Ulme im Gitarrenbau

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

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Ulme im Gitarrenbau

#1

Beitrag von capricky » 14.05.2014, 15:21

Hat schon mal jemand Ulme verwendet?
Seit Jahren steht bei mir eine Bohle Ulme herum, für dass ich keine spezielle Verwendung hatte. Ein schönes Stück Holz, optisch irgendwo zwischen Eiche und Esche, mittleres Gewicht und dabei hart und ich fragte mich, warum man das so selten im Gitarrenbau sieht. Jetzt weiß ich es, es stinkt beim Bearbeiten penetrant nach Erbrochenem.... (puke)
Auf was habe ich mich da nur eingelassen, da stehen mir noch einige schwere Stunden bevor. :cry:

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#2

Beitrag von bea » 14.05.2014, 15:42

Irgendwo habe ich mal gelesen, das Ulme sehr ausgeprägt drehwüchsig sei. Das schränkt seine Verwendung als Massivholz doch etwas ein, nicht wahr?

Ansonsten finde ich das Holz als Furnier wegen seiner Farbe und wegen seiner Zeichnung eigentlich recht attraktiv. War es in den 50ern und 60ern nicht mal im Möbelbau sehr beliebt?
LG

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#3

Beitrag von Izou » 14.05.2014, 15:43

Also Rüsterholz wird doch auch für die Fabrikation von Möbeln und Parkett verwendet, müsste da nicht die ganze Hütte nach Erbrochenem riechen? Hm... (think) Bist du dir sicher, dass dir nicht früher schon mal jemand da drübergereiert hat... ? :D Nein, im Ernst, der Geruch wird verschiedentlich als "unangenehm" bei der Verarbeitung beschrieben.

Wünsch dir auf alle Fälle gutes gelingen....

Gruss
Izou
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Re: Ulme im Gitarrenbau

#4

Beitrag von Bine » 14.05.2014, 15:51

capricky, vorsichtig sein ! ;)

Laut dem Buch von Alex Holtham kann Holzstaub der Ulme Nasenkrebs hervorrufen. Hat vllt. einen Sinn, warum das so stinkt. (think)

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#5

Beitrag von aljosha » 14.05.2014, 15:55

wir haben in der Massivhlozmoebel Tischlerei viel mit Ulme gearbeitet
der Kotzgeruch ist mir nie aufgefallen (think)

naja, das Holz selbst ist mMn sehr schoen
ich wuerde fast sagen das schoenste Einheimische Holz
mit etwas Glueck findet man Staemme von schlechterer Qualitaet, die Farlbich Gruen sind, ansonsten ist das Holz eben so braunlich
Probleme wegen verziehen oder sowas hatten wir nie, selbst bei grossen Tueren
gut, da waren Gratleisten drinn, aber trotzdem war das eines der Problemlosesten Holzer

ne Klampfe hab ich aber nie gebaut, einerseits weil ich verdammt viel swietiena fuer acoustics liegen hab sowie auch keine Bandsaege zum auschneiden haette, und ich andererseits keine Natur Egitten mag...
wuerds aber sofort ohne Bedenken verarbeiten

best
josh

PS mittlerweile ist jeglicher Holzstaub Krebsgefaerdend...

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#6

Beitrag von Arsen » 14.05.2014, 15:58

@Bea: Drehwüchsigkeit bei Ulme...also Ulme ist ja auch ein gerne her genommenes Bogenholz, evtl kann ja der Bogenbauer was dazu sagen.

Jedenfalls hat Rüster einen seeeehr großen "Faserzusammenhalt", ist deshalb sehr schwer zu spalten - hört sich auf jeden Fall schonmal stabil an.
Von der Verwendung her habe ich es mal abgesehen von vielen Selbows auch schon als Möbelholz (Stühle, Tischplatten, glaube auch Treppen) gesehen oder als Hefte für Werkzeug.


Hier noch, was Wikipedia sagt:
Wikipedia hat geschrieben:Das Holz der Ulme wird „Rüster“ genannt. Ulme nennt man also nur den stehenden Baum, nicht das aufgeschnittene Holz. Die Ulme ist ein Kernreifholzbaum. Das ringporige Holz der Bergulme hat drei Zonen, die den Jahrringen folgen: ein gelblich-weißes Splintholz, ein ähnlich helles Reifholz und ein blassbraunes bis rötliches Kernholz. Es ist zäh, mäßig hart, sehr stoß- und druckfest und gut zu bearbeiten. Das wertvolle Holz wird zu Furnieren, Möbeln, Gewehrschäften, Parkett und Täfelungen verarbeitet. Früher wurden auch Langbögen, Felgen, Räder, Speichen und Wagenkästen aus Rüster gefertigt. Das Schwindmaß des Rüsterholzes gehört zu den geringsten aller Holzarten.
____
Edit: zu langsam
Gruß, Arsen

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#7

Beitrag von Walterson » 14.05.2014, 16:09

(hand)
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Re: Ulme im Gitarrenbau

#8

Beitrag von capricky » 14.05.2014, 16:12

Bine hat geschrieben:capricky, vorsichtig sein ! ;)

Laut dem Buch von Alex Holtham kann Holzstaub der Ulme Nasenkrebs hervorrufen. Hat vllt. einen Sinn, warum das so stinkt. (think)
Ja, ich arbeite mit Staubmaske... aber ich brauche jetzt eine Gasmaske! :cry:

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#9

Beitrag von Bine » 14.05.2014, 16:30

Tröpfel doch ein Dir angenehmes Duftöl auf die Staubmaske.

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#10

Beitrag von DoubleC » 14.05.2014, 16:51

Bine hat geschrieben:Tröpfel doch ein Dir angenehmes Duftöl auf die Staubmaske.
Die sind auch meist reizend, wenn nicht stark allergieauslösend bis mild kanzerogen................

Ich denke, das einzige, was hier hilft, ist wenn der Meister sich vorstellt, er wäre Abt in einem thailändischen Kloster, das sich auf Drogenentzug mittles Kampfkotzen (puke) spezialisiert hat................;)

Gruss

2C

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#11

Beitrag von Simon » 14.05.2014, 17:07

DoubleC hat geschrieben:Ich denke, das einzige, was hier hilft, ist wenn der Meister sich vorstellt, er wäre Abt in einem thailändischen Kloster, das sich auf Drogenentzug mittles Kampfkotzen (puke) spezialisiert hat................;)
what the f***??????? ;) ;) ;)

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#12

Beitrag von DoubleC » 14.05.2014, 17:15

filzkopf hat geschrieben:
DoubleC hat geschrieben:Ich denke, das einzige, was hier hilft, ist wenn der Meister sich vorstellt, er wäre Abt in einem thailändischen Kloster, das sich auf Drogenentzug mittles Kampfkotzen (puke) spezialisiert hat................;)
what the f***??????? ;) ;) ;)
Autosuggestion........an das Gute in all dem Ekligen glauben ;)

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#13

Beitrag von Bine » 14.05.2014, 17:40

2C, ich meinte ja auch nur 1-2 Tröpfchen.
capricky könnte ja auch Wick Vapo Rub benutzen, soll in der Forensik/Pathologie sehr beliebt sein. :badgrin:

Hm, jetzt komm ich ins Grübeln. Habe mir letzte Woche a Sackerl mit Zirbelholzspänen gekauft, welches neben das Kopfkissen gelegt, einem einen guten Schlaf bescheren soll. Finde den Geruch sehr angenehm und schlafe auch gut damit.

Aber leider kommt mein holzbegeisterter Gatte mit dem Geruch überhaupt nicht klar, bei strengsten Strafandrohungen darf ich das Sackerl nicht zwischen unsere Kopfkissen packen. :?

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#14

Beitrag von DoubleC » 14.05.2014, 19:09

Bine hat geschrieben:2C, ich meinte ja auch nur 1-2 Tröpfchen.
capricky könnte ja auch Wick Vapo Rub benutzen, soll in der Forensik/Pathologie sehr beliebt sein. :badgrin:

Hm, jetzt komm ich ins Grübeln. Habe mir letzte Woche a Sackerl mit Zirbelholzspänen gekauft, welches neben das Kopfkissen gelegt, einem einen guten Schlaf bescheren soll. Finde den Geruch sehr angenehm und schlafe auch gut damit.

Aber leider kommt mein holzbegeisterter Gatte mit dem Geruch überhaupt nicht klar, bei strengsten Strafandrohungen darf ich das Sackerl nicht zwischen unsere Kopfkissen packen. :?
Vielleicht ein Lavendelsäckchen? Ich muss gestehen, dass ich mich immer mehr zur alten britischen Dame entwickle......ich LIEBE Farnseife und Lavendelsäckchen.......

Wick Vaporub etc. ist prima........bloss wenn die Nase anfängt zu laufen und dann auch noch das Auge juckt...........Oi!

;)

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#15

Beitrag von hansg » 14.05.2014, 19:41

Hmm, das wäre evtl. noch was für die Werkstatt. (whistle) :D (whistle)

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Gruss
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Re: Ulme im Gitarrenbau

#16

Beitrag von 12stringbassman » 14.05.2014, 19:43

DoubleC hat geschrieben:Wick Vaporub etc. ist prima........bloss wenn die Nase anfängt zu laufen und dann auch noch das Auge juckt...........Oi!

;)
Und dann ja ned zum bieseln gehen, oder wenigstens "freihändig", gell ;)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#17

Beitrag von Bine » 14.05.2014, 19:47

DoubleC hat geschrieben:
Vielleicht ein Lavendelsäckchen? Ich muss gestehen, dass ich mich immer mehr zur alten britischen Dame entwickle......ich LIEBE Farnseife und Lavendelsäckchen.......
Lavendelsäckchen sind auch vorhanden bzw. habe ich heuer alle Fenster mit Lavendel bepflanzten tönernen Balkonkästen zugestellt. Aufgrund der im letzten Jahr gemachten guten Erfahrungen mit Lavendel und Mücken/Fliegenabwehr.
Auch hoffe ich, das der von mir gepflanzte tiefblaue Lavendel einen schönen Kontrast zu unserem sonnenblumengelben Haus ergibt.

Äh, was war noch mal das Thema .... :lol:

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#18

Beitrag von capricky » 14.05.2014, 19:56

Bine hat geschrieben:
Äh, was war noch mal das Thema .... :lol:
Holz, dit nach Babykotze stinkt! :cry:

Nee so schlimm wurde es nicht, ich brauchte nicht fräsen, die Bohle ist nach mindestens 8 Jahren in meinem Keller noch plan wie eine Richtplatte, nur ein bißchen geschliffen habe ich sie und da war der Geruch gar nicht so penetrant. Aber von dem Block müssen in Kürze noch 15mm runtergefräst werden, das mach ich dann im Freien, dann haben die Nachbarn auch was davon! :badgrin:

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#19

Beitrag von DoubleC » 14.05.2014, 20:06

capricky hat geschrieben:
Bine hat geschrieben:
Äh, was war noch mal das Thema .... :lol:
Holz, dit nach Babykotze stinkt! :cry:

Nee so schlimm wurde es nicht, ich brauchte nicht fräsen, die Bohle ist nach mindestens 8 Jahren in meinem Keller noch plan wie eine Richtplatte, nur ein bißchen geschliffen habe ich sie und da war der Geruch gar nicht so penetrant. Aber von dem Block müssen in Kürze noch 15mm runtergefräst werden, das mach ich dann im Freien, dann haben die Nachbarn auch was davon! :badgrin:

capricky
Vielleicht am 31.05. (Fatertach......Hümmelfaaaht)? Dann fällt das nicht so auf.......da ist ja im preussischen ähnlich viel Kotze inner Atmosphäre wie in München im Oktober(Achtung EKLIG)

Gruss


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Re: Ulme im Gitarrenbau

#20

Beitrag von Bine » 14.05.2014, 20:17

D2, das haste jetzt aus dem anderen Thread jeklaut :lol:

Aber im Oktober machen wir immer einen großen Bogen um München und um die Öffis !

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#21

Beitrag von Johannes » 08.02.2015, 16:46

Izou hat geschrieben:Also Rüsterholz wird doch auch für die Fabrikation von Möbeln und Parkett verwendet, müsste da nicht die ganze Hütte nach Erbrochenem riechen? Hm... (think) Bist du dir sicher, dass dir nicht früher schon mal jemand da drübergereiert hat... ? :D Nein, im Ernst, der Geruch wird verschiedentlich als "unangenehm" bei der Verarbeitung beschrieben.

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Gruss
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Das riecht definitiv übel. Wir hatten früher einen Parkett aus Rüsterholz. Kann mich noch erinnern wie wir den mal abgeschliffen haben, das war wirklich schlimm. Die Farbe und Maserung haben mir zwar sehr gefallen, aber als ein neuer Parkett fällig war, haben wir uns für Buche entschieden. Wir hatten bei unserem Verkäufer von Rudda zwar nach Rüster gefragt, aber der meinte, das wird kaum mehr verwendet und das müsste extra angefertigt werden, was teuer wäre. So scharf war ich dann auch nicht drauf, dass ich weiter nachgeforscht hätte, wo man das herbekommt.

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#22

Beitrag von kehrdesign » 08.02.2015, 18:22

Ich finde das ganze Theater um den Geruch von Ulme übertrieben. Es riecht sicher schon markant, ich kenne aber etliche "Düfte", die in einer ganz anderen Liga spielen. Da wir schon vor ewigen Zeiten Ulme für Griffe etwas höherwertiger Messersets serienmäßig verarbeitet haben, ist meine Sensibilität diesbezüglich ev. auch etwas abgestumpft.

Sicher entfaltet sich das auch stärker beim Schleifen als bspw. beim Hobeln. Die Decke meiner Kindergitarre habe ich weitgehendst mittels Geigenbauhobel und Ziehklinge geformt, so dass kaum noch zu schleifen war. Mit Flex und Fächerscheibe hätte das sicher auch anders ausgesehen (bzw. gerochen). ;)

Ulme empfinde ich übrigens als ein ziemlich attraktives Holz nicht nur durch die typische Markstrahlen-Struktur, sondern auch im Flanderschnitt (siehe Kindergitarre). Ein wesentlicher Grund dafür, dass es nicht öfters zu sehen ist, dürfte wohl auch in dem in den letzten Jahrzehnten stark dezimierten Vorkommen liegen. Wenn überhaupt, dann ist Ulme erstaunlicherweise aber zu vergleichsweise günstigen Preisen zu bekommen.

Deshalb meine Empfehlung an Gitarren- und Bassbauer: Wenn sich ein akzeptables Angebot auftut, nicht zögern, zugreifen. Der Geruch ist mE. (für nicht ausgesprochene Sensibelchen) nicht das Problem.

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#23

Beitrag von kehrdesign » 09.02.2015, 09:36

Johannes hat geschrieben: ... haben wir uns für Buche entschieden.
Übrigens gilt Buche-Schleifstaub als gesundheitlich sehr bedenklich (Maligne Lymphome als direkte Folge). Habe das Ergebnis die letzten beiden Jahre in der nahen Verwandschaft miterleben „dürfen“.
Atemschutz sollte beim Schleifen zwar obligatorisch sein. Dennoch meide ich seither Buche als Werkstoff weitgehendst.

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Re: Ulme im Gitarrenbau

#24

Beitrag von DoubleC » 09.02.2015, 10:05

kehrdesign hat geschrieben:
Johannes hat geschrieben: ... haben wir uns für Buche entschieden.
Übrigens gilt Buche-Schleifstaub als gesundheitlich sehr bedenklich (Maligne Lymphome als direkte Folge). Habe das Ergebnis die letzten beiden Jahre in der nahen Verwandschaft miterleben „dürfen“.
Atemschutz sollte beim Schleifen zwar obligatorisch sein. Dennoch meide ich seither Buche als Werkstoff weitgehendst.

(think) (think)

Ich frage mich, wie das dann mit der Verwendung von Buche zum Kalt- bzw. Heissräuchern von Fleisch und solchen Sachen ist.........da wird das Holz ja auch nur langsam verschwelt und die "Wirkstoffe" (Holzteer?) ziehen ins Räuchergut. Das macht die (Ess)Sachen haltbar, weil für Mikroorganismen giftiger, als für Makroorganismen (H. Sapiens).

(think) (think)

Was wohl in Robinie 'drin ist? Das Holz ist selbst im Boden und in Wasser über 30 Jahre stabil. Hoch allergen sind schon die Blütenpollen (Scheisszeugs!!!).

Aber insgesamt sollte man nicht vergessen, dass Hölzer, die relativ resistent gegen Schädlinge sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit als lebende Pflanze über potente biochemische Abwehrmechanismen verfügen, die weit über üblen Geruch hinaus gehen. Ich nehme mal ganz stark an, dass das ein Grund für die Gesundheitlichen Folgen bei Dauerexposition ist.

Der Feinstaub setzt sich ja ganz wunderbar auf der Nasenschleimhaut fest (Wofür die Nase ja da ist.....haarig und feucht zum Vorfiltern der Atemluft) und die biochemisch wirksamen Stoffe, die meist wasserlöslich sind, werden durch die Nasenflüssigkeit, die auch Enzyme zum Zerlegen von Bazillen enthält (Lysozym), aufs pässlichste aus dem puderfeinen Schleifstaub extrahiert und........Bäng. Der Rest wird dann in Richtung Feierabend als "giftiger Popel" entfernt.............

ABer Lymphome? Aua! Das ist ja wieder ma ein wunderbares Beispiel für die negativen "6 richtigen im Lotto". Normal ist ja eigentlich ein Adenokarzinaom in der Nasen-Nebenhöhlen Region...........Lymphome bestenfalls als Folgeerkrankung. Au Backe!

Gruss


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Re: Ulme im Gitarrenbau

#25

Beitrag von bea » 09.02.2015, 10:44

Mhmm, Holzstäube sind wohl generell ein gesundheitliches Problem. Ich reagiere z.B. recht stark auf Erlestaub (und auch auf die Pollen...)
LG

Beate

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