Korpusholz mit Rissen verwenden?

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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Korpusholz mit Rissen verwenden?

#1

Beitrag von taxman » 16.05.2012, 01:22

Ich habe eine 30 Jahre alte Mahagonie Bohle geschenkt bekommen, die genaue Spezies läßt sich von mir nicht bestimmen, der edle Spender weiß leider auch nicht mehr. Es scheint aber eher afrikanisch, als amerikanisch zu sein, wenn ich es gehobelt habe stelle ich mal Bilder rein.
Leider hat dias Holz einige Trocknungs/Spannungsrisse (lag die 30 Jahre auf einem Dachboden), die allerdings eher klein und nur einseitig auftreten, jedenfalls sieht das im ungehobelten Zustand so aus.
Sollte ich eine Rissfreie, also optisch gute Fläche erhalten, würde sich das Holz super für E-Gitarrenbodys eignen (natürlich solls ein 50er Jahre Replik werden :D ), spricht da irgendetwas dagegen? Meiner Meinung nach nicht, es geht ja eher um die Optik. Das Zeug klingt halt auch noch sehr gut.
Was ist eure Meinung dazu?

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Re: Korpusholz mit Rissen verwenden?

#2

Beitrag von 12stringbassman » 16.05.2012, 05:46

Du könntest etwaige Risse mit niedrig-viskosem Epoxy-Harz zulaufen lassen. Ganorin-Ivy-Alex' Puzzle-Bass besteht ja so gesehen aus lauter "Rissen" mit ein bissl Holz dazwischen ;)

Gruß

Matthias
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Re: Korpusholz mit Rissen verwenden?

#3

Beitrag von bigherb » 16.05.2012, 08:37

Wenn ich sehe, aus welchen Materialien gut klingende Instrumente gefertigt werden können, wenn einige grundlegende Dinge eingehalten werden, dann würde ich bei kleinen Rissen im Korpusholz wenig Hirnschmalz vergeuden.

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Re: Korpusholz mit Rissen verwenden?

#4

Beitrag von Bastelmann » 17.05.2012, 11:16

Was bedeutet es eigentlich, wenn gesagt wird, daß eine Bohle "gut klingt"??? Kleinen Rissen würde ich auch keinerlei Bedeutung beimessen, vor allem, wenn Du die mit Epoxi zugießt. Das dürfte den Sound der fertigen E-Gitarre in etwa so stark beeinflussen wie die Art oder Farbe des Lacks, nämlich rein gar nicht.
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Re: Korpusholz mit Rissen verwenden?

#5

Beitrag von Bastelmann » 17.05.2012, 11:30

bigherb hat geschrieben:Wenn ich sehe, aus welchen Materialien gut klingende Instrumente gefertigt werden können, wenn einige grundlegende Dinge eingehalten werden, dann würde ich bei kleinen Rissen im Korpusholz wenig Hirnschmalz vergeuden.
Man denke nur an die berühmte Palettengitarre aus dem astreichen Billigholz einer Gabelstaplerpalette, die von allen, die sie anspielten und über die Entstehung nichts wußten, für ihren Sound gerühmt wurde... :lol:
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Re: Korpusholz mit Rissen verwenden?

#6

Beitrag von bigherb » 17.05.2012, 11:53

Hi Bastelmann/Taxman
Genau das meinte ich. Wenn man sich die Machart der Red Special genauer zu Gemüte führt wird man neugierig was das "richtige"" Tonholz angeht. Eigene Erfahrungen erweitern den Horizont generell. Versuch macht kluch. Lesen kann man viel, aber der Elektriker, der noch nie eine "Gewischt" bekommen hat kann zwar trotzdem ein guter Techniker sein aber es fehlt ihm eine Erfahrung fürs Leben, was die bewegten Elektronen sonst noch so in Gang setzen können.....;-)

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Re: Korpusholz mit Rissen verwenden?

#7

Beitrag von taxman » 17.05.2012, 12:26

Na ja, um den Klang mache ich mir dabei auch weniger Sorgen, speziell bei diesem Stück Holz nicht, es klingt beim Klopftest schön offen, der Ton hält sich ein wenig.
Es ging eher um die Stabilität, aber eigentlich weiß ich auch, daß das kein Problem darstellt. Es ist halt sonst üblich schönes, perfektes (Fehlerfreies Holz) zu benutzen. Dieses Holz dürfte alle größeren Spannungen abgebaut haben, weswegen ich es so attraktiv finde, dazu kommt noch der "Vodoo-Vintage-Faktor", wegen des Alters ;)

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