Ein kurzer 4er
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- moon
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Ein kurzer 4er
Meine letzten beiden Bässe hatte ich hier ja ohne vorherige Doku gepostet. Mit diesem neuen Projekt versuch ich jetzt auch mal einen kleinen Bauthread.
Werden soll's ein 4-Saiter Short Scale. Sowas hatte ich mal, als ich mit dem Bassspielen angefangen habe, klang nicht so prickelnd, ich hoffe der hier wird besser.
Los ging's mit dem Hals.
Halsmaterial sind Leisten aus Erle, Nußbaum und weil leider kein weiterer Erlestreifen in erforderlicher Länge vorhanden ist, eine alte Sockelleiste, vermutlich Ramin - passt farblich einigermaßen. Es kommen noch 2 Nußbaum-Furniere dazu. Griffbrett wird wohl Pflaume, ganz sicher bin ich da aber noch nicht. Als erstes wurden die Erle- mit dem Nußbaum-Streifen verleimt- Das sieht zwar schon nach Halskantel aus, reicht aber von der Breite noch nicht. Und es dürfte auch gerne etwas keilförmiges dabei sein.
Daher wurde der 3-Streifer nochmal diagonal durch den Nußbaum-Streifen aufgetrennt und eine Seite umgedreht. Nach dem planhobeln kommt auf die Halshälften jeweils noch ein Nußbaumfurnier und die Sockelleiste für den mittleren Streifen. Bei der Sockelleiste mußte natürlich noch die Nut weg. Also nach dem verleimen bis auf den Nutgrund abgehobelt. Und das ganze Paket verleimt.
Werden soll's ein 4-Saiter Short Scale. Sowas hatte ich mal, als ich mit dem Bassspielen angefangen habe, klang nicht so prickelnd, ich hoffe der hier wird besser.
Los ging's mit dem Hals.
Halsmaterial sind Leisten aus Erle, Nußbaum und weil leider kein weiterer Erlestreifen in erforderlicher Länge vorhanden ist, eine alte Sockelleiste, vermutlich Ramin - passt farblich einigermaßen. Es kommen noch 2 Nußbaum-Furniere dazu. Griffbrett wird wohl Pflaume, ganz sicher bin ich da aber noch nicht. Als erstes wurden die Erle- mit dem Nußbaum-Streifen verleimt- Das sieht zwar schon nach Halskantel aus, reicht aber von der Breite noch nicht. Und es dürfte auch gerne etwas keilförmiges dabei sein.
Daher wurde der 3-Streifer nochmal diagonal durch den Nußbaum-Streifen aufgetrennt und eine Seite umgedreht. Nach dem planhobeln kommt auf die Halshälften jeweils noch ein Nußbaumfurnier und die Sockelleiste für den mittleren Streifen. Bei der Sockelleiste mußte natürlich noch die Nut weg. Also nach dem verleimen bis auf den Nutgrund abgehobelt. Und das ganze Paket verleimt.
- moon
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Re: Ein kurzer 4er
Nebenher ging es auch an das Vorbereiten des Korpus.
Das wird ebenfalls eine mehrlagige Schichttorte. Oben Mansonia / Bete, dann 2 Furnierschichten, Nußbaum Splint und irgendetwas palisanderartiges, unten Erle.
Die Einzelschichten hatte ich vorher schon gerichtet, bzw. die Furniere gefügt. Weil die Lagen teilweise sehr knapp sind, durfte da beim verkleben nix verrutschen. Außerdem muß vor der jeweils nächsten natürlich auch das Furnierklebeband wieder runter. Die Lagen wurden daher jeweils einzeln aufgeklebt. Geklebt wurde mit Epoxy um keine Feuchtigkeit einzubringen, was mit Sicherheit zu einer verzogenen Korpusbasis geführt hätte. Das war dann der jeweils letzte Arbeittschritt des Tages, damit das Epoxy aushärten konnte. Das Nuß-Furnier ist erkennbar schrottig, mit Wurmfraß und Flecken, aber für den Zweck noch gut genug.
Vor dem Aufkleben des Oberteils noch die Kabelkanäle gefräst. Und dann Deckel drauf.
Das wird ebenfalls eine mehrlagige Schichttorte. Oben Mansonia / Bete, dann 2 Furnierschichten, Nußbaum Splint und irgendetwas palisanderartiges, unten Erle.
Die Einzelschichten hatte ich vorher schon gerichtet, bzw. die Furniere gefügt. Weil die Lagen teilweise sehr knapp sind, durfte da beim verkleben nix verrutschen. Außerdem muß vor der jeweils nächsten natürlich auch das Furnierklebeband wieder runter. Die Lagen wurden daher jeweils einzeln aufgeklebt. Geklebt wurde mit Epoxy um keine Feuchtigkeit einzubringen, was mit Sicherheit zu einer verzogenen Korpusbasis geführt hätte. Das war dann der jeweils letzte Arbeittschritt des Tages, damit das Epoxy aushärten konnte. Das Nuß-Furnier ist erkennbar schrottig, mit Wurmfraß und Flecken, aber für den Zweck noch gut genug.
Vor dem Aufkleben des Oberteils noch die Kabelkanäle gefräst. Und dann Deckel drauf.
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Re: Ein kurzer 4er
Eigentlich wäre es ja sinnvoll erstmal am Hals weiterzumachen, aber die Neugier wie der Korpus kommt war größer.
Also erstmal grob mit der Stichsäge ausgesägt und dann mit Schweifhobel, Raspel, Schleifutensilien un Co. weiterbearbeitet. Das ist zwar schon etwas mühsam. Trotzdem taste ich mich an die Form lieber von Hand ran. Da hab ich gefühlt mehr Kontrolle und das Risiko vom Abplatzern u.ä. ist viel kleiner. Für die Hirnholz-Bereiche, vor allem in den Cutaways, wäre ein Spindelschleifer aber auch nicht schlecht.
Also erstmal grob mit der Stichsäge ausgesägt und dann mit Schweifhobel, Raspel, Schleifutensilien un Co. weiterbearbeitet. Das ist zwar schon etwas mühsam. Trotzdem taste ich mich an die Form lieber von Hand ran. Da hab ich gefühlt mehr Kontrolle und das Risiko vom Abplatzern u.ä. ist viel kleiner. Für die Hirnholz-Bereiche, vor allem in den Cutaways, wäre ein Spindelschleifer aber auch nicht schlecht.
- Yaman
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Re: Ein kurzer 4er
Ich mache das auch so. Ich habe noch nie einen Korpus mit einer Schablone gefräst.
- moon
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Re: Ein kurzer 4er
Ja, das machen hier ja einige so oder ähnlich. Da hat jeder seine Vorlieben und Möglichkeiten.
Damit es am Hals weitergehen kann, brauch ich erstmal einen Trussrod.
Um möglicher Kopflasigkeit entgegenzuwirken, soll der möglichst leicht werden. Ein Einfachstab ist daher angesagt.
Trotzdem hätte ich gerne dual-action. Beim Rockinger gibts dafür ein nettes, kleines assembly namens 2-Way Trussrod Adjuster. Die Warwick Standard-Halsstäbe sehen im Prinzip genauso aus. Hab ich auch schon verwendet.
Um das nochmal leichter zu machen, habe einen 5mm Alu-Stab der festeren Sorte genommen, an beiden Enden Gewinde draufgeschnitten und am festen Ende ein kleines Aluplättchen als Anker gesetzt. Der Trussrod wiegt jetzt gerademal 45 g. Gewichtsersparnis gegenüber einem üblichen 2-fach-Stahlstab (den man in der passenden Länge erstmal finden müßte) ca. 120 g. Leichter gehts kaum.
Damit es am Hals weitergehen kann, brauch ich erstmal einen Trussrod.
Um möglicher Kopflasigkeit entgegenzuwirken, soll der möglichst leicht werden. Ein Einfachstab ist daher angesagt.
Trotzdem hätte ich gerne dual-action. Beim Rockinger gibts dafür ein nettes, kleines assembly namens 2-Way Trussrod Adjuster. Die Warwick Standard-Halsstäbe sehen im Prinzip genauso aus. Hab ich auch schon verwendet.
Um das nochmal leichter zu machen, habe einen 5mm Alu-Stab der festeren Sorte genommen, an beiden Enden Gewinde draufgeschnitten und am festen Ende ein kleines Aluplättchen als Anker gesetzt. Der Trussrod wiegt jetzt gerademal 45 g. Gewichtsersparnis gegenüber einem üblichen 2-fach-Stahlstab (den man in der passenden Länge erstmal finden müßte) ca. 120 g. Leichter gehts kaum.
- ugrosche
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Re: Ein kurzer 4er
Rechts- und Linksgewinde brauchst Du nur bei diesen Konstruktionen mit zwei aufeinander liegenden Stäben.
Bei der Warwick-Variante gibt es ein Gegenlager an der Kopfplatte. Die Mutter hat eine Nut, die im Gegenlager läuft. Kann man auf diesem Bild ganz gut erkennen: Den hatte ich bisher einmal verbaut, nehme ich jetzt nicht mehr. Der Gewichtsvorteil wurde schon erwähnt. Nachteil ist zum einen der Mehraufwand beim Einbau, da er entweder tief im Hals liegen muss oder oder in einer gebogenen Nut (7ender-mäßig), um wirken zu können. Weiterhin muss man für das Gegenlager an der Kopfplattenseite mehr Mateiral wegnehmen und erhöht die Bruchgefahr an dieser kritischen Stelle.
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- Yaman
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Re: Ein kurzer 4er
Ist Alu das richtige Material für den Halsstab? Es ist doch deutlich weicher als Stahl. Das Gewicht des Halsstabes verteilt sich über den gesamten Hals und wirkt nicht nur im Kopfbereich. Somit dürfte ein leichterer Halsstab zwar die Gitarre leichter machen, aber die Kopflastigkeit nicht merklich verringern.
- Rallinger
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Re: Ein kurzer 4er
Ich würde mir an deiner Stelle noch zwei bis drei Mal überlegen, ob ich ohne Not so einen Trussrod einbaue. Umso mehr einen aus Alu. Es gibt ja einen Grund, warum zweifach wirkende Trussrods inzwischen Standard sind. Und warum Trussrods normalerweise aus Stahl gefertigt werden. Ich hab da schwere Bedenken.
Kopflastigkeit entsteht ja nicht nur durch Gewicht an sich, sondern durch den Ort und den dort wirkenden Hebel, an dem das Gewicht angreift. Der Trussrod sitzt im Formschwerpunkt des Instruments und beginnt +/- am Gewichtsschwerpunkt. Ich trau mich jetzt mal zu wetten dass eine Einsparung von 80 Gramm an der Position des Trussrods exakt Null (spürbaren) Unterschied in Sachen Kopflastigkeit macht. Umso mehr als ja nicht das gesamte Zusatzgewicht eines Zweiwegestabes in den Hebel geht, sondern nur ein Teil davon.
Der nächste Punkt ist, dass du ja einen Shortscale Bass baust. Da ist der Hebel, an dem ein Gewicht im Hals wirkt, ohnehin kürzer. Und eine gewisse Hebelwirkung des Halses brauchst du ja, denn sonst wird dir der Bass hecklastig. Das ist dann zwar weniger nervig als eine Kopflastigkeit, aber das Ziel sollte ja sein das Instrument in die Balance zu bekommen.
Du hast noch nicht geschrieben welche Mensur der Bass haben wird. Aber wenn ich bei "Shortscale" mal von einem 30-Zöller ausgehe, dann sagt mir mein Gefühl dass hier selbst mit den fetten Fender-Standardmechaniken plus Standard-Zweifach-Trussrod keine Kopflastigkeit entsteht. Im Gegenteil. Ich denke du wirst das sogar brauchen, um ein ausbalanciertes Instrument zu bekommen.
10cm Unterschied in der Hebellänge machen bei den zu bewegenden Massen, von denen wir hier reden, einen riesigen Unterschied.
- iporka
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Re: Ein kurzer 4er
Interessanter Ansatz!
Hochfestes Alu ist m.E. kein HInderungsgrund wenn man ein paar Dinge
beachtet. Die schwächste Stelle sind in diesem Fall die Gewinde, die
sollten dann nicht geschnitten sondern gewalzt/geformt sein um
Festigkeitsproblemen von vornherein aus dem Wege zu gehen. Die
kleine quadratische Mutter sehe ich als größtes Problem falls sie nicht
festgeschweisst wird. Mindestens doppelt so dick beseitigt schon mal
diese Sollbruchstelle.
So long,
Mat
Hochfestes Alu ist m.E. kein HInderungsgrund wenn man ein paar Dinge
beachtet. Die schwächste Stelle sind in diesem Fall die Gewinde, die
sollten dann nicht geschnitten sondern gewalzt/geformt sein um
Festigkeitsproblemen von vornherein aus dem Wege zu gehen. Die
kleine quadratische Mutter sehe ich als größtes Problem falls sie nicht
festgeschweisst wird. Mindestens doppelt so dick beseitigt schon mal
diese Sollbruchstelle.
So long,
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Guitar building is anticipation!
Tim Horrell
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Re: Ein kurzer 4er
Oha, dann versuch ich mal darauf zu antworten.
Der Alu-Trussrod ist ein Versuch - von dem ich natürlich sehr hoffe, daß er gut geht.
Alu-Trussrods sind zwar unüblich, aber es gibt schon welche, z.B den klassischen Kollitz-Stab oder bei Banzai einen 2-Way Trussrod für richtig teuer Geld.
Der Stab ist aus der Alu-Legierung EN AW-2007 (AlCu4PbMgMn). Das ist zwar noch kein hochfestes Aluminium, sondern läuft unter höherfest, aber es war das festeste, was ich in dem Durchmesser bei eBay gefunden habe.
Die Festigkeit liegt im Bereich von einfachem Baustahl S235 und erscheint mir erstmal ausreichend. Capricky hat öfters mal erwähnt, daß er früher dicken Schweißdraht für Halsstäbe genommen hat. Da dürfte die Festigkeit auch nicht viel höher sein.
Ich bin auch überhaupt nicht der Meinung, daß eine Einsparung von ca. 120 g auf den Gesamthals keine spürbare Auswirkung hätte. Der Hals von Mr. Stripes hat mit Stahl-Doppel-TR, wenn ich richtig erinnere (hab's aufgeschrieben, nur wo ), ohne Mechaniken um 850 g. Da wären das knapp 15%. Bei short-scale und nur 4-saitig und rel. leichtem Holz entsprechend prozentual mehr.
Der Bass bekommt eine Mensur von 775 mm.
Die kleine quadratische Muttet ist bis zum Anschlag aufgeschraubt und dann verstemmt. Schweißen ist leider nicht.
Der Alu-Trussrod ist ein Versuch - von dem ich natürlich sehr hoffe, daß er gut geht.
Alu-Trussrods sind zwar unüblich, aber es gibt schon welche, z.B den klassischen Kollitz-Stab oder bei Banzai einen 2-Way Trussrod für richtig teuer Geld.
Der Stab ist aus der Alu-Legierung EN AW-2007 (AlCu4PbMgMn). Das ist zwar noch kein hochfestes Aluminium, sondern läuft unter höherfest, aber es war das festeste, was ich in dem Durchmesser bei eBay gefunden habe.
Die Festigkeit liegt im Bereich von einfachem Baustahl S235 und erscheint mir erstmal ausreichend. Capricky hat öfters mal erwähnt, daß er früher dicken Schweißdraht für Halsstäbe genommen hat. Da dürfte die Festigkeit auch nicht viel höher sein.
Ja die gebogene Nut ist natürlich mehr Aufwand. Der Zugang zur Einstellmutter wird bei mir korpusseitig, der Kopfplattenübergang wird also unkritisch.ugrosche hat geschrieben: ↑16.07.2020, 07:02Nachteil ist zum einen der Mehraufwand beim Einbau, da er entweder tief im Hals liegen muss oder oder in einer gebogenen Nut (7ender-mäßig), um wirken zu können. Weiterhin muss man für das Gegenlager an der Kopfplattenseite mehr Mateiral wegnehmen und erhöht die Bruchgefahr an dieser kritischen Stelle.
Das mit Form-/ Gewichtsschwerpunkt kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Bei den Bässen, die ich gerade greifbar habe, liegt der Gewichtsschwerpunkt ca. beim 18./19. Bund. Der Shortscale bekommt 21 Bünde, d.h. der Trussrod liegt zum allergrößten Teil auf der kopflastigen Seite.Rallinger hat geschrieben: ↑16.07.2020, 08:23Der Trussrod sitzt im Formschwerpunkt des Instruments und beginnt +/- am Gewichtsschwerpunkt. Ich trau mich jetzt mal zu wetten dass eine Einsparung von 80 Gramm an der Position des Trussrods exakt Null (spürbaren) Unterschied in Sachen Kopflastigkeit macht. Umso mehr als ja nicht das gesamte Zusatzgewicht eines Zweiwegestabes in den Hebel geht, sondern nur ein Teil davon.
Ich bin auch überhaupt nicht der Meinung, daß eine Einsparung von ca. 120 g auf den Gesamthals keine spürbare Auswirkung hätte. Der Hals von Mr. Stripes hat mit Stahl-Doppel-TR, wenn ich richtig erinnere (hab's aufgeschrieben, nur wo ), ohne Mechaniken um 850 g. Da wären das knapp 15%. Bei short-scale und nur 4-saitig und rel. leichtem Holz entsprechend prozentual mehr.
Auch diese Meinung teile ich überhaut nicht. Schon weil Headless-Instrumente ergonomisch sonst nicht funktionieren würden.Rallinger hat geschrieben: ↑16.07.2020, 08:23... eine gewisse Hebelwirkung des Halses brauchst du ja, denn sonst wird dir der Bass hecklastig.
Du hast noch nicht geschrieben welche Mensur der Bass haben wird. Aber wenn ich bei "Shortscale" mal von einem 30-Zöller ausgehe, dann sagt mir mein Gefühl dass hier selbst mit den fetten Fender-Standardmechaniken plus Standard-Zweifach-Trussrod keine Kopflastigkeit entsteht. Im Gegenteil. Ich denke du wirst das sogar brauchen, um ein ausbalanciertes Instrument zu bekommen.
Der Bass bekommt eine Mensur von 775 mm.
Ja, gerollte Gewinde wären sicherlich besser, das übersteigt aber meine Kenntnisse und Möglichkeiten.iporka hat geschrieben: ↑16.07.2020, 09:46Die schwächste Stelle sind in diesem Fall die Gewinde, die sollten dann nicht geschnitten sondern gewalzt/geformt sein um Festigkeitsproblemen von vornherein aus dem Wege zu gehen. Die kleine quadratische Mutter sehe ich als größtes Problem falls sie nicht
festgeschweisst wird.
Die kleine quadratische Muttet ist bis zum Anschlag aufgeschraubt und dann verstemmt. Schweißen ist leider nicht.
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Re: Ein kurzer 4er
Wenn du am Ende eines Griffbretts ein Gewicht von 120g befestigst, hat das natürlich riesige Auswirkungen. Die 120 Gramm Einsparung hast du aber nicht dort, sondern über die Länge des Trussrods verteilt. Vereinfacht ausgedrückt: bei einem 60cm Trussrod sind es 2 Gramm pro Zentimeter.moon hat geschrieben: ↑16.07.2020, 21:42Das mit Form-/ Gewichtsschwerpunkt kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Bei den Bässen, die ich gerade greifbar habe, liegt der Gewichtsschwerpunkt ca. beim 18./19. Bund. Der Shortscale bekommt 21 Bünde, d.h. der Trussrod liegt zum allergrößten Teil auf der kopflastigen Seite. Ich bin auch überhaupt nicht der Meinung, daß eine Einsparung von ca. 120 g auf den Gesamthals keine spürbare Auswirkung hätte.
Der Teil des Trussrods der nahe des Gewichtsschwerpunktes sitzt, führt kaum zu einer Kippwirkung, weil er ja an einem sehr kurzen Hebelarm ansetzt. Je weiter vom Gewichtsschwerpunkt entfernt, desto größer ist natürlich der Hebelarm. Aber im Bereich dessen, wo der lange Hebel wirkt, sitzt nur ein kleiner Teil deiner Gewichtseinsparung.
Daher denke ich wie @Yaman dass sich diese Einsparung hauptsächlich auf das Gesamtgewicht des Instruments auswirken wird (was natürlich positiv ist), aber kaum auf die Kopflastigkeit. Beziffern kann ich das natürlich nicht, daher sprach ich von "spürbar".
Dann schnapp dir mal einen Headless-Bass, entferne den Gurt und spiel ihn im Sitzen. Ergonomisch ist was anderes.
Das Thema Kopflastigkeit ist ja ohnehin vor allem beim Spielen im Sitzen relevant, wenn man mit dem Oberschenkel einen klaren Kipppunkt hat. Dort legt man ja meist die untere Korpusdelle ab, und die liegt hinter dem 18./19. Bund (hab grad nachgesehen, da sitzt auch bei meinen Bässen der Gewichtsschwerpunkt).
Im Stehen liegt der Kipppunkt anders. Nämlich beim oberen Korpushorn, d.h. vor dem Gewichtsschwerpunkt. Da brauchst du also Gewicht an der Kopfplatte, damit das Instrument nicht nach hinten kippt. Allerdings wirkt da ja auch noch die Reibung des Gurtes mit in die Rechnung hinein. Der Effekt macht sich da also nicht so stark bemerkbar.
Abgesehen davon ist das natürlich auch ein Stück weit so gewollt. Außer ein paar Slapbass-Heros spielt ja kaum jemand seine Klampfe in horizontaler Position.
Also 89mm kürzer als ein Standard-Longscale. Das ist schon eine massive Verkürzung des Hebelwegs. Ich denk mit Kopflastigkeit wirst du an dem Punkt keinerlei Probleme bekommen. Würde mich jedenfalls wundern.
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Re: Ein kurzer 4er
Sorry, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich hatte noch keinen Headless-Bass in der Hand, der wegen fehlender Kopfplatte hecklastig war, eher im Gegenteil: Meinen 5-Saiter Headless stelle ich ohne Gurt auf den Oberschenkel und dann bleibt er da in Balance, auch ohne Hände und selbst wenn ich mich bewege. Bequemer geht's nicht, man muss mit der Greifhand den Hals nicht stützen.Rallinger hat geschrieben: ↑17.07.2020, 12:27Dann schnapp dir mal einen Headless-Bass, entferne den Gurt und spiel ihn im Sitzen. Ergonomisch ist was anderes.
Das Thema Kopflastigkeit ist ja ohnehin vor allem beim Spielen im Sitzen relevant, wenn man mit dem Oberschenkel einen klaren Kipppunkt hat. Dort legt man ja meist die untere Korpusdelle ab, und die liegt hinter dem 18./19. Bund (hab grad nachgesehen, da sitzt auch bei meinen Bässen der Gewichtsschwerpunkt).
Meine Kopfplatten-Bässe dagegen kippen alle in Richtung Kopfplatte, ich hab noch nie einen Bass gespielt, der zum Body hin kippt, wo der Hals also nach oben zieht…
beste Grüße
Chris
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Re: Ein kurzer 4er
Ok? Ich hab andere Erfahrungen gemacht. Daher bin ich zwar nach wie vor ein Fan der Headless-Optik, aber eher nicht der Instrumente. Vielleicht sollte ich mal wieder einen modernen Headless in die Hand nehmen. Kommt wohl auch sehr auf die Korpusform an. Danke für den Hinweis!100WChris hat geschrieben: ↑17.07.2020, 21:04Ich hatte noch keinen Headless-Bass in der Hand, der wegen fehlender Kopfplatte hecklastig war, eher im Gegenteil: Meinen 5-Saiter Headless stelle ich ohne Gurt auf den Oberschenkel und dann bleibt er da in Balance, auch ohne Hände und selbst wenn ich mich bewege. Bequemer geht's nicht, man muss mit der Greifhand den Hals nicht stützen.
Ich wollte aber auch eigentlich keine OT-Diskussion über die Ergonomie von Headless Instrumenten lostreten. Das Argument war ja auch nicht meins. Meine These war ja nur dass ich nicht glaube, dass man mit dem Argument "Kopflastigkeit" bei einem Shortscale-Bass auf einen zweifachwirkenden Trussrod verzichten muss.
Aber das ist ja auch rum ums Eck. Den Custom-Spannstab gibt's, er ist aus hochfestem Alu, so dass es keine Probleme mit der Stabilität geben sollte. Und wie er den Kanal dafür fräst, hat sich Moon ja mit Sicherheit überlegt.
Ich bin gespannt wie's hier weitergeht.
- moon
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Re: Ein kurzer 4er
Gar nicht so gut geht's hier weiter.
Aber erst doch nochmal ganz kurz zum Thema Balance.
Es war mir bisher nicht bewußt, daß es dabei so grundlegend unterschiedliche Auffassungen / Wahrnehmungen gibt. Das scheint mir auch damit zu tun haben, auf welche Spielposition man besonderen Wert legt. Mir ist die Balance im Sitzen rel. egal. Das mache ich eigentlich nur zuhause, wenn ich so vor der Glotze daherdudel - wofür ich dann meistens den Headless nehme.
Wenn ich also über Kopflasigkeit rede, meine ich immer die am Gurt im Stehen in einer mittleren Trageposition wo der übliche Rippenspoiler ca. am Beckenknochen liegt.
Zurück zum eigentlichen.
Bei meinen letzten Bässen habe ich unterstützend zum Trussrod noch Carbonfasern im unteren Halsbereich eingebaut. Ob das viel bringt, sei mal dahingestellt, vielleicht ist's einfach Gewissensberuhigung. Geschadet hat's jedenfalls nicht. Bei diesem Hals mit dem möglicherweise etwas schwächlichen TR wollte ich das auch so machen.
Auf dem Foto wird glaube ich verständllich was gemeint ist. Die Carbonfasern kommen trocken in die beiden schräg und ansteigend gefrästen Nuten, werden mit Epoxi getränkt und dann kommen die Wengeleisten drauf. Die werden ordentlich in die Nuten gezwungen, so daß der Epoxiüberschuß ausgepresst wird. So die Theorie und so hat's zuletzt auch gut funktioniert.
Diesmal aber nicht. Auf der linken Seite hat die Flanke der TR-Nut dem Druck nachgegeben und das ist natürlich großer Mist. Ich werde jetzt versuchen estmal die TR-Nut mit Übermaß nachzufräsen und auszuleimen. Selbiges mit den Carbon-Wenge Verstärkungen und dann die Aktion nochmal wiederholen. Dann aber kommen die Verstärkungen rein, bevor die TR-Nut gefräst wird.
Ich hoffe so läßt sich das noch retten.
Aber erst doch nochmal ganz kurz zum Thema Balance.
Es war mir bisher nicht bewußt, daß es dabei so grundlegend unterschiedliche Auffassungen / Wahrnehmungen gibt. Das scheint mir auch damit zu tun haben, auf welche Spielposition man besonderen Wert legt. Mir ist die Balance im Sitzen rel. egal. Das mache ich eigentlich nur zuhause, wenn ich so vor der Glotze daherdudel - wofür ich dann meistens den Headless nehme.
Wenn ich also über Kopflasigkeit rede, meine ich immer die am Gurt im Stehen in einer mittleren Trageposition wo der übliche Rippenspoiler ca. am Beckenknochen liegt.
Zurück zum eigentlichen.
Bei meinen letzten Bässen habe ich unterstützend zum Trussrod noch Carbonfasern im unteren Halsbereich eingebaut. Ob das viel bringt, sei mal dahingestellt, vielleicht ist's einfach Gewissensberuhigung. Geschadet hat's jedenfalls nicht. Bei diesem Hals mit dem möglicherweise etwas schwächlichen TR wollte ich das auch so machen.
Auf dem Foto wird glaube ich verständllich was gemeint ist. Die Carbonfasern kommen trocken in die beiden schräg und ansteigend gefrästen Nuten, werden mit Epoxi getränkt und dann kommen die Wengeleisten drauf. Die werden ordentlich in die Nuten gezwungen, so daß der Epoxiüberschuß ausgepresst wird. So die Theorie und so hat's zuletzt auch gut funktioniert.
Diesmal aber nicht. Auf der linken Seite hat die Flanke der TR-Nut dem Druck nachgegeben und das ist natürlich großer Mist. Ich werde jetzt versuchen estmal die TR-Nut mit Übermaß nachzufräsen und auszuleimen. Selbiges mit den Carbon-Wenge Verstärkungen und dann die Aktion nochmal wiederholen. Dann aber kommen die Verstärkungen rein, bevor die TR-Nut gefräst wird.
Ich hoffe so läßt sich das noch retten.
- micha70
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Re: Ein kurzer 4er
Guten Morgen!
Interessanter Ansatz mit den Carbonfasern. Worin siehst Du den Vorteil von einzelnen Fasern gegenüber fertig in Epoxi gebundenen Stäben? Außer vielleicht, dass man sich die Gemoetrie so bauen kann wie man möchte.
LG
Micha
Interessanter Ansatz mit den Carbonfasern. Worin siehst Du den Vorteil von einzelnen Fasern gegenüber fertig in Epoxi gebundenen Stäben? Außer vielleicht, dass man sich die Gemoetrie so bauen kann wie man möchte.
LG
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Re: Ein kurzer 4er
Gute Frage. Die Festigkeit wird bei fertigen Stäben höher und der Einbau einfacher sein. Vorteil ist also wirklich nur die Anpaßbarkeit und daß man nicht jedes Teil extra besorgen muß.
Die Halsinnereien habe ich wie beschrieben nochmal neu gemacht und den Trussrod eingebaut. Jetzt sieht das schon besser aus.
Die Halsinnereien habe ich wie beschrieben nochmal neu gemacht und den Trussrod eingebaut. Jetzt sieht das schon besser aus.
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Re: Ein kurzer 4er
Das sieht in der Tat sehr sauber aus.
Nun kommt mein aber.
Wenn ich so sehr wie der Hals verstärkt wurde, habe ich doch bedenken, dass der Alu-Halsspannstab die Kraft aufbringen kann, um diesen in die Form zu ziehen.
Die Zugfestigkeit ist ja geringer als die bei einem Stahlstab. Wenn der Alu-Halsspannstab auf Zug belastet wird, wird dieser sich erst einmal in der Länge ausdehnen bis ein Kräftegleichgewicht erreicht ist. Dabei kann es zu einigen Millimetern Längenunterschied kommen. Zum anderen könnte bei dem Kräftegleichgewicht schon die Streckgrenze erreicht sein, do dass bei weiterer Belastung es schon zur plastischen Verformung kommt und schlussendlich der Stab abreißt. Bedenke, dass zu der Versteifung auch noch die Zugkräfte der Saiten dazu kommen.
Die Schwachstelle ist hier der Übergangsbereich zu Gewinde und das Gewinde selber, da hier die Kerbwirkung am größten ist.
Bei einer Druckbelastung verringert sich dagegen die tragende Länge im Gewinde, so dass auch hier die Gefahr besteht, dass das Gewinde die Belastung nicht aushält.
Wenn du ein Metaller bist, schau dir doch mal das Spannungs-Dehnungs- Diagramm dazu an.
Aber vielleicht hast du ja Glück und musst den Halsspannstab gar nicht erst bemühen und der Hals nimmt unter der Zugkraft der Saiten genau die richtige Krümmung ein.
Ich möchte dich nicht von deinem Vorhaben abbringen. Das sind halt nur meine Gedanken, die ich mir bei der Konstruktion machen würde.
Nun kommt mein aber.
Wenn ich so sehr wie der Hals verstärkt wurde, habe ich doch bedenken, dass der Alu-Halsspannstab die Kraft aufbringen kann, um diesen in die Form zu ziehen.
Die Zugfestigkeit ist ja geringer als die bei einem Stahlstab. Wenn der Alu-Halsspannstab auf Zug belastet wird, wird dieser sich erst einmal in der Länge ausdehnen bis ein Kräftegleichgewicht erreicht ist. Dabei kann es zu einigen Millimetern Längenunterschied kommen. Zum anderen könnte bei dem Kräftegleichgewicht schon die Streckgrenze erreicht sein, do dass bei weiterer Belastung es schon zur plastischen Verformung kommt und schlussendlich der Stab abreißt. Bedenke, dass zu der Versteifung auch noch die Zugkräfte der Saiten dazu kommen.
Die Schwachstelle ist hier der Übergangsbereich zu Gewinde und das Gewinde selber, da hier die Kerbwirkung am größten ist.
Bei einer Druckbelastung verringert sich dagegen die tragende Länge im Gewinde, so dass auch hier die Gefahr besteht, dass das Gewinde die Belastung nicht aushält.
Wenn du ein Metaller bist, schau dir doch mal das Spannungs-Dehnungs- Diagramm dazu an.
Aber vielleicht hast du ja Glück und musst den Halsspannstab gar nicht erst bemühen und der Hals nimmt unter der Zugkraft der Saiten genau die richtige Krümmung ein.
Ich möchte dich nicht von deinem Vorhaben abbringen. Das sind halt nur meine Gedanken, die ich mir bei der Konstruktion machen würde.
Gruß Rainer
- moon
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Re: Ein kurzer 4er
Hi dieratec, ich möchte Deine Bedenken (und die anderen bereits geäußerten) nicht einfach so beiseite wischen, zumal ich die ja auch in gewissem Maß habe. Ich sehe das aber auch als Versuch, auch mit dem Risiko des Scheiterns. Wobei ich dann natürlich übelst würde. Noch aber glaube ich an das Gute im Alu und hoffe, das es funktioniert.
Ich habe mich auch bewußt entschieden, das an einem Short-scale mit einem für Bassverhältnisse sehr kurzem Hals zu machen, da hat der TR nicht gar soviel zu tun.
Ich habe hier noch 2 Fotos von dem klassischen Kollitz Alu-TR. Einfach nur mal zum Vergleich. Das Ding besteht aus 2 Rechteckstäben 4x8 mm. Am Einstellende ist auf einen ein knapp halbes Gewinde geschnitten, der andere ist halbrund abgedreht. Dadrauf kommt die TR-Mutter mit Sackloch. Am anderen Ende sind die Stäbe mit 2 kleinen Nieten vernietet. Wenn die TR-Mutter bis zum Anschlag aufgedreht wird, verspannen sich die Stäbe. Habe ich schon mal bei einem Longscale mit rel. langem 24-Bund-Hals verbaut. So richtig vertrauenserweckend sieht das auch erstmal nicht aus, aber der Stab funktioniert.
Ich habe mich auch bewußt entschieden, das an einem Short-scale mit einem für Bassverhältnisse sehr kurzem Hals zu machen, da hat der TR nicht gar soviel zu tun.
Ich habe hier noch 2 Fotos von dem klassischen Kollitz Alu-TR. Einfach nur mal zum Vergleich. Das Ding besteht aus 2 Rechteckstäben 4x8 mm. Am Einstellende ist auf einen ein knapp halbes Gewinde geschnitten, der andere ist halbrund abgedreht. Dadrauf kommt die TR-Mutter mit Sackloch. Am anderen Ende sind die Stäbe mit 2 kleinen Nieten vernietet. Wenn die TR-Mutter bis zum Anschlag aufgedreht wird, verspannen sich die Stäbe. Habe ich schon mal bei einem Longscale mit rel. langem 24-Bund-Hals verbaut. So richtig vertrauenserweckend sieht das auch erstmal nicht aus, aber der Stab funktioniert.
- moon
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Re: Ein kurzer 4er
Damit es hier weitergehn kann, habe ich mich um das Griffbrett gekümmert.
Wie schon geschrieben, war ich mit dem vorgesehenen Pflaume-Griffbrett nicht so richtig glücklich. Das ist zwar wirklich schön, aber farblich irgendwie unpassend.
Nach Sichtung, was sonst noch vorhanden ist, bin ich auf Zebrano gestoßen.
Hier der Vergleich: Die Entscheidung war für mich eindeutig.
Das Griffbrett wurde abgelängt, auf Breite ghobelt und vorgeschlitzt.
Die Schlitze werde ich nochmal nachsägen, wenn das Griffbrett aufgeleimt und gewöbt ist.
Wie schon geschrieben, war ich mit dem vorgesehenen Pflaume-Griffbrett nicht so richtig glücklich. Das ist zwar wirklich schön, aber farblich irgendwie unpassend.
Nach Sichtung, was sonst noch vorhanden ist, bin ich auf Zebrano gestoßen.
Hier der Vergleich: Die Entscheidung war für mich eindeutig.
Das Griffbrett wurde abgelängt, auf Breite ghobelt und vorgeschlitzt.
Die Schlitze werde ich nochmal nachsägen, wenn das Griffbrett aufgeleimt und gewöbt ist.
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Re: Ein kurzer 4er
Schaut gut aus.
Zebrano ist besser
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Re: Ein kurzer 4er
Viel hat sich hier nicht getan. Beim Hals ging es an die Kopfplatte.
Auf Winkel und Dicke gesägt, vorn plan gehobelt, Ohren angeleimt, Form grob ausgesägt und Vorderseite auf Endmaß gehobelt. Das obere Ende habe ich erstmal gerade belassen, damit sich der Hals noch einspannen läßt.
Auf Winkel und Dicke gesägt, vorn plan gehobelt, Ohren angeleimt, Form grob ausgesägt und Vorderseite auf Endmaß gehobelt. Das obere Ende habe ich erstmal gerade belassen, damit sich der Hals noch einspannen läßt.
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Re: Ein kurzer 4er
Schaut klasse aus! Aber mal so blank aus Neugierde ...
... wie hast du denn die Fräsung für den Trussrod ausgeführt? Ich nehm mal an mit konvexem Grund. Aber wie hast du das gemacht? Ich hab mich schon öfter gefragt wie man sowas wohl sauber hinkriegt.
- dieratec
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Re: Ein kurzer 4er
Schau dir mal das Video an, da wird mit einer Vorrichtung die Nut für den Halsspannstab gefräst.
https://youtu.be/qNGYypqa6qw
Gruß Rainer
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