anderes Holz. Koa wär schön aber kaum zu bekommen.
Wahrscheinlich nehm ich hellere Muninga Bindings. Die passen zu meinen Farbvorstellungen:
Palisander (EIR) und rot-dunkel-verlaufender Burst auf der Decke.
Freundlicher Gruß!

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#7

Beitrag von Gerhard » 28.07.2015, 07:29

Zeig mal ein Bild. Normalerweise kan man das letzte % beim Leimen hindrücken.

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#8

Beitrag von viento » 28.07.2015, 08:00

Ein Foto hab ich jetzt leider nicht, aber ich hab schon versucht,
mit dem Daumen und aller Kraft ein - zwei Stellen an das Innenbinding zu pressen.
Leider ohne Erfolg.Das Schlangenholz ist hart wie Gusseisen...
Freundlicher Gruß!

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#9

Beitrag von Gerhard » 28.07.2015, 08:04

wie dick ist es denn?

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#10

Beitrag von viento » 28.07.2015, 08:05

Es sind 3mm
Freundlicher Gruß!

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#11

Beitrag von Gerhard » 28.07.2015, 08:07

mach nächstes Mal 2mm, lässt sich a) leichter und sicherer biegen und b) besser hindrücken.

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Re: Ich muss demnächst Schlangenholz biegen...

#12

Beitrag von viento » 28.07.2015, 08:09

Ja, da hast Du recht, das wird das nächste Mal gemacht.

Heute kamen die Muninga-Bindings, die ich als Alternative zum störrischen Schlangenholz und dem nicht erhältlichen Koa
bestellt hatte.
Ich bin an der Wand hoch gegangen als es bei gaaanz vorsichtigem Biegen 3mal auf ca. 15cm aufbrach. (wall)
Vielleicht hat jemand einen Tipp für Muninga biegen...?

Ich passe jetzt erst einmal und nehme Ahorn - ohne Maserung, ganz schlicht. Damit habe ich gute Erfahrung.
Für später baue / besorge ich mir wahrscheinlich einen Foxbender mit Silikonmatte und Stahlfolien.
Ich vermute, dann etwas weniger Ärger beim Biegen zu haben. Aber aufwändig ists schon... :(

>> letztendlich hat es mit dem Muninga doch noch geklappt (...wie ich auch an anderer Stelle geschrieben hab...)
Freundlicher Gruß!

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