bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarre

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

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Arsen
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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#51

Beitrag von Arsen » 04.05.2013, 20:44

Nur ein kurzer Kommentar meinerseits, weil ich gerade nur ganz kurz Zeit habe:
Ich habe eine Doku gesehen über die Forschung zu diesem "klangverbessernden" Pilz.
Die Forscherin (ich glaube das war in der Schweiz) hat über lange Zeiträume hunderte von Holz- und Pilzproben genommen, bearbeitet, etc.
Es ging hier um wahrscheinlich hunderte verschiedene Arten, Unterarten, evtl. sogar genetische Varianten innerhalb einer Art -
bis sie irgendwann "den" Pilz gefunden hat.
Blaufäule ist nun aber ein Sammelbegriff für verschiedene Pilze die ein Symptom hervorrufen, anhand dem das ganze dann benannt wird - Blaufäule eben (wenn ich das durch kurzes lesen hier und da jetzt richtig aufgenommen habe).
Und da passt die Behauptung und die Forschung für mich einfach nicht logisch haltbar zusammen.

Aber ich bin kein Experte und werde mich jetzt hier lieber argumentativ raushalten.

Das Angebot zum Besuch ist natürlich Klasse, da schließe ich mich Ganorin an :D
Gruß, Arsen

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#52

Beitrag von bea » 04.05.2013, 21:54

Hallo Christian,

ich kann Dich gut verstehen.

Kritisiert an Herrn Stoll und seinem Händler habe ich allerdings nur, dass er die VooDoo-Story von der Klangverbesserung aufgetischt hatte. Das wäre nun wirklich nicht notwendig gewesen.

Außerdem ist es letztlich genau dieses Storytelling, das bei der Kundin dann schlußendlich doch zum Verdruß führte. Wenn es einfach geheißen hätte, dass das eine hochwertige Decke mit einem Lagerungsfehler ist, der zwar die Schönheit beeinträchtigt, aber klanglich keine Nachteile hat, wäre die Sache doch ok gewesen. Und dann hätte die Gitarre vielleicht nicht diese Käuferin gefunden (die dann weitergesucht und vermutlich ein anderes, optisch ansprechenderes Modell der gleichen Serie gekauft hätte).

Und wenn der Stützpunkthändler richtig pfiffig gewesen wäre, hätte er bei Herrn Stoll rückgefragt und versucht, ein optisch ansprechenderes Exemplar aufzutreiben.

Wenn die gezeigte Gitarre klanglich wirklich inherhalb dieser Serie herausgeragt, hätte sie sicherlich irgendwann auch einen Käufer gefunden. Einen, der die Bläue akzpetiert und das Instrument wertgeschätzt hätte.
LG

Beate

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#53

Beitrag von potomac » 04.05.2013, 22:43

Waren die Geigen des Hörtests, die so viel besser mit Pilz geklungen haben, auch blau? Oder oder waren da gar die Zuhörer und Juroren mit Pils behandelt worden? Man weiß es nicht.....
Gruß
Wolfgang

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#54

Beitrag von nana » 04.05.2013, 23:53

Es ist, denke ich, erkenntlich geworden, dass ich absolut keine Ahnung vom Gitarrenbau, Hölzern etc. habe.

Ich wollte für den Einstieg eine vernünftige Gitarre, keinen 100-Euro-China- Export.
Im Internet habe ich dann von Herrn Stoll erfahren, der in einschlägigen Foren empfohlen wurde.
Daraufhin habe ich geguckt, wo diese Gitarren angeboten werden und wie ich bereits geschrieben habe, konnte ich eine Gitarre, aus den gleichen Hölzern, bereits im letzen Jahr ausprobieren und vergleichen.

Diese Gitarre fand ich wirklich toll und sie war eigentlich schon an mich verkauft...
Sie sollte noch eingestellt werden und am Abholtag entdeckte ich eine ziemlich große Macke, die mMn vorher nicht da war...

Naja, jetzt fand ich eine Gitarre, aus den selben Hölzern, in einem anderen Laden.
Optisch keine Augenweide, aber mit einer besonderen Geschichte.

Wie Bea schon schrieb: Hätte man mir erzählt, dass eine eine Decke aus der Oberklasse verbaut wurde, die einen optischen Fehler besitzt, wäre das ok gewesen. Das war mir zum Zeitpunkt des Kaufes nicht bekannt. Stattdessen bekam ich eben die Geschichte mit den klangverbessernden Pilzen zu hören, die auch noch wissenschaftlich bewiesen sei.

Aufgrund des guten Rufes von Herrn Stoll, des Anspielens einer Gitarre gleicher Bauart und der Aussage "Wissenschaftler haben bewiesen..." habe ich diese Gitarre gekauft.
Trotzdem habe ich mich gewundert, warum ich bislang keine Gitarren im Laden gesehen habe, die so aussahen.
Da ich neugierig bin, habe ich nach Antworten gesucht.
Ich habe mich an dieses Forum gewendet, um auch unabhängige Meinungen zu hören und als hier niemand von einer Studie über Bläuepilze, die die Akustik eines Instruments verbessern, wusste, habe ich den Wissenschaftler angeschrieben, der benannt wurde.

Für mich ist es schon ein Unterschied, ob man eine Aussage aufgrund seiner persönlichen Erfahrung macht, oder ob man sich auch wissenschaftlicher Studien bedient, um seine Aussage zu stützen. Wie gesagt, ich bin neugierig und versuche den Dingen auf den Grund zu gehen.

Zum Holz, das für Zargen und Boden benutzt wurde: Ich wiederhole mich, ich habe keine Ahnung vom Gitarrenbau und kann deshalb die Qualität von Hölzern überhaupt nicht einschätzen.
Der größte Ast in der Zarge ist keine 6 mm groß.
Herr Stoll hat mir aber eine lebenslange Garantie angeboten, falls ich die Gitarre behalte.

Zum Klang der Gitarre: Ich glaube, dass die Gitarre gut klingt. Bei der tiefen E- Saite, bin ich mir nicht so sicher, aber das ist ein anderes Thema...
Im Nachhinein kann ich die Gitarre schlecht vergleichen...
Die Gitarre, die ich vor einem Jahr getestet habe, und die nach meiner Erinnerung keine optischen Fehler hatte, war super!
Damals hatte ich sie mit einer Reihe anderer Gitarren verglichen.
Ob diese Gitarre besser, oder schlechter klingt: Wer weiß?

Der Einladung zu einem Werkstattbesuch würde ich gerne folgen aber ich glaube, naja....
Ich hätte echt Spaß daran und noch lieber würde ich selbst Hand anlegen wollen.
Mir fehlt nicht nur das Know-how, sondern auch das Werkzeug, das beim Gitarrenbau notwendig ist, aber ich glaube, dass das etwas ist, woran ich Gefallen finden würde.

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#55

Beitrag von bea » 05.05.2013, 01:00

nana hat geschrieben: Im Nachhinein kann ich die Gitarre schlecht vergleichen...
Die Gitarre, die ich vor einem Jahr getestet habe, und die nach meiner Erinnerung keine optischen Fehler hatte, war super!
Damals hatte ich sie mit einer Reihe anderer Gitarren verglichen.
Ob diese Gitarre besser, oder schlechter klingt: Wer weiß?
Geh doch einfach mal davon aus, dass es keine Welten sind, die die beiden Stoll-Primera-Gitarren trennen. Es gibt schließlich noch genügend andere Faktoren, die die klanglichen Qualitäten einer Gitarre bestimmen. Von daher weißt Du ja, dass Du eine Gitarre besitzt, die klanglich im Vergleich besteht.

Wenn es Dir gelingt, die Gitarre so wie sie ist - in ihrer Preisklasse Aschenputtel, also äußerlich unvollkommen, aber mit wirklich guten inneren Werten - anzunehmen, hast Du viel für Dich gewonnen. Vielleicht begleitet sie Dich ja ein Leben lang, vielleicht werden Deine Kinder irgendwann mal glücklich auf diesem Instrument spielen.

Und was die Lust am Bauen angeht: man kann es lernen, indem man es einfach ausprobiert, natürlich systematisch. Man muss sich nur auf das Handwerk einlassen. Für den Fall der Fälle gibt es auch Bauseminare...
LG

Beate

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#56

Beitrag von potomac » 05.05.2013, 02:42

Naja, ....'tschuldigung aber eigentlich wussten wir schon von dieser Studie (siehe hier: http://gitarrebassbau.de/viewtopic.php? ... ari#p32148), es ist ja nicht so, dass wir schlecht informiert oder gar ignorant wären.

Aber jemand wie wir, der sich intensiv mit Musikinstrumentebau beschäftigt aber keinen kommerziellen Erfolg braucht, sieht all diese schönen Studien vielleicht etwas entspannter und differenzierter. Wir haben in den letzten 50 Jahren schon so viel leicht zu durchschauenden Voodoo vorgelogen bekommen, dass wir uns ungern auf die nächste Legende einlassen. Die Pilzstudie ist wahnsinnig speziell, nicht von Pilzspezies zu Spezies unbedenklich übertragbar und zu alledem geschieht der Pilzbefall nicht zufällig auf irgendeinem Teil (wie bei der vorliegenden Gitarre, sondern wird bewusst und gesteuert in der Geige erzeugt.

Ich persönlich habe sowieso Zweifel an dieser Studie, aber sollte diese tatsächlich wissenschaftlich Test standhalten (oder stand gehalten haben), dann kann man sie trotzdem nicht 1:1 auf eine Gitarrendecke mit Bläuepilz übertragen. Die Anforderungen, hinsichtlich Statik und Klangübertragung sind bei Geigen- und Konzertgitarrenkonstruktion grundlegend verschieden.
Gruß
Wolfgang

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#57

Beitrag von clonewood » 05.05.2013, 06:55

Der größte Ast in der Zarge ist keine 6 mm groß.
das glaube ich nicht.....ich schätze ihn auf mindestens 10 mm (man sieht ihn ja nur halb)
ast.jpg

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#58

Beitrag von nana » 05.05.2013, 09:00

clonewood hat geschrieben:
Der größte Ast in der Zarge ist keine 6 mm groß.
das glaube ich nicht.....ich schätze ihn auf mindestens 10 mm (man sieht ihn ja nur halb)
ast.jpg
.... keine 6 mm, das schließt ja nicht aus, dass er größer ist. ;)

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#59

Beitrag von clonewood » 05.05.2013, 09:29

ok...ich habe es verstanden...

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#60

Beitrag von bea » 05.05.2013, 11:36

Aber Nana, sag doch mal, wie Dir die Gitarre klanglich gefällt.
LG

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#61

Beitrag von capricky » 05.05.2013, 12:21

bea hat geschrieben:Aber Nana, sag doch mal, wie Dir die Gitarre klanglich gefällt.
Siehe Post 54:
nana hat geschrieben:Zum Klang der Gitarre: Ich glaube, dass die Gitarre gut klingt. Bei der tiefen E- Saite, bin ich mir nicht so sicher, aber das ist ein anderes Thema...
Im Nachhinein kann ich die Gitarre schlecht vergleichen...
Die Gitarre, die ich vor einem Jahr getestet habe, und die nach meiner Erinnerung keine optischen Fehler hatte, war super!
Damals hatte ich sie mit einer Reihe anderer Gitarren verglichen.
Ob diese Gitarre besser, oder schlechter klingt: Wer weiß?
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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#62

Beitrag von capricky » 05.05.2013, 21:04

Micha65 hat geschrieben: Wir gehen mal davon aus das es ein qualitatives hochwertiges Instrument aus guten Hölzern
ist was auch klanglich hervorsticht.l
Nee, gehen wir nicht. Wir gehen davon aus, dass es ein hochwertiges Instrument aus optisch minderwertigen Hölzern ist. Das ist nicht zu übersehen...oder nun doch? Erinnert euch mal an "des Kaisers neue Kleider". Der war nackig, der Kaiser, aber alle lobten die Eleganz seiner Kleider, bis auf die Kinder...

Eigentlich wäre das Thema doch schon entspannt durch gewesen, ja wenn der Meister dann nicht selbst das Wort ergreifen hätte müssen :roll:.
Ich meine, wenn es schon nicht zu einer wie auch immer formulierten Demut reicht, dann sollte man Anwürfen aus dem "Internet" doch besser mit Ignoranz begegnen, das geht mühelos und stressfrei, frei nach dem Motto - "was kratzt es eine deutsche (Meister-)Eiche, wenn sich ein paar (Foren-)Wildsäue daran schubbern?" Aber die nun hier dargebotene Arroganz ist wirklich erschütternd und wirkt mit Sicherheit kontraproduktiv. So bestätigt man nur alle der hier erhobenen Behauptungen, auf gut deutsch - das war ein Schuss ins eigene Knie!
Wir, die in diesem Business tätigigen, sind alle keine Heiligen, diese Geschichten und Legenden vielfältigster Art sind allgegenwärtig und auch mir nutzen sie letztendlich. Aber man muß auch mal wissen, wann und wo genug ist.
Ich wollte mich deshalb auch gar nicht weiter mit der seltsamen rethorischen Freikletterei, die zum Thema Holzpilz vorgeführt wurde beschäftigen, verstiegen ist verstiegen. Doch wenn ich mal so ein Stück "mitklettere", dann kommen zwei Fragen auf: 1.) Klingen jetzt alle "pilzfreien" Gitarren mit optisch hervoragenden Hölzern aus des Meisters Hand dann nur noch durchschnittlich, sind also einfach teurer der Schönheit wegen? (dann hätte nana mit ihrem Kauf der Klangpilzgitarre ja richtig Dusel gehabt) und 2.) ist es eigentlich wissenschaftlich nachgewiesen, daß der Pilz (Sporen) nicht pathogen wirkt? (think) Antworten sind nicht notwendig , das waren rein rethorische Fragen!
Mir ist etwas schleierhaft wie ein renommierter Handwerker ohne Not (oder doch?) mit solch Instrumenten fragwürdiger Materialwahl, seinen guten Ruf leichtfertig auf's Spiel setzen möchte. Diese "Publikumsreaktionen" hier und irgendwann woanders waren doch absehbar, wenn man das Geschäft wirklich kennt. Ich hätte schon ein paar Erklärungen, keine wäre schmeichelhaft.

capricky

Edith sagt, ich sollte dankbar sein, daß hier "nur" ein libanesischer Poet bemüht wurde, und nicht Albert Einstein und Werner Heisenberg, wie in einer Diskussion namhafter deutscher Gitarrenbauer, wo es um die Verleimung einer Kopfplatte ging.
Dieser Mikhail Naimy scheint ja ein unerschöpflicher Quell universeller Weisheiten zu sein, deshalb ist es mir ein dringendes Bedürfnis, hier auch ein Zitat anzuhängen:
Lass die Dinge in Ruhe und mühe dich nicht ab, sie zu ändern. Denn sie erscheinen, als was sie erscheinen nur, weil du erscheinst, als was du erscheinst. Die Dinge sehen und sprechen nur wenn du ihnen Gesicht und Sprache leihst. Wenn sie eine hartherzige Sprache sprechen, gib dann alleine acht auf deine Zunge. Wenn sie hässlich aussehen, untersuche dann zuerst und zuletzt dein Auge. Verlange nicht von den Dingen, dass sie ihre Schleier ablegen. Entschleiere dich selbst, und die Dinge werden entschleiert sein. (Mikhail Naimy)

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#63

Beitrag von aljosha » 05.05.2013, 21:13

1.) Klingen jetzt alle "pilzfreien" Gitarren mit optisch hervoragenden Hölzern aus des Meisters Hand dann nur noch durchschnittlich, sind also einfach teurer der Schönheit wegen?
du musst das anders formulieren

bei den optisch perfekten Meistergitarren ist das klangliche Potential nicht vollkommen ausgeschoepft, zum vorzug der Optik...

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#64

Beitrag von capricky » 05.05.2013, 21:18

aljosha hat geschrieben:

du musst das anders formulieren

bei den optisch perfekten Meistergitarren ist das klangliche Potential nicht vollkommen ausgeschoepft, zum Vorteil der Optik...
Perfekt formuliert! (clap3) ... ich habe nur ein Wort leicht optimiert

capricky ;)

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#65

Beitrag von DoubleC » 06.05.2013, 10:44

capricky hat geschrieben:...............daß hier "nur" ein libanesischer Poet bemüht wurde, und nicht Albert Einstein und Werner Heisenberg, wie in einer Diskussion namhafter deutscher Gitarrenbauer..................................
Och, Der olle EInstein ist für alle Bereiche des humanen Miteinander gut: "Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind: Das All und die Dummheit der Menschen........" Das ist klar und unumwunden formuliert..........nicht dieses orientalische Gesäusel........

In der Popularmusik ist die Story nunmal immens wichtig.........


Hauptsache die diskutierte Guitare tut, was sie soll..........Und hier im Forum wird ja eh' keiner eine Manufaktur- oder Fabrikguitare kaufen wollen (oder?)......



DoubleC


EDITH: Das Originalpaper von Schwarze gibt es hier zu lesen...........DER Knabe hat Weissfäule (Physisporinus vitreus) und Weich(?)fäule (X. longipes) auf ihre Fähigkeit mittels gezielter Zerlegung der Holzstruktur die Klangeigenschaften des Holzes zu beeinflussen, untersucht. Von Blaufäule kein Wort...........

Kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass man in grösserem Masstab AAAAA-Grade Meisterdecken mit Lignin/Hemicellulose/Cellulose abbauenden Pilzen einlegt, um dann ......... Matsch in den Händen zu halten??????? Wie soll das gehen?

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#66

Beitrag von bea » 06.05.2013, 11:39

DoubleC hat geschrieben: Hauptsache die diskutierte Guitare tut, was sie soll..........Und hier im Forum wird ja eh' keiner eine Manufaktur- oder Fabrikguitare kaufen wollen (oder?)......
Doch. Ich zum Bleistift. Frau kann nicht alles bauen, und nicht immer gleichzeitig und dann, wenn sies braucht.
LG

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#67

Beitrag von capricky » 06.05.2013, 11:47

DoubleC hat geschrieben:.... Wie soll das gehen?
Tja, das ist eine gute Frage und noch eine wäre: wie kontrolliert man denn das Wachstum des Pilzes, damit er die Holzstrukturen / Zellinhaltsstoffe gleichmäßig "abbaut"? Eher dressiert man doch ein Rudel Holzwürmer, damit sie ein Schallloch kreisrund im gewünschten Durchmesser auf den zehntel Millimeter ausfressen.

capricky - so eine blöde Story (wall)

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#68

Beitrag von capricky » 06.05.2013, 11:52

DoubleC hat geschrieben:..........Und hier im Forum wird ja eh' keiner eine Manufaktur- oder Fabrikguitare kaufen wollen (oder?)......

Ähh ja, ich gestehe, ich tue es sogar leidenschaftlich gern und zwar gebrauchte, günstige, namhafte Instrumente! 8)

capricky

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#69

Beitrag von DoubleC » 06.05.2013, 12:19

@Bea & @Capricky:

Och Menno!

Wir sind ganz offensichtlich alle nur Menschen (offensichtlich Frau auch ;) ).............ich stelle fest, dass ich auch manchmal schwächlich werde........der Vorteil am (volumenmässig erfolglosen) Basteln neben dem Berufsleben ist, dass man nicht soooo viel hmmmmnja - wollnmasagen nicht uuuunebdingt notwendiges- Ausrüstungszeugs ansammelt.........und die Mitbewohner ab & an mit selbstgebasteltem überraschen kann (Balkongtische besänftigen ja ganz unbemein.....wenn mal wieder schwere Pakete gekommen sind........).
BTW: Ich stelle fest, dass ich mich letztes Jahr zum Wettbewerb angemeldet habe, und noch gar nix anfangen konnte........ :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: peinlich..........muss mich abmelden.... :shock: :shock: einkaufen geht leichter........

Ich bezweifle, ob ich selbst mit einer Conde Hermanos noch ansatzweise Flamenco hinbekomme........obwohl mir das GAS-Engelchen eigentlich permanent zuflüstert, dass ich ganz besonders und nur mit einer solchen Gitarre bewaffnet wie Paco de L. spielen kann.............möchten tu ich es schon.......SEUFZ!

Ich mach mir jetzt ein Pilzomelette weil die Agaricaceae das gerührte Eiweiss in seiner Struktur besonders flauschig machen und die degustatorische Frequenz aufs convenienteste an das Dotterprotein angleichen.......... :D :D Aus diesem kühlen Grunde wird ja von echten Kennern aus der Stradivari-Ecke Tuber melanosporum aus der Gattung der Ascomyceten (siehe Bläue) auf Stärke-Saccharomyces cerevisiae-Gemische in Verbindung mit Büffelmozzarella und kampanischen Fettsäuregemischen aufgebracht............→ gustatorische & olfaktorische Optimierung mittelmässiger Grundnahrungsmittel :D :D

Gruss

Double"Pantagruel"C

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#70

Beitrag von capricky » 06.05.2013, 14:30

...und es gibt sie doch....eindeutig...verdammt! :?

http://shop.mein-schoener-garten.de/dek ... 18519.html

capricky

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#71

Beitrag von M5PM » 06.05.2013, 20:50

capricky hat geschrieben:...und es gibt sie doch....eindeutig...verdammt! :?

http://shop.mein-schoener-garten.de/dek ... 18519.html

capricky
:D
Gruß Oliver



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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#72

Beitrag von aljosha » 06.05.2013, 21:32

irgendwie hab ich das Gefuehl ihr nehmt das Thema gar nicht richtig ernst :(

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#73

Beitrag von clonewood » 06.05.2013, 22:08

so wie ich es verstehe ist das Thema längst durch....

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#74

Beitrag von nana » 06.05.2013, 22:40

clonewood hat geschrieben:so wie ich es verstehe ist das Thema längst durch....
Ja, ist es!

Ich fasse zusammen:
Meine Gitarre sieht kacke aus, was aber nicht heißt, dass sie deshalb auch schlecht klingen muss.

Dass Bläuepilze den Klang verbessern, ist nicht wissenschaftlich bewiesen, was aber nicht bedeutet, dass sie keine Wirkung haben können.

Gibt es eigentlich Studien darüber, dass Bläuepilze bewusstseinsverändernde Fähigkeiten besitzen?

Ich glaube, inzwischen mag ich meine Gitarre wegen ihrer optischen Unvollkommenheit.
Wir ähneln uns; ich bin sicherlich auch nicht optisch perfekt. ;)

Naja, Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters...
Auf die inneren Werte kommt es an und es mag sein, dass ich sie aufgrund meiner Unerfahrenheit nicht richtig einschätzen kann.

Auch wenn der Erbauer meiner Klangpilzgitarre (schönes Wort! :lol: ) böse auf mich ist:
Wenn ich mich dazu entscheide, sie zu behalten, werde ich ihn noch mal belästigen müssen, wegen der angebotenen Garantie.

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Re: bläulich-grüne Flecken auf der Fichtendecke einer Gitarr

#75

Beitrag von jhg » 06.05.2013, 23:08

nana hat geschrieben:
Gibt es eigentlich Studien darüber, dass Bläuepilze bewusstseinsverändernde Fähigkeiten besitzen?
Das bekommst du nur heraus, wenn du die Gitarre nicht nur spielst, sondern auch rauchst :D :D :D

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