Hallo alle zusammen, erster Post hier und gleich ne knifflige Frage
ich hab mal eine Frage an die Holzprofis hier. Es geht um einen gefällten Walnussbaum im Garten meines Opas (Durchmesser ca. 50cm).
Was wäre denn so eine anvisierte Dicke der Bohlen zum Trocknen, wenn ich später Hälse und Bodies daraus machen will?
Ich hätte gedacht so ca. 60mm für die Bohlen, wenn daraus ein 45mm starker Body draus werden soll? Für ne Paule evtl. sogar 70mm?
Was ist aber, wenn ich auch mal einen Hals mit abgewinkelter Kopfplatte machen will wie z.B. bei ner Paula oder sogar einer Explorer oder Firebird? Wie dick sollte da die Bohle sein, damit nach dem Planhobeln noch genug Material da ist, um sowas zu realisieren?
Vielen Dank!
Bohlendicke (Stärke) für spätere Hälse und Bodies?
Moderator: jhg
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Re: Bohlendicke (Stärke) für spätere Hälse und Bodies?
Herzlich willkommen,
bei 60 mm für den Body hast du bei 45mm Endstärke 15mm Luft für Schwinden und evtl. Verziehen.
Könnte reichen.
Bei TDPRI meine ich mal 2 1/4" als Minimum gelesen zu haben.
Vllt. legst zur Sicherheit noch ein paar Millimeter drauf?
Lieber etwas Übermaß und zur Not am Ende noch ne Scheibe abschneiden, die man dann als Aufleimer weiterverwendet.
Beim Hals genau so, wenn es einteilig sein soll, 1/3 als Übermaß anvisieren. Hier besonders auf graden Faserverlauf und Jahresring-Ausrichtung achten.
Wichtig ist auch die Länge der Bohlen! An den Enden kann es immer ein paar Risse geben.
Die Enden versiegeln und zur Sicherheit 30+ cm Überlänge lassen.
Wie genau willst du einschneiden? Bei Rift oder Quarter-sawn hast du mehr Verschnitt bzw. Arbeit, dafür überwiegend stehende Ringe.
Solche Bohlen werden tendenziell weniger krumm als Plain-sawn. Letzteres hat dafür evtl. eine interessantere Maserung.
Nussbaum habe ich selbst noch nicht getrocknet. Bei Ahorn habe ich damals ca. 30mm eingeschnitten und kam bei 22mm nach dem Hobeln raus. Edit: Bei 120cm Endlänge und 15cm Breite
Weide dagegen hat gefühlt gar nicht gearbeitet.
Bin auch kein Profi, mal schauen was jemand mit mehr Erfahrung sagt!
bei 60 mm für den Body hast du bei 45mm Endstärke 15mm Luft für Schwinden und evtl. Verziehen.
Könnte reichen.
Bei TDPRI meine ich mal 2 1/4" als Minimum gelesen zu haben.
Vllt. legst zur Sicherheit noch ein paar Millimeter drauf?
Lieber etwas Übermaß und zur Not am Ende noch ne Scheibe abschneiden, die man dann als Aufleimer weiterverwendet.
Beim Hals genau so, wenn es einteilig sein soll, 1/3 als Übermaß anvisieren. Hier besonders auf graden Faserverlauf und Jahresring-Ausrichtung achten.
Wichtig ist auch die Länge der Bohlen! An den Enden kann es immer ein paar Risse geben.
Die Enden versiegeln und zur Sicherheit 30+ cm Überlänge lassen.
Wie genau willst du einschneiden? Bei Rift oder Quarter-sawn hast du mehr Verschnitt bzw. Arbeit, dafür überwiegend stehende Ringe.
Solche Bohlen werden tendenziell weniger krumm als Plain-sawn. Letzteres hat dafür evtl. eine interessantere Maserung.
Nussbaum habe ich selbst noch nicht getrocknet. Bei Ahorn habe ich damals ca. 30mm eingeschnitten und kam bei 22mm nach dem Hobeln raus. Edit: Bei 120cm Endlänge und 15cm Breite
Weide dagegen hat gefühlt gar nicht gearbeitet.
Bin auch kein Profi, mal schauen was jemand mit mehr Erfahrung sagt!
Viele Grüße,
Jan
Jan
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Re: Bohlendicke (Stärke) für spätere Hälse und Bodies?
Auch ein Willkommen aus‘m Süden!
Bei mir war‘s die Walnuss vom Oma…nicht meine aber egal. Hab davon ein paar Bretter abbekommen alle auf 60mm geschnitten. Grade eines davon rausgezogen. Die Rinde sollte ich noch runter machen aber bei Walnuss nistet sich da so schnell nix ein. Die Enden versiegeln damit da nichts einreißt oder zumindest nicht so tief.
Hab einen Stamm Esche vor 7 Jahren auch auf 60mm Stärke geschnitten und gerade easy einen 45mm Body rausgeholt. Mit der Bandsäge hätte der Rest sogar fast noch für ein dünnes Top gereicht. Wichtig ist halt der Faserverlauf wie schon beschrieben und die richtige Lagerung über die Jahre. Luft muss durchpfeifen und auch schön Bretter zwischen die Bohlen. Dauert halt auch länger je dicker Du schneidest. Mit dem Daumen im Wind hab ich mal 1cm pro Jahr und Seite gelesen wobei sich das am Schluss halt noch länger ziehen wird.
Nur, warum willst Du Bohlen für eine Paula dicker schneiden? Die bekommen doch meist (oder fast immer) ein Top und damit sind die Bodys selber sogar eher dünner.
LG
Micha
Bei mir war‘s die Walnuss vom Oma…nicht meine aber egal. Hab davon ein paar Bretter abbekommen alle auf 60mm geschnitten. Grade eines davon rausgezogen. Die Rinde sollte ich noch runter machen aber bei Walnuss nistet sich da so schnell nix ein. Die Enden versiegeln damit da nichts einreißt oder zumindest nicht so tief.
Hab einen Stamm Esche vor 7 Jahren auch auf 60mm Stärke geschnitten und gerade easy einen 45mm Body rausgeholt. Mit der Bandsäge hätte der Rest sogar fast noch für ein dünnes Top gereicht. Wichtig ist halt der Faserverlauf wie schon beschrieben und die richtige Lagerung über die Jahre. Luft muss durchpfeifen und auch schön Bretter zwischen die Bohlen. Dauert halt auch länger je dicker Du schneidest. Mit dem Daumen im Wind hab ich mal 1cm pro Jahr und Seite gelesen wobei sich das am Schluss halt noch länger ziehen wird.
Nur, warum willst Du Bohlen für eine Paula dicker schneiden? Die bekommen doch meist (oder fast immer) ein Top und damit sind die Bodys selber sogar eher dünner.
LG
Micha
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Re: Bohlendicke (Stärke) für spätere Hälse und Bodies?
Willkommen und viel Spaß beim Bauen,BesaMoogie hat geschrieben: ↑02.04.2023, 16:53
Was ist aber, wenn ich auch mal einen Hals mit abgewinkelter Kopfplatte machen will wie z.B. bei ner Paula oder sogar einer Explorer oder Firebird? Wie dick sollte da die Bohle sein, damit nach dem Planhobeln noch genug Material da ist, um sowas zu realisieren?
Vielen Dank!
fürs Lagern hab ich keine Empfehlungen aber so viel Dicke (die anvisierten 60 mm sind mehr als ausreichend) brauchst Du nicht für einen Hals mit abgewinkelter Kopfplatte, notfalls kannst Du eine Schäftung machen...
Viele Grüsse
Martin
Martin
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Re: Bohlendicke (Stärke) für spätere Hälse und Bodies?
Danke für die ganzen Tips hier! Werde die 60mm anvisieren.
Kurz: Laut Stewmac sollte der Rohling ca. 2 1/2 bis 2 3/4 inch hoch sein für eine abgewinkelte Kopfplatte wie bei Gibson. Dabei geht man aber auch von einem Halswinkel zwischen 16-17,5 Grad aus, was ganz schön viel ist. Ich denk mal 11-12 Grad würden auch schon reichen.
Kurz: Laut Stewmac sollte der Rohling ca. 2 1/2 bis 2 3/4 inch hoch sein für eine abgewinkelte Kopfplatte wie bei Gibson. Dabei geht man aber auch von einem Halswinkel zwischen 16-17,5 Grad aus, was ganz schön viel ist. Ich denk mal 11-12 Grad würden auch schon reichen.
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Re: Bohlendicke (Stärke) für spätere Hälse und Bodies?
Ja das reicht und wie @MusikMaxx schrieb, kannst du auch schäften (scarf joint) das wäre wirtschaftlicher und sogar stabiler.
Viele Grüße,
Jan
Jan
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