GitarreBassBau.de

Hallo

Ich habe gerade in der Bucht Decken aus Alpenfichte für 17,90 gefunden. Der Preis kommt mir sehr günstig vor,und ich wollte davon ein Rudel bestellen(8 Stück kommen da 59,90 und geben Raum für Anfängerfehler ).
Allerdings ist das Holz vom letzten Winter.
Wie lange müsste ich warten bis die dünnen Fichtendecken fertig zum verbasteln sind?

LG Thomas

eigentlich sollten so dünne Fichtendecken recht schnell trocken.....aber vom letzten Winter hört sich noch etwas frisch an......ich würde sie noch mindestens 1 Jahr lagern.....jedoch habe ich da nicht die Erfahrung....die Decken, die ich verbaue sind älter....ich meine irgendwo etwas von 7 Jahren als guten Lagerzeitrahmen gelesen zu haben.....die Begründung war, dass dann alle Harze durchgehärtet sind.......kann auch gut sein, dass ich da völligen Quatsch schreibe....

10 jahre

warum genau 10 Jahre?

habe "mindestens" vergessen

ok....dann warum mindestens 10 Jahre?

Durchgetrocknet ist sie wohl recht schnell, aber um die hygroskopischen Eigenschaften zu schmälern, die Spannungen abbauen zu lassen, die innere Dämpfung runter zu bekommen etc, würde ich definitiv nichts unter 5 Jahren auch nur in Betracht ziehen. 7 Jahre ist Lehrbuch 10 Jahre ist Meisterschule. mfg alex

Da sieht man mal, was die Unterschiede zwischen kleinem Gitarrenbauer und Industrie sind. Ich denke Martin ect. können sich solche Lagerzeiträume nicht leisten.
Es lohnt sich wohl immer mal wieder Einkäufe zu tätigen, zu datieren und einen reichhaltigen Vorrat anzulegen. Verkaufen kann man es nach 10 Jahren immer noch, aber wer will das

theraphosa71 hat geschrieben:Ich habe gerade in der Bucht Decken aus Alpenfichte für 17,90 gefunden. Der Preis kommt mir sehr günstig vor,und ich wollte davon ein Rudel bestellen(8 Stück kommen da 59,90 und geben Raum für Anfängerfehler ).
Allerdings ist das Holz vom letzten Winter.
Wie lange müsste ich warten bis die dünnen Fichtendecken fertig zum verbasteln sind?

Hast Du auch einen Link?

Gruzz
DonYouAn

Moin Moin

Da zeigt sich wieder wie viel ich noch lernen muss.
Ich dachte die innere Dämpfung kommt hauptsächlich von der enthaltenen Feuchtigkeit. Und ich dachte 5mm dünne Scheibchen aus so leichtem Holz wären in spätestens 2 Jahren knochentrocken.
Aber dafür bin ich hier angemeldet,um zu lernen .Und das tue ich quasi jedesmal wenn ich hier rumstöber.
Dann werd ich mir mal ein Bündel kaufen und bei den anderen geheimen Schätzen einlagern.
Danke für eure Antworten.

DonYouAn hat geschrieben: Hast Du auch einen Link?

Selbstredend: http://stores.ebay.de/alpes-tonewood?_rdc=1

Mich würde zu dem Thema nochmal interessieren, ob es da auch Beweise, bzw. Tests gibt. Die Sache mit den Harzen klingt zwar logisch, aber ich finde es wichtig Vodoo von Fakten abgrenzen zu können.

hm.....schade...der Link zum Shop von DouglasFan funktioniert nicht mehr.....jedenfalls hatte er in seinem Tonholzshop mal eine einjährige Mondfichte verbaufertig angepriesen???....wenn ich mich recht erinnere

clonewood hat geschrieben:hm.....schade...der Link zum Shop von DouglasFan funktioniert nicht mehr.....jedenfalls hatte er in seinem Tonholzshop mal eine einjährige Mondfichte verbaufertig angepriesen???....wenn ich mich recht erinnere

Der geht.

http://www.tonewoods-special.com/

Ein Jahr ist quatsch. Wo du hinhörst, überall bekommst du 5-10 Jahre zu hören. Also wirds wohl stimmen.
Das hat aber nichts mit "trocken" zu tun, da scheinen andere, chemische, Prozesse im Gang zu sein.
Das quasi die ganze ernstzunehmende Gitarrenbauerzunft diese langen "Ruhezeiten" als Werbegag oder VooDoo verkauft halte ich für unwarscheinlich.
Die Aussage, dass Martin sich so was nicht leisten kann, setzt voraus, dass Taxman deren Holzlager kennt. Tut er das??

Munterbleiben
Christian

Danke!

ich habe mich falsch erinnert....es war die Aussage eines Geigenbauers....

natürlich ist ein Jahr Quatsch....

Erfahrungen eines Geigenbauers

"Dehndrohchronologische Untersuchungen an Geigen aus der Cremoneser Schule haben gezeigt, dass für die Decke zum Teil sehr junges Holz verwendet wurde. Basierend auf diesem wissenschaft-lichen Ergebnis wagte ich mich an eine Decke aus nur einjährigem Mondholz, d.h. diese Fichte wurde zum "richtigen Zeitpunkt" gefällt.

Das Holz liess sich sehr leicht verarbeiten. Die entstandene Geige möchte ich als ausgesprochen gelungen bezeichnen, der Ton ist sehr klar und mit viel Brillanz und Wärme. Auffallend ist, dass ich diese Geige nur einmal nachregulieren musste, was ich auf das ruhige Verhalten des Mondholzes zurückführe. Ich möchte der Firma Tonewood danken für diese ausgezeichnete Fichte und bin gespannt auf weitere Erfahrungen mit diesem Holz."

äh...ist das jetzt ein Scherz???......dehndrohchronologisch...schreibt man ganz anders

http://www.tonewoods-special.com/index. ... &Itemid=59

clonewood hat geschrieben:eigentlich sollten so dünne Fichtendecken recht schnell trocken.....aber vom letzten Winter hört sich noch etwas frisch an......ich würde sie noch mindestens 1 Jahr lagern.....jedoch habe ich da nicht die Erfahrung....die Decken, die ich verbaue sind älter....ich meine irgendwo etwas von 7 Jahren als guten Lagerzeitrahmen gelesen zu haben.....die Begründung war, dass dann alle Harze durchgehärtet sind.......kann auch gut sein, dass ich da völligen Quatsch schreibe....

Das klingt recht logisch. Wenn man überlegt, dass aus Nadelhölzern Terpentinöl (Destillation von Koniferenharz) und Kolophonium gewonnen werden, dann ist wohl recht viel von diesem sehr klebrigen Harz im Holz enthalten. In dem Zeitraum von 7 - 10 Jahren kann dann das (Terpentin)Öl zum Teil verdampfen und/oder mit Sauerstoff reagieren (polymerisieren), so dass eher kristalline Strukturen aus Harzbestandteilen im Holz zu finden sind (natürlich neben den auskristallisierten Salzen.........)

Durch das Einspielen/Einschwingen werden die Harzklöpse in eine amorphe Struktur gebracht und dann klingt es ganz toll (habe ich irgendwo gelesen)

Ich würde mir mein Werkzeug und meine Finger mit harzigem Jungholz nur ungern verkleben lassen.............BTW: Ich glaube mich erinnern zu können, dass mein einer Onkel eine Nylonguitare aus DDR-Produktion besaß/besitzt, an der sich der Lack auf der Decke löste, weil das Deckenholz offensichtlich noch recht frisches Harz enthielt...........es klebte jedenfalls ganz schön......ist auch schon mehr als 35 Jahre her........

Gruss


DoubleC

Da wir ja neulich die Diskussion zum Thema Holz trocknen hatten und zu dem Schluß das kammergetrocknetes Holz optimal getrocknet und für den Instrumentenbau verwendet wird und werden kann, hier meine Frage:
Für Decken für akustische Gitarren gilt dies ausdrücklich nicht?

bei dünnen Fichtendecken ist ein künstliches Trocknen verschwendete Energie.......bei einem Einschnitt von 5mm sollte bereits das freie Wasser nach ca. 3 Monaten verschwunden sein.....nochmal ca. 3 Monate und es erreicht die Wunschfeuchte .......behaupte ich mal...

der thread hat wohl den falschen Titel......."Lagerzeit von Fichtendecken"......wäre eventuell besser

das freie Wasser nach ca. 3 Monaten verschwunden sein.....nochmal ca. 3 Monate und es erreicht die Wunschfeuchte

...dann hat die Decke aber noch keine ausreichende Qualität um verabreitet zu werden?

Entschuldigt mein dummes Nachfragen, aber vom Akustikbau habe ich keine Ahnung, aber ein großes Interesse und Wissenslücken die gestopft werden wollen

Arsen hat geschrieben: ...dann hat die Decke aber noch keine ausreichende Qualität um verabreitet zu werden?

wohl nicht......ich halte diese 7 Jahre ein und freue mich wenn ich etwas noch älteres habe

D.h. nach den ca. 6 Monaten von dir genannter Zeit, ist die Decke sozusagen vom Trockungsprozess (Wassergehalt) ausreichend "fertig".
Was danach kommt ist das verharzen / kristallisieren der Harze und andere Prozesse (wenn ja welche)?

nicht zu vergessen ....möglicher weiterer Spannungsabbau

Also, ich kenne das Lager von Martin natürlich nicht, noch einer anderen Firma. Bei der Massenproduktion, die solche Firmen betreiben, kann man ja aber mal drüber nachdenken, ob die für jedes Instrument eine Lagerzeit einiger Hölzer von 7 bis 10 Jahren in Kauf nehmen.
Dann ist für mich halt fraglich, ob das denn überhaupt nötig ist. Ich will hier gar nicht die traditioneellen Verarbeitungsmethoden, oder Lagermethoden als kompletten Vodoo betiteln. Aber ich würde halt gerne wissen, warum was wie gemacht wird, finde ich ligitim.
Es gibt halt genug Blödsinn, der z.B. im E-Gitarrenbereich verbreitet wird, ohne zu wissen was Marketing, Fabeln oder Fakten sind, kann man kaum selbst Sicherheit bekommen.

Bei der Massenproduktion, die solche Firmen betreiben, kann man ja aber mal drüber nachdenken, ob die für jedes Instrument eine Lagerzeit einiger Hölzer von 7 bis 10 Jahren in Kauf nehmen.

wenn man sich diese Fotostrecke anschaut, glaube ich nicht daran ...zumindest was Böden und Zargen angeht

http://www.woodland-gmbh.de/woodland.html (oben auf "Tour" klicken)

Wahnsinn, was da für Mengen aufbereitet wurden. Der Riostamm sieht sehr beeindruckend aus, im frischen Schnitt könnte man das auch als Cocobolo erkennen. Nach dem der Einschnitt erfolgte haben sicher alle ihre Staubschutzmasken abgenommen