Prototyp-Holz

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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Titan-Jan
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Prototyp-Holz

#1

Beitrag von Titan-Jan » 30.01.2014, 13:01

Hi Leute,

mir schwirrt eine neue Konstruktion vor und ich will mir einen Gitarren-Prototypen bauen, um Shapings, Hals-Korpus-Übergang und Multiscale-Mensur zu Testen. Was würdet ihr empfehlen? Ich will keine Saiten aufspannen und keinen Ton erzeugen. Es geht rein darum ein Gefühl für die Dimensionen (auch in der Dicke) zu bekommen und die oben genannten Punkte mal trocken zu "befühlen" :roll: ;)

Das Zeug muss so billig wie möglich und leicht zu bearbeiten sein. Taugt da MDF aus dem Baumarkt? Schön wäre natürlich eine Plattendicke von 40mm...

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helferlain
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Re: Prototyp-Holz

#2

Beitrag von helferlain » 30.01.2014, 13:08

MDF wird sehr schwer und eine riesen Sauerei beim bearbeiten.

Was ist mit Styropor oder Pappe?
Grüße, helferlain
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Re: Prototyp-Holz

#3

Beitrag von Simon » 30.01.2014, 13:15

Hey! Ich steh zur Zeit vor der selben Problematik....
Würd irgendein Holz nehmen das nicht allzu schwer zu bearbeiten ist....
Ich denke gerade an Fichte o.ä.; ich werde ein paar Schreinerein bei uns abklappern und schauen was die übrig haben, kann auch gerne mehrteilig sein... :)

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Re: Prototyp-Holz

#4

Beitrag von Haddock » 30.01.2014, 13:31

Hallo,

ich habe solche Prototypen auch schon mit Hartschaum Isolationsplatten gemacht. Gibts auf jeder Baustelle für ein kleines Trinkgeld und lässt sich mit Schleifpapier relativ gut bearbeiten.

Gruss
Urs
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Titan-Jan
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Re: Prototyp-Holz

#5

Beitrag von Titan-Jan » 30.01.2014, 14:31

Geile Idee, Urs. Mir würde es auch gefallen, wenn ich die meisten Arbeiten mit dem Messer umsetzen könnte, statt die Fräse anzuschmeißen (bzw. in meinem Fall: jemanden suchen, der für mich SEINE Fräse anschmeißt... ;) ).

An Styropor stört mich auch etwas die Sauerei mit diesen kleinen Resten, die dann überall festhängen. Hartschaum könnte genau das richtige sein... was denkt der Rest?

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Re: Prototyp-Holz

#6

Beitrag von aljosha » 30.01.2014, 15:20

styropor/Styrodur/Hartschaum laesst sich super mit nem Loetkolben bearbeiten, ohne Sauerei
nur das Grob ausschneiden wirft etwas dreck ab...

wenn du ne Baustelle findest die gerade am Isolieren ist, kannst du da auch gleich die Heissdrahtsaege (ich nenn das Teil jetzt mal so...) verwenden, ist wie ne Bandsaege/Dekupiersaege bei Holz

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Re: Prototyp-Holz

#7

Beitrag von MarcoMUC » 30.01.2014, 16:57

Etwas oversized und nur für mehrfache Designstudien lohnend: Für Hartschaum gibt es CNC-ähnliche "Heissdraht-Schneidemaschinen" - könnte das eine oder andere Krankenhaus mit Strahlentherapie-Abteilung noch im Keller rumstehen haben. Damit hat man 'früher' (<2000; heute wohl nicht mehr?) Blei-Gussformen für die konformale Strahlentherapie hergestellt.

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Re: Prototyp-Holz

#8

Beitrag von Blackhawk » 30.01.2014, 18:24

Hi Jan,

potomac hat schon öfters Paulowina Holz verarbeitet. Wenn ich mich recht erinnere ist es sehr leicht und lässt sich auch gut verarbeiten.
Mit dieser Platte (geviertelt & verleimt) bekommst du einen Korpus mit einer Stärke von knapp 40mm hin:
http://www.obi.de/decom/product/Leimhol ... cm/3555208
Schöne Grüße

Blackhawk

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Re: Prototyp-Holz

#9

Beitrag von Isegrim » 31.01.2014, 11:27

3D-Drucker?

Ich würde ehrlich gesagt trotzdem mit Holz arbeiten. Muss ja kein teures Maserholz sein. Geh doch mal in eine Schreinerei und frag die nach Resten. Linde ist ein sehr beliebtes Schnitzholz, weil es weich ist und anders als Fichte wegen der kurzen Fasern nicht ausreißt.
Das hat auch den Vorteil, dass du eventuell doch mal Hardware installieren kannst. Und schlussendlich kannst du den Prototyp als Designstudie in deine Ausstellung hängen. ;) (Das sind dann die Teile die nach vielen Jahrzehnten Verschollenheit wieder auftauchen und am meisten wert sind :lol: )

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Re: Prototyp-Holz

#10

Beitrag von irgendwer » 31.01.2014, 11:41

Hallo,

Linde, aber auch Erle sollten günstig zu bekommen und für die Zwecke gut geeignet sein.

Werden die meisten Schreiner paar Stücke von rumliegen haben...

Gruss, Max
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: Prototyp-Holz

#11

Beitrag von helferlain » 31.01.2014, 12:20

Ich weiss ja nicht wann ihr zuletzt auf Schnäppchenjagd in Schreinereien wart. Da liegt heutzutage meist nur Buche und Eiche auf Lager. Also lieber vorher anrufen, bevor man einen ganzen Nachmittag mit "abklappern" verschwendet.
Grüße, helferlain
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Re: Prototyp-Holz

#12

Beitrag von capricky » 31.01.2014, 12:24

Stellt euch mal nicht so an! 8) Man kann auch einen Holzkern nehmen (Reste) und den mit Hartschaumplatten bekleben, oder den Holzklotz einlassen. So hat man einen tragenden Teil und einen "creativen Teil" zum leichten Formen und Stylen. Das zusätzliche Gewicht macht den Prototyp auch noch realer.

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Re: Prototyp-Holz

#13

Beitrag von Joachim » 01.02.2014, 00:22

Warum um Himmels Willen nicht Tanne/Fichte? Billig,überall zu haben, leicht zu bearbeiten und sogar ein super Tonholz. Evt Stücke zusammenkleben.
Gruss Joachim

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Re: Prototyp-Holz

#14

Beitrag von Izou » 26.02.2014, 15:40

Was haltet ihr von Balsaholz? Wenn es ja "nur" ein Prototyp werden soll. Ist leicht zu bearbeiten, und man kriegt wunderbar ein Gefühl für die Dimensionen.
Gruss Marcel

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Re: Prototyp-Holz

#15

Beitrag von Haddock » 26.02.2014, 17:45

Hallo,
Izou hat geschrieben:Was haltet ihr von Balsaholz? Wenn es ja "nur" ein Prototyp werden soll. Ist leicht zu bearbeiten, und man kriegt wunderbar ein Gefühl für die Dimensionen.
da kannst Du schon fast Linde nehmen, den könntest Du dann auch gebrauchen.....

Gruss
Urs

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Re: Prototyp-Holz

#16

Beitrag von Herr Dalbergia » 26.02.2014, 21:15

Balsa ist aber alles andere als Billig....ich hab ja keine ahnung wo ihr so her kommt, aber gibts bei euch keine sägewerke????? Hingehen, Kasten Bier in der Hand...Holz mitnehmen.....

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Re: Prototyp-Holz

#17

Beitrag von Trisman » 26.02.2014, 23:13

Ich würde auf jeden Fall ein Material nehmen, dass auch ein gewisses Gewicht hat. Denn wenn du einen Prototypen baust, bei dem du die Haptik besser abschätzen kannst, spielt das Gewicht eine enorme Rolle. Nimm mal zwei gleich große Kugeln in die Hand, eine aus Styropor und eine aus Holz oder Metall, du wirst dann fühlen was ich meine. Nicht nur das gefühlte Gewicht ändert sich, sondern auch die Haptik insgesamt.

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Re: Prototyp-Holz

#18

Beitrag von capricky » 26.02.2014, 23:19

Das gute alte Pappmaschee tut es doch auch. Zeitungspapier und Tapetenkleister. Man kann es schleifen (wenn es trocken ist) und wieder aufbauen, wenn mal irgendwo etwas zuviel abgetragen wurde.

capricky - der sowat inne Schule jelernt hat!

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