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von taxman » 31.03.2015, 13:38
Ich spreche hauptsächlich von akustischen Gitarren, da sind wohl fast alle Holzarten möglich, die gängig sind. Eben diese Festgefahrenheit und die jahrzehntelange "Tradition" sind für Viele ein Argument für bestimmte Arten.
Talor versucht schon seit längerem die Tropenhölzer etwas respektvoller gegenüber der Natur zu behandeln, sie versuchen auch z.B. die Ebenholzrecourcen besser zu nutzen, es muß nicht komplett schwarz sein um tauglich zu sein, alles nur Kosmetik. Zur Zeit wird Ahorn von Talor sehr stark beworben.
Ich denke, bis die "traditionellen Hölzer" als einzig richtiges Holz aus den Köpfen der Kunden und "Fachzeitschriftenschreiber" sind, dauert es noch einige Jahre, aber es ändert sich langsam etwas, es bleibt auch keine Alternative, schließlich sind die traditionellen Hölzer fast ausgerottet.
Noch was zu den eher untraditionellen Hölzern, Nußbaum z.B. klingt natürlich nicht wie Rio, kann es auch nicht, die Beschaffenheit und damit die Eigenschaften sind nunmal sehr verschieden. Das bedeutet aber noch lange nicht, es würde "scheiße" klingen, höchstens anders. Da geht es dann auch um den Einsatzzweck einer Gitarre und um den, der sie baut. Ein guter Gitarrenbauer kann mit jedem Holz ein fantastisches Instrument bauen, ein nicht so guter bringt auch das Potenzial von gutem Rio nicht in den Griff. So ist es.
Im Übrigen mag ich Nußbaum sowohl optisch, wie auch klanglich sehr gern. Wie Clonewood schon erwähnte gibt es mehrere Nußbaumarten, die alle unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, das macht schon was aus.
Generell sollte man nicht vergessen, daß der wichtigste Klangebende Faktor einer Akustikgitarre immer noch die Decke incl. Leistenholz ist, auf den sollte man die größte Aufmerksamkeit und sorgfalt legen. Eine Riodread mit 4mm starker Decke, Leisten mit Querschnitt von 8x25mm und völlig aus dem Spalt laufenden Fasern wird Niemanden vom Hocker hauen.
Bei E-Gitarren ist es wohl fast egal, ob ein Body aus Nuß, Swietenja, oder Wenge genutzt wird, das macht da keinen wirklichen Unterschied.
Na ja, man könnte hier noch so viel mehr schreiben, aber als mein persönliches Fazit: Seit offen für "untraditionelle" Hölzer, es gibt so viele....