GitarreBassBau.de

Hallo ihr Holzexperten,

was muss man beachten, wenn man Holz in der Wohnung lagert?
Da ich keine Werkstatt und erst Recht keinen extra Raum für die Holzlagerung habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als das Holz in der Wohnung zu lagern. Was muss man dabei beachten? Soweit ich weiß:
- nicht zu nah an der Heizung
- so, dass es nicht einseitig im Luftzug ist
- Wohnung ist besser als Keller (feucht, zugig und kalt)

Und sonst? Kann ich das Holz einfach im Kleiderschrank oder unterm Bett lagern? Ich versuche ein größeres Holzlager zu vermeiden und nur bei vertrauensvollen Händlern zu kaufen und das Holz dann auch (mehr oder weniger) direkt zu verbauen. Aber wenn Reste übrig bleiben... wohin dann damit?

Ich weiß, ein wohltemperierter und Feuchtigkeitskontrollierter Raum wäre optimal. Aber ich wohne dort nun mal und werde mich mit Lüften und Heizen nicht nach dem Holz richten, sondern nach dem persönlichen Wohlbefinden (meiner Frau ). Meine Gitarren sind schließlich auch im Wohnzimmer. Was denen nicht schadet, dürfte den Holzrohlingen auch nichts machen oder?
Da Gitarren ja angeblich am besten im Koffer gelagert werden, dürfte der Kleiderschrank wohl der beste Ort für's Tonholz sein, denke ich mal...

Ich machs auch so, nur dass ich keine Wohnung sondern nur ein Zimmer hab...

Mein Gedanke ist folgender: Meine Gitarren stehen in meinem Zimmer, also muss es ideal sein, wenn das Holz aus dem mal eine Gitarre wird auch dort lagert und auf diesen Raum eingestellt ist.
KA ob das stimmt, aber bisher bin ich gut damit gefahren.

Ich habe das Holz auch unterm Bett und in irgendwelchen Ecken, ist nichts empfindliches dabei also auch keine besonderen Lagerbedingungen.
Reste werden gesammelt (sofern von sinnvoller Größe) und wenn möglich weiter verwendet;
Ansonsten haben wir einen Holzofen...

Außenwände solltet Ihr nach Möglichkeit vermeiden. Vor kurzem hat sich das eine Blatt der schönen Maserbirne, das ich der Not gehorchend an einer Außenwand lagerte, geworfen. Die zweite Hälfte ist gerade geblieben.

Moin Jan,

ich habe mich ja in der letzten Zeit wegen ein paar "Problemhölzern" intensiv mit dem Thema Holzlagerung beschäftigt.

Zu obgen Ausführungen kann ich folgendes noch anmerken:

-Unter dem Bett würde ich Holz wegen mangelnder Luftzirkulation nicht lagern
-Ebensowenig im Schlafzimmer, da über Nacht die Luftfeuchtigkeit doch ganz schön ansteigen kann
-dünnes Holz unbedingt liegend lagern

Ich würde es im Flur oder Wohn- oder Arbeitszimmer lagern.
Problematische Hölzer wie Ahorn, Nussbaum, Zwetschge,... nach unten, und dann mit Stapelhölzern (wegen der Luftzirkulation) einen Turm bauen.
Diesen dann von oben zusätzlich beschweren.

Mein Holzlager sieht jetzt nach meinen neusten Erkenntnissen so aus:
Positives Nebenergebnis: Das Regal ist jetzt voll, also kann ich kein Holz mehr kaufen. (Mal gucken wie lange ich das durchhalte... )

Viele Grüße,
Philip

PS: Die Temparatur- und Luftfeuchtigkeitswerte stimmen so nicht. Hatte den Luftentfeuchter gerade erst rüber geholt. Bin im Moment so bei 20-21°C und 45-55% rel. Luftfeuchte.

Das Regal ist jetzt voll, also kann ich kein Holz mehr kaufen

der witz war gut, den muss ich mir merken...

Am besten erstmal ein "Rudel" preiswerter Hygrometer kaufen. Ich habe da mal 5 Stück für 10€ gekauft. Nicht über die Qualität nörgeln, die tun seit 2 Jahren zuverlässig ihren Dienst und wenn ich Zweifel an den angezeigten Werten habe, kann ich sie jederzeit mit einem besseren Hygrometer vergleichen - Abweichungen +/-1%. Damit kann man detailiert das Wohnungsklima überprüfen. Meine edelsten Hölzer lagern unterm Bett (soviel sind es gar nicht, vorwiegend Griffbretter und ein paar Hälse), da herrscht das gleiche Klima, wie im Rest der Wohnung, Sommer bis Winter 21 - 24°C und 39 - 44% rel. Luftfeuchte. Für Luftbewegung sorge ich selber, ich bin ein unruhiger Schläfer (behauptet meine Frau )Nach Tabelle entspricht das einer sich einstellenden Holzfeuchte von 8%, das ist beruhigend. In der Werkstatt muss ich für 50% schon einigen Aufwand treiben, das sind es dann zwischen 15 und 20°C, entspricht einer Holzfeuchte von 10%...könnte besser sein.
In der Regel wird der Wohnraum für den Amateur schon der geeignetste Lagerbereich sein. In Schränken würde ich aber nichts lagern, auf Schränken wäre optimal

capricky

http://www.ebay.de/itm/Digital-LCD-Ther ... 2a29f25e46

Kann man auch in Hongkong kaufen, dauert etwa 14 Tage

So mache ich es auch. Der Großteil lagert in einer Abstellkammer, da herschen je nach Jahreszeit zwischen 39% und 49% rel. Luftfeuchte, Temperatur wechselt ebenfalls nach Jahreszeit, bis jetzt gab es keine Probleme.
Ein paar Bohlenabschnitte stehen im Flur, dort wechselt das Klima wohl etwas stärker, aber auch hier bis jetzt keine Auffälligkeiten.

Gerade habe ich mir den hier so oft gelobten Trotec Luftentfeuchter besorgt. Er arbeitet seit knapp 3 Stunden in einem 30m² großen Raum und hat ihn inzwischen um knappe 10% rel. Feuchte gesenkt. Den werde ich wohl langfristig in die Abstellkammer stellen, bei Bedarf wird dann damit auch der große (Wohn)Raum reguliert, bevor ich leime.

Man kann also getrost überschaubare Mengen in der Wohnung lagern, ohne einen erhöten Aufwand zu betreiben.
Viel schwieriger finde ich den Transport von Hölzern vom Händler zum eigenen Lagerort. Ich habe im Winter einige Fichtendecken gekauft, die wurden in einer unklimatisierten Halle gelagert. Da hatte ich schon Angst, daß die mir verziehen, oder sogar reißen könnten, wenn der Klimawechsel zu schnell durchgeführt wird. Ich empfehle sowas in Decken, oder Folie einzupacken, dann kann sich das Holz etwas langsamer dem Klima anpassen.

capricky hat geschrieben:In Schränken würde ich aber nichts lagern...

Weil...? Meine Frau wird nicht begeistert sein, wenn ich jetzt überall neben das Sofa, auf den Nachtisch oder ins Bücherregal Holzbohlen lege und mögen sie auch aus noch so schönem Holz sein Muss mir schon irgendeine Schranklösung überlegen und dachte aus, es spricht ja nichts dagegen, da die Gitarren optimalerweise ja auch im Koffer (ähnlich wie Schrank oder nicht?) gelagert werden.

Doch, Zedernholz würde ich im Schrank lagern - garantiert kein Mottenbefall!
Mit dem Schrank formuliere ich mal anders, wenn ich die Wahl hätte zwischen "aufem" und innem" Schrank, würde ich auf dem Schrank jederzeit vorziehen, denn da ist mehr Luftbewegung, als in dem Schrank.
Ein Gitarrenkoffer ist die beste Möglichkeit ein Instrument zu transportieren, er verzögert schnelle Temperatur- und Klimaschwankungen. Bleibt der aber an einem Ort mit ungeeigneten Bedingungen liegen, ist das für Koffer und Instrument nachteilig. das dürfte schon ab 60% Luftfeuchte sein.
Ansonsten gibt es auch den gewidmeten Trockenschrank, hat den nicht auch Cumpiano beschrieben? Wir auf alle Fälle schon mal in früheren Diskussionen zum Thema Holztrocknung. Also ein kleiner Schrank, eine Truhe oder Kiste, mit eingebauter Glühlampe (etwa 25Watt), einem Lüfter (PC-Netzteil) und einem Luftentfeuchter mit Peltierelement (kompressorlos, Stromverbrauch ~50Watt, keine 100€), Das ist die Trockenkammer des kleinen Mannes.

capricky

edit: Also sowas hier: http://www.ebay.de/itm/Luftentfeuchter- ... 232c3175f6
Man braucht keinen extra Ventilator und keine Glühlampe zum Heizen (es wärmt mit seinen 33 Watt selbst), allerdings sind 60dB vielleicht auf Dauer im Wohnbereich etwas nervig? ...das gibt es sicher auch in leise...

...hier: http://www.ebay.de/itm/Mini-Luftentfeuc ... 27d4521822

Also ich lagere mein Holz auch im Wohnzimmer und im Flur, und zwar auf dem Schrank. Im Wohnzimmer nur soviel, dass man es von vorne nicht sehen kann. (ganz nach hinten schieben, das erhält den Hausfrieden... ) Im Flur habe ich die Erlaubnis, den Raum zwischen Schrank und Decke voll auszunutzen...

Ich habe mir auch zwei Haarhygrometer im Baumarkt gekauft und mir zwei Plätzchen mit möglichst geringen Feuchtigkeitsschwankungen gesucht.

Ja ich denke wenig Feuchtigkeit ist eigentlich das wichtigste, klar sonst quillt das Holz einfach aus. Termiten sollten auch nicht unbedingt im Haus wohnen ..
Aber ansonsten gibt es für Holz keine besonderen Lagerbedingungen..

bananaboat hat geschrieben:Aber ansonsten gibt es für Holz keine besonderen Lagerbedingungen..

Hm....Hmmmmmmmmmmmm
Das würde ich so nicht stehen lassen!
Obiger Satz gilt nicht mal für Brennholz, für "Tonholz" (nicht im Sinne von Klangvodoo, sondern dem besonderen Verwendungszweck angemessene Holzqualität und Lagerung) schon gleich gar nicht!

Na ja, das kommt sicherlich auch noch auf die entsprechende Spezies und die Form des Holzes an. Einen geflammten Palisander Zargensatz, oder eine Fichtendecke würde ich schon behutsamer behandeln, als einen 50mm starken Khayabody (Blockware).

also wenn ich keine so große Werkstatt hätte würd ich mein Instrumentenholz vor dem Sofa schön stapeln und oben ne Glasplatte drauflegen. Und fertig ist der neue Couchtisch! (hmmmm...) Hälse längs, Bodies quer...