Ein neues Holzrätsel

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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Ein neues Holzrätsel

#1

Beitrag von Bastelmann » 15.11.2012, 17:35

Heute konnte ich zufällig ein sehr schönes Stück Holz erstehen, von dem ich nur weiß, daß es aus Costa Rica stammt. Es ist sehr hart und sehr schwer (2230g bei einer Größe von 58*18*2cm). Was könnte das sein?
DSC08627.JPG
DSC08630.JPG
Ich habe übrigens selber eine starke Vermutung, was das für Holz sein könnte, will aber damit Eure Expertise nicht beeinflussen.
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Re: Ein neues Holzrätsel

#2

Beitrag von Herr Dalbergia » 15.11.2012, 18:04

Hätten wir eine Dichte von 1,068 t/m³...

- ist es frisch gehobelt oder sehen wir eine oxidierte Oberfläche?
- auch hier immer hilfreich: Wo wurde es von wem gekauft, was hat den der Verkäufer gemeint?

Ich sehe hier Cocobolo (dalbergia retusa) oder auch Palo Escrito (dalbergia palo escrito), wobei letzteres eher ein stückchen leichter ist. Ich tippe eher auf oxidiertes Cocobolo

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Re: Ein neues Holzrätsel

#3

Beitrag von Bastelmann » 15.11.2012, 18:19

Herr Dalbergia hat geschrieben:
- ist es frisch gehobelt oder sehen wir eine oxidierte Oberfläche?
- auch hier immer hilfreich: Wo wurde es von wem gekauft, was hat den der Verkäufer gemeint?
Oxidiert. Gekauft in Dortmund von Privatperson, die das Stück vor Jahrzehnten als Souvenir mitbrachte. Der Verkäufer bezeichnete das Holz als Palisander, was es natürlich nicht ist.
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Re: Ein neues Holzrätsel

#4

Beitrag von Herr Dalbergia » 15.11.2012, 18:35

Dann tippe ich auf Cocobolo, welches ja zur gattung nder Dalbergia gehört, und damit botanisch ein palisander ist ;)

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Re: Ein neues Holzrätsel

#5

Beitrag von clonewood » 15.11.2012, 19:32

ja....ich sage auch spontan Cocobolo...

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Re: Ein neues Holzrätsel

#6

Beitrag von Bastelmann » 16.11.2012, 06:22

Cocobolo war auch mein erster Gedanke. Dafür spricht auch die Oberfläche, die sich leicht wachsig-ölig anfühlt. Und ein gewisser Duft, der sich beim Kratzen am Holz entwickelt. Und natürlich ist Cocobolo ein Holz aus der Palisanderfamilie; Irrtum meinerseits.

Ich habe jetzt wiederholt gelesen, daß sich Cocobolo aufgrund seines Ölgehaltes nur schwer leimen und lackieren lässt. Wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich? Was wäre Eure Ideen, wie man dieses Stück für eine E-Gitarre einsetzen könnte? Wäre es möglich, das Stück entlang der Fläche zu halbieren, um es bookmatched als zweiteilige Decke zu verwenden? Mit welcher Maschine würde man das machen?
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Re: Ein neues Holzrätsel

#7

Beitrag von Arsen » 16.11.2012, 07:17

Wenn es Cocobolo ist -
wird es meines Wissens des öfteren als Griffbrett eingesetzt.
Als Decke natürlich auch, Werkzeug der Wahl wäre wohl für die meisten eine gut eingestelle Bandsäge mit Parallelanschlag (so ein hoher, weiß nicht ob der einen speziellen Namen hat....zum Auftrennen halt).
Andere Leute (z.B. 12stringbassman) machen das auch mit der guten Japansäge von Hand... ;)
Ein paar Hälse daraus zu machen würde aber sicher auch richtig geil aussehen!
Bei der Verwendung als Decke könnte man aber (wenn du das denn möchtest) imo den Splint noch am besten mit benutzen...zu viel Splint in einem Griffbrett oder Hals sieht irgendwie auch doof aus...


Zum verleimen:
Wenn es wirklich so schlecht zu verleimen wäre, würde es glaube ich nicht so ot als GB-Holz angeboten werden.
Gescheit mit Aceton oder Alkohol entfetten, dann müsste das eigentlich gehen.
Evtl. gibt es auch bei den Leimen / Klebern Unterschiede in Sachen Fett-/Ölverträglichkeit?
Vielleicht weiß jemand wie es da bei Epoxy vs. Weißleim (Titebond) aussieht?
Gruß, Arsen

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Re: Ein neues Holzrätsel

#8

Beitrag von Simon » 16.11.2012, 14:19

Man kann Cocobolo schon leimen, ich wische es vorher mit Aceton so lange ab bis sich der Lappen nicht mehr verfärbt!
Aus deinen Stückwn würde ich wohl 2 Hälse bauen... :)
Bookmatchen würde ich es wie gesagt mit einer Bandsäge mit Parallelanschlag!

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Re: Ein neues Holzrätsel

#9

Beitrag von Bastelmann » 17.11.2012, 06:17

filzkopf hat geschrieben: Aus deinen Stückwn würde ich wohl 2 Hälse bauen... :)
Verrätst Du mir noch, wie Du aus einem Stück dieser Größe zwei Hälse machen würdest? (think)
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Re: Ein neues Holzrätsel

#10

Beitrag von Arsen » 17.11.2012, 07:05

Mindestens einer der beiden Mehrteilig (z.B. dein Holz - Ahorn - dein Holz), dann dürfte das schon passen und der zweite Hals könnte dann sogar einteilig sein (+GB natürlich).
Wenn das nicht passt Splint mit reinnehmen, oder beide Hälse mehrstreifig...

Oder warum sollte das deiner Meinung nach nicht funktionieren?
Gruß, Arsen

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Re: Ein neues Holzrätsel

#11

Beitrag von Bastelmann » 17.11.2012, 13:41

Weil das Brett nur 58cm lang ist. Das reicht ja nur mit einer stummelkurzen Kopfplatte.
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Re: Ein neues Holzrätsel

#12

Beitrag von Simon » 17.11.2012, 14:26

Bastelmann hat geschrieben:Weil das Brett nur 58cm lang ist. Das reicht ja nur mit einer stummelkurzen Kopfplatte.
Au das hab ich überlesen sry...
Du könntest die Kopfplatte anschäften und das Kopfplattenstück aus dem Rest des Brettes schneiden; dann würd sich aber wohl wieder nur ein Hals ausgehen...

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Re: Ein neues Holzrätsel

#13

Beitrag von Arsen » 17.11.2012, 18:10

Du kannst auch ein anderes Holz anschäften, das kann echt super aussehen!
Sorry, davon bin ich irgendwie in meinem Kopf ausgegangen, weil ich mich auch gerade mit zu kurzen Halsbrettchen beschäftigt habe^^
Ich such mal ein Bild...

Edit: Sooo, hab was gefunden...klick klick2
Sowas sieht imo vor allem bei Hölzern mit großem Kontrast richtig edel aus.
Man kann dann z.B. das Deckenholz in der Kopfplatte nochmal vorkommen lassen (Riegeldecke, Cocobolo-Hals, Riegelkopfplatte) (geil)
Gruß, Arsen

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Re: Ein neues Holzrätsel

#14

Beitrag von Bastelmann » 18.11.2012, 06:15

Das hat allerdings was! Vor allem die angeschäftete Ahornkopfplatte. Da fragt sich dann nur, ob sich das mit Cocobolo stabil verwirklichen ließe, da das Holz ja, wie schon gesagt, sehr schlecht verleimbar sein soll....
Na, mal abwarten. Kommt Zeit, kommt Inspiration.
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Re: Ein neues Holzrätsel

#15

Beitrag von Arsen » 18.11.2012, 06:27

Ich denke das sollte klappen.
Wie gesagt gut entfetten, wie Simon schon sagte.
Und je kleiner der Winkel der Schäftung, desto größer die Leimfläche (im ersten Link könnten das evtl. nur so um die 10° sein, da ist die Fläche recht groß und das Griffbrett stabilisert ja auch nochmal, wenn es von oben auf die Schäftung geleimt wird).

Freu mich schon drauf, wenn du dann irgendwann mal das schöne Brettle veredelst ;)
Gruß, Arsen

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